Texte
6. Ausgabe - Politik
In dieser Ausgabe geht es um Politik.
Wir haben das Thema gewählt, weil nächstes Jahr Landtagswahlen in Sachsen sind. Wir wollen euch über Politik und Demokratie informieren. Wir wissen, dass es viele Menschen gibt, die sich nicht mehr für Politik interessieren. Weil sie zum Beispiel das Gefühl haben, dass Politik nichts mit ihrem Leben zu tun hat. Dagegen wollten wir etwas tun. Deshalb haben wir Interviews geführt mit einem Stadtrat aus jeder Fraktion. Wir wollten wissen: Wie denken die Politiker der verschiedenen Parteien über die Themen, die uns beschäftigen? Sie haben uns lange Antworten gegeben. Hier könnt ihr die Interviews lesen.
Was ist Demokratie? (Von Maria K.)
Die Demokratie ist einer Art von Herrschaft.
In einer Demokratie entscheidet keiner alleine und alle Menschen ab 18 Jahren dürfen wählen gehen.
Deswegen nennt man sie Volksherrschaft.
In einer Demokratie entscheidet das Volk.
Alle paar Jahre dürfen sie die Regierung wählen.
Das Volk tauscht sich bei Demos aus.
Dort sprechen sie an, was sie stört.
Das Grundgesetz in Deutschland ist die Verfassung.
Der Stadtrat von Leipzig (Von Benny M)
Die Wahlen zum Leipziger Stadtrat finden alle fünf Jahre statt. Der Stadtrat trifft die wichtigsten Entscheidungen für die Bürger in Leipzig.
Den Stadtrat wählen dürfen alle Bürger, die die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen oder in einem EU-Land leben und die 18 Jahre alt sind. Wählen dürfen außerdem alle, die ihren Hauptwohnsitz seit mindestens 3 Monaten in Leipzig haben.
Der Leipziger Stadtrat besteht derzeit aus 6 Parteien und 2 parteilosen Mitgliedern. Im Stadtrat sind folgende Fraktionen vertreten: die CDU, DIE LINKE, die SPD, die GRÜNEN, die AFD und die Freibeuter (Piraten und FDP).
Leiter der Stadtratssitzungen ist meistens der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung.
Interview mit Frau Silvestre
Benny: Wie kann es sein, dass im Jahr 2023 der Stundenlohn in Werkstätten so unterschiedlich und niedrig ausfällt?
Frau Silvestre: Wir setzen uns dagegen. Werkstätten sollen auf jeden Fall Mindestlohn, so wie jeder andere auch, verdienen. Das ist, unserer Meinung nach, das Ziel, aber es gibt viele Vorurteile, die abgebaut werden müssen und es gibt eine geprägte langjährige Meinung, dass das als Ausrede genutzt wird. Dass muss sich ändern.
Mathias: Warum wird unser Gehalt mit der Grundsicherung verrechnet?
Frau Silvestre: Gute Frage. Warum das so gekommen und immer noch so ist, weiß ich nicht. Auf jeden Fall wird diese Frage auf Bundeseben gestellt werden müssen. Ich werde das auf jeden Fall an meine Kollegin weitergeben.
Maria: Wissen die Arbeitgeber des ersten Arbeitsmarktes wie es in Werkstätten aussieht?
Frau Silvestre: Nein, ich glaube nicht. Also meiner Meinung nach nicht. Vor ungefähr zwei Jahren haben wir einen Antrag gestellt, weil wir uns mehr Kooperation zwischen unterschiedlichen Trägern aber auch allen, welche bei dem Arbeitsmarkttisch Leipzig organisiert sind, wünschen. Auch das eine Vertretung für Menschen mit Behinderung teil nimmt. Dem wurde zugestimmt. Aber diese Anträge und die Umsetzung dauern sehr lange.
Marion: Was wird getan, um die Arbeitsplätze des ersten Arbeitsmarktes den Menschen mit Behinderung anzupassen?
Frau Silvestre: Leider sind die meisten Unternehmen nicht sehr versiert in diesem Bereich und bekommen auch nicht die benötigte Unterstützung, beispielsweise in Form von Weiterbildungen. Meiner Meinung nach ist es ein Kampf um Ressourcen. Die Arbeitsgeber haben nicht die Ressourcen das anzubieten. Es gibt aber auch ein paar gute Beispiele. Dennoch sind der Wille und die Ressourcen sehr wichtig. Es ist eine Verbesserung für alle, wenn es eine Verbesserung für Menschen mit Handicap gibt.
Marion: Was mich persönlich sehr nervt, sind die Anträge, die man stellen muss. Warum wird es einem dabei so schwer gemacht und kann man das nicht erleichtern?
Frau Silvestre: Die Verwaltung muss sich restlich schützen und während die Website der Stadt Leipzig noch in einfacher Sprache gestaltet ist, hört dies bei den Anträgen meist auf. Auch darüber haben wir einen Antrag gestellt. Darin fordern wir mindestens ein Merkblatt zur Erklärung. Allerdings wurde dem Antrag nicht von allen Parteien zugestimmt.
Marion: Es sind ja aber alle Daten irgendwo gespeichert. Warum muss ich dann alle Informationen wieder angeben?
Frau Silvestre: Die Anträge in einfache Sprache zu verfassen, kostet sehr viel Geld. Die Philosophie der Menschen muss sich dahingehend ändern und es gibt viele Möglichkeiten. So ist die Selbstständigkeit nicht gegeben. Es geht einfach ums Geld.
Marion: Wie ist der aktuelle Stand der Inklusion in Schulen?
Frau Silvestre: Es geht sehr langsam voran. Die Leipziger Schulen sind sehr gut, meiner Meinung nach. Aber es gibt immer neuen Bedarf zu beachten. Die Stadt wächst sehr schnell aber die Aufstockung der Ressourcen für die Schulen läuft langsamer als das Wachstum der Bevölkerung.
Marion: Wie möchte Ihre Partei Integration vorantreiben?
Frau Silvestre: Ich bin neu in dem Bereich. Wir fühlen den Fachkräftemangel und auch dafür werden wieder Ressourcen benötigt, um diesen Bereich weiterzuentwickeln. Es ist eine schwierige soziale Krise, welche durch die Pandemie und der Inflation noch schlimmer geworden ist, auch die Spaltung ist größer geworden. Wir versuchen alles, was uns an Bedarf übermittelt wird, weiter zu verfolgen und voranzutreiben.
Marion: Es liegt also vorrangig an einem Mangel an Fachkräften?
Frau Silvestre: Natürlich nicht nur aber es ist ein großer Punkt in Schulen.
Marion: Welche Möglichkeiten oder Aktivitäten gibt es, um die Vorurteile gegenüber Menschen mit Handicap abzubauen und das Zusammenkommen zu verbessern?
Frau Silvestre: Auch dazu haben wir eine Anfrage gestellt und es ging nicht nur um Vereinsangebote, sondern auch um politische Teilhaben. Auch dieser Antrag wurde abgelehnt. Die Thematik ist sehr schwierig. Am Ende nehmen die Menschen an Angeboten teil, die schon sensibilisiert im Umgang mit Menschen mit Behinderungen sind. Es gibt so viele Möglichkeiten, um Räume dafür zu schaffen, um Menschen zusammen zu bringen und Sichtbarkeit zu schaffen.
Benny: Meiner Meinung nach, sollten Parteien auch einige Menschen mit Behinderung als Mitglieder haben.
Frau Silvestre: Auch dafür muss man die Barrien abbauen. Wir haben eine AG Inklusion und wir bieten die Möglichkeit an, dass Menschen mit Handicap auch in einigen Positionen sind. Man muss die Möglichkeit schaffen, dass die Menschen verstehen, worum es geht.
Benny: Am Samstag ist ja auch eine Kundgebung am Augustusplatz. Wir würden uns freuen (Maria und ich), wenn Sie uns mal bei uns in der Werkstatt besuchen würden.
Frau Silvestre: Das mache ich sehr gern.
Mathias: Auch wir würden uns freuen, uns vom CSW auch, wenn ihr von der Partei mal kommt. Wir sind offen, auch unser Chef, euch mal unsere Arbeit zu zeigen, was wir können, was wir machen. Und zweitens sind wir sehr interessiert, Sie mal bei Ihrer Arbeit besuchen zu können.
Frau Silvestre: Natürlich gern. Das ist einmal im Monat und dauert auch ein paar Stunden. Es sind immer verschiedenen Anträge und man weiß vorher nicht, wie lange es dauert. Und das lässt sich im Vorfeld nicht sagen.
Benny: Wissen Sie etwas über eine Petition bezüglich Bildungsurlaubes in Werkstätten?
Frau Silvestre: Dazu kann ich leider keine Auskunft geben, das dies im Landtag behandelt wird. Aber ich werde das gern recherchieren und würde euch das per Mail zusenden.
Maria: Wie stellt man sich auf Spanisch vor?
Frau Silvestre. Das ist sehr abhängig davon mit wem ich spreche, aber wenn ich die begrüßen würde, würde ich sagen „Hola“. Wenn ich mit einer berühmten Person sprechen würde, wäre es förmlicher.
Marion: Wir freuen, dass du gekommen bist. Du bist supercool und sehr sympathisch. Und so einfach und natürlich in deiner Art, überhaupt nicht abgehoben.
Frau Silvestre: Dankeschön. Das ist das erste Mal, dass ich das höre. In der Politik bekommt man nur Kritik.
Interview mit Herr Zenker
Benny: Ich würde gleich mal die erste Frage stellen. Und zwar: Wie stehen Sie dazu, dass er Stundenlohn in Werkstätten so unterschiedlich und niedrig ausfällt?
Herr Zenker: Also vielleicht mal kurz zu meinem Hintergrund. Also ich habe meinen Zivildienst, das ist schon lange her inzwischen, das war 1999/2000, in den Lindenwerkstätten in Borsdorf, gemacht. Ich habe da zumindest einen Berührungspunkt zu Behindertenwerkstätte gehabt. Damals gab es noch keinen Mindestlohn, inzwischen gibt es den ja, und ich würde mir auch wünschen, dass der Mindestlohn, und auch wenn er, auch durch den Staat beispielsweise, gestützt werden muss, auch auf dem Mindestlohn, den alle anderen Beschäftigen in Deutschland genießen, auch angehoben wird. Deswegen würde ich mir wünschen, dass man da Lösungen findet, auch diesen Weg in diese Richtung zu gehen. Weil ich ja auch gehört haben, entgegen dem, was ich immer dachte, dass es in Werkstätten noch nicht der Fall ist.
Matthias: Inwieweit können Sie Einfluss auf Ihre Kollegen im Bundestag nehmen, dass sich die Werkstattlöhne verbessern?
Herr Zenker: Also, wenn es konkrete Ideen gibt, ich kenne mich da zugegebenermaßen, als Kommunalpolitiker, nicht ganz so aus, gebe ich ganz offen zu, weil das auch nicht auf unserer politischen Ebene entschieden wird. Aber wenn es da Ansätze gibt, bin ich gern bereit, auch mit unserem Bundestagsabgeordneten, die wir hier in Leipzig haben, zu sprechen, ob sie das mal in die politische Diskussion mit reinnehmen können, auch wenn ich weiß, dass das sicher dicke Bretter sind, in die man da bohren muss. Ich bin da gern bereit, wenn das da Ansätze gibt, wie das vielleicht auch andere Länder machen, die mit meinen Abgeordneten zu besprechen.
Benny: Welche Ideen haben Sie, und Ihre Partei, um die Bedingungen in Leipziger Werkstätten zu verbessern?
Herr Zenker: Ich gebe auch offen zu, also dafür müsste ich vor allem wissen, was sind ihre Kritikpunkte, also was würden sie gern besser haben, in den Werkstätten. Sicher, dass eine haben sie selbst angesprochen, dass ich der Arbeitslohn, was ja auch immer mit einer Wertschätzung von Arbeit verbunden ist. Momentan ist es ja so, dass man faktisch das bekommt, was das Unternehmen zahlt, für die Aufgabe. Ich könnte mir vorstellen, dass, ähnlich wie man das vielleicht in anderen Bereichen macht, dass man den Unternehmen oder den Werkstätten einen Zuschuss gibt, damit die Unternehmen, die ihre Aufträge dahin vergeben, die Different nicht zahlen. Das zu gestalten als Aufschlagszahlung, damit man an den Mindestlohn, für die Beschäftigen in Behindertenwerkstätten, kommt. Das wäre zumindest so ein Ansatz, den ich mir vorstellen könnte, dass man halt über die Arbeitsagentur, das Job-Center oder über die Politik im Allgemeinen, versucht, eine Aufstockung hinzubekommen. Was darüber hinaus geht, Arbeitsbedingungen, sein es Arbeitszeiten, vielleicht bessere Pausenräume, wo man auch mal ausruhen kann. Dazu müsste ich auch wissen, was ihre Kritikpunkte in den Einrichtungen sind, und dann könnte man das natürlich angehen. Aber auch da ist dann immer die Frage: Sind die Träger, in dem Fall die Diakonie, stark genug, dass selbst zu machen oder brauchen sie hier eine Unterstützung. Es gibt ja manche Förderungen für barrierefreien Umbau, beispielsweise oder ähnliches. Vielleicht gibt es auch Förderung für, ich sag mal, ein gutes Arbeitsumfeld.
Mathias: Wir beide arbeiten im CSW St. Michael, das ist in Meusdorf.
Herr Zenker: CSW steht für?
Benny: Christliches Sozialwerk.
Herr Zenker: Okay.
Mathias: Und wir haben ein Haus, welches wir nicht so benutzen können, aber wir können das nicht umbauen, weil es denkmalgeschützt ist. Alle unsere Chefs haben schon beantragt, dass Außen so bleibt aber Innen Umbaumaßnahmen getroffen werden können, so dass man das Gebäude nicht abreißen, aber benutzen kann.
Herr Zenker: Also, dass man Innen umbaut, aber die Fassade belässt, und Innen die Möglichkeit bekommt, mehr zu machen. Das ist wahrscheinlich das Bauordnungsamt für Denkmalpflege, die dafür zuständig sind. Das ist ein sehr schwieriges Amt, das ist der falsche Ausdruck, aber mit der Zuständigkeit ist es nicht ganz so einfach, denn die Mitarbeiter sind städtische Angestellte, aber obliegen der Hoheit des Landes, die den Denkmalschutz überwachen. Nichtdestotrotz kann man manchmal Wege finden. Da ich weder das Gebäude kenne, weder die genauen Pläne für den Umbau, kann ich da leider nichts zu sagen. Auch hier könnte ich nur, sofern dass ein Antrag ist, der bei einer städtischen Behörde vorliegt, dass ich mal nachfrage, ob es auch Kompromisslösungen geben kann. Es kann natürlich auch sein, dass es innen auch schon denkmalgeschützte Treppenhäuser oder ähnliches, gibt. Manchmal steht ja nicht nur die Fassade unter Denkmalschutz, sondern auch das, was drin ist.
Marion: Auf das mal zurückzukommen, was Mathias gesagt hat. Das war früher mal ein Wohnheim. Aber das ist schon viele Jahre her und seit vielen Jahren steht es leer und ist in einem sehr maroden Zustand. Das Gebäude ist aber bei uns an der Werkstatt mit dran. Und weil Sie jetzt nochmal gesagt haben, Sie wissen nicht genau, was wir zu kritisieren haben, in den Werkstätten: Es geht ja auch um technische Hilfsmittel, dass man sich besser darauf einstellt, was ein Mensch mit Handicap benötigt, und dass man sich diesen Bedürfnissen und Wünschen anpasst. Wir haben ja zum Beispiel auch blinde Menschen, da gehört ein Blindenleitsystem, auch optische und akustische Warnsignale, dazu. Oder es gibt auch Spezialcomputer, die der ein oder andere braucht. Oder auch Stephanie, die nur über einen Computer kommuniziert. Das sind so ganz verschiedene Sachen. Oder auch mehr Ruheräume, wo die Leute sich zwischendurch mal hinlegen können, wenn ihnen danach ist.
Herr Zenker: Das betrifft ja nicht nur Behindertenwerkstätten. Es gibt ja schon verschiedene, gerade moderne, Branchen, wo die Arbeitgeber ihren Mitarbeitern, beispielsweise Billiardtische oder auch Hängematten, zur Verfügung stellen, damit sie sich zwischendurch mal etwas ausruhen können, bevor sie sich dann wieder zurück an die Arbeit machen. Es gibt ja auch viele Studien, die durchaus sagen, dass beispielsweise eine vier-Tage-Woche genauso produktiv sein kann, wie eine fünf-Tage-Woche, weil Menschen, wenn sie ausgeruht sind, viel mehr leisten können, als wenn sie selber im Stress sind.
Marion: Genau so ist es. Und das sind so Sachen, wo ich sage, dass Sie da vielleicht Einfluss haben und mit einwirken könnten.
Herr Zenker: Gibt es eigentlich in den Behindertenwerkstätten so etwas wie einen Betriebsrat?
Mathias: Ja, einen Werkstattrat.
Herr Zenker: Da könnte man ja vielleicht auch mal was an den Geschäftsführer, an den Chef vortragen, denn das wäre der erste Punkt, um zu gucken, ob Abhilfe geschaffen werden kann, beispielsweise die Diakonie oder der CSW. Ich weiß, zum Beispiel nicht, wie das ist mit der technischen Ausstattung, ob das tatsächlich das Jobcenter fördert.
Marion: Integrationsfachdienst.
Herr Zenker: Weil für mich ist das der Kommunale-Sozialverband, zumindest loben die eigentlich immer die Zusammenarbeit, das ist immer, wahrscheinlich dann auch, die Perspektive.
Sisco: Da würde ich mal gern eine Zwischenfrage stellen, ich erlaube mir das mal. Der KSV ist ja der Träger, der die Werkstätten hauptsächlich finanziert, und der ist ja wiederum finanziert von den Kommunen und den Landkreisen. Und da wäre ja Ihr Einfluss theoretisch schon gegeben, auf den KSV und auf die Mittelverwendung der Kommunen, der Stadt, über Landkreistag und so weiter und so fort, wie der KSV mit Mitteln ausgestattet wird, um beispielsweise die technische oder personelle Ausstattung in den Werkstätten voranzubringen. Es ist umwegig, aber es wäre ja auch eine Möglichkeit, aus der Fraktionsebene, solche Sachen anzustoßen.
Herr Zenker: Das haben wir tatsächlich auch schon mal probiert, auf den KSV Einfluss zu nehmen, aber am Ende ist das eine Art Umlagesystem. Wir zahlen einen Betrag, der uns gesetzlich vorgeschrieben ist und wir geben den, nach ihrer Meinung, so wie sie das gesetzlich sehen, aus, aber nichtdestotrotz, den KSV hatten wir jetzt auch schonmal im Ausschuss, da ging es um ein anderes Thema, wäre das ein Anlass, weil wir ja einer mitfinanziellen und solidarischen Anbindung an die Kommune haben, die mal gezielt darauf anzusprechen. Das kann man sicherlich machen, auch als Politik. Aber da müssten man wirklich auch konkret wissen, was sind die Bedarfe.
Sisco: Es braucht auch immerhin ein konkretes Herantreten an Sie, damit Sie weiter gehen können.
Herr Zenker: Vielleicht im ersten Schritt, sag ich immer, sollte man zuerst seinen Vorgesetzten, seinen Chef ansprechen. Und wenn der Chef beispielsweise die Meinung teilt, aber sagt, „wir haben gar kein Geld dafür“, dann könnt er, entweder an den KSV einen Antrag stellen oder, das wäre der andere Weg, wenn er tatsächlich sagt, „ich komme nicht weiter, ich geh jetzt mal an die Politik ran.“. Das wäre, zum Beispiel, auch ein Weg. Theoretisch könnten aber auch die Räte aus den Werkstätten direkt an die Politik ran treten, und dann würden wir einen Weg suchen. Es könnte sein, dass wir als Politik sagen, wir treten mal an die Geschäftsführung ran, es kann aber auch sein, wir treten an den KSV ran oder wir gucken vielleicht auch mal selbst, was kann denn die Kommune machen. Kann es zum Beispiel ein Förderprogramm geben für die Ausstattung von Behindertenwerkstätten, beispielsweise. Das ist auch ein Weg, der durchaus möglich ist. Also es ist nicht so, dass es ganz ausgeschlossen ist, dass die Kommune auch selbst Geld in die Hand nimmt, also auch außerhalb der bestehenden Förderprogramme.
Marion: Ich habe jetzt eine ganz andere Frage. Wir haben in unserer Werkstatt, in den letzten Jahren, immer mal wieder Gewinne erwirtschaftet. Das heißt im Klartext, dass die Mitarbeitenden mehr Lohn bekommen haben. Also das war zwei oder dreimal im Jahr, da gab es Gewinn und da haben die Mitarbeitenden mehr Lohn erhalten. Aber viele konnten nicht voll davon profitieren, weil sie Grundleistung bekommen, vom Sozialamt. Das heißt, es wird mit diesen Grundleistungen verrechnet. Und jetzt wollte ich mal Ihre eigene persönliche Meinung dazu hören und wissen, wie Sie dazu stehen und vor allen Dingen, was mich auch interessieren würde, inwieweit Sie Einfluss nehmen können, dass dem mal Abhilfe geschaffen wird?
Herr Zenker: Als ich vermute, dass das Sozialamt dazu gesetzlich verpflichtet ist, tja Bundesgesetzgebung. Meine persönliche Meinung ist allerdings, dass man hier Lösungen finden muss, nach Freigrenzen. Man muss natürlich gucken, dass das nicht dem Betrug die Tür öffnet, aber man sollte schon, sei es Geschenke zu Weihnachten oder Geburtstag oder eine Prämie, würde ich mir Zuverdienstgrenzen wünschen, die man auch ermöglichen kann. Es gibt ja auch einen Zuverdienst, früher waren das mal 97 €, ich kenne den aktuellen Satz nicht ganz, und auf so einem Weg würde ich mir das auch wünschen. Ich weiß jetzt nicht, wieviel das bei Ihnen da waren im letzten Jahr, es wird sicherlich so sein, wie beim Vorstand, die am Ende des letzten Jahres, an ihrer Mitarbeiter 7000/8000 € ausgeschüttet haben, die müssen das versteuern ja, aber die zahlen ohnehin schon Steuern. Da wäre es halt besonders schade, wenn sie das wenige Geld, was sie haben, dann auch noch zu 100 % abgezogen werden. Mein persönliches soziales Gewissen sagt mir, ich würde mir hier gewisse Freigrenzen wünschen, weiß aber auch, dass das Sozialamt, beziehungsweise das Jobcenter, ich weiß nicht, wer da die Mittel ausreicht, sicher nach Recht und Gesetz handelt und das auch nicht aus bösem Willen macht, sondern weil sie gesetzlich dazu verpflichtet sind.
Marion: Es waren über 300 € mehr, auf jeden Fall. Aber ja. Gesetze, das stimmt schon. Die sind verpflichtet und müssen sich an Gesetze halten.
Herr Zenker: Was ich nicht weiß, gibt es so etwas wie, Pauschalen, die frei sind? Können die Werkstätten so etwas auch staffeln? Aber ich würde mir das gern mal aufschreiben. Und da würde ich gern auch mal nachfragen, im Sozialausschuss, wie da die Handhabe ist und ob es da Spielraum gibt, denn das interessiert mich selbst auch.
Marion: Es wäre auch schön, wenn jeder in dieser Gesellschaft, dass was er bekommt, in voller Höhe bekommt und nicht irgendwo was abgezogen bekommen wird, an einer anderen Stelle.
Sisco: Nach meinem Wissen, weil Sie gefragt haben, wird bei manchen Leuten oder regelmäßig bei Werkstattgänger die Grundsicherung monatlich neu berechnet, mit der Umstellung jetzt auf BtHG, weil zum Beispiel das Essengeld jetzt nicht mehr der KSV bezahlt, sondern das überwiesen wird, je nach Teilnahme. Wenn da bestimmte Essensteilnahmen stattfinden oder nicht, wird jeden Monat neu die Grundsicherung berechnet, in Abhängigkeit davon wieviel da überwiesen wurde.
Benny: Bei mir wurde es bisher, ich bekomme keine Grundsicherung mehr, weil ich jetzt BU-Rentner bin, regelmäßig neu berechnet.
Sisco: Es ist nicht immer so. Es gibt aber auch Leute, von denen ich das so gehört habe, dass das immer wieder monatlich neu berechnet wurde, also rückwirkend dann.
Herr Zenker: Man muss natürlich auch wissen, bei dem Mindestlohn, würde dann wahrscheinlich auch, in vielen Fällen, die Grundsicherung auch sinken. Vielleicht kommt man mit dem Mindestlohn auch ohnehin ohne Grundsicherung aus. Wieviel Stunden arbeiten sie, in der Regel?
Mathias: Wir arbeiten seit Januar 35 Stunden pro Woche.
Benny: Bei uns sind es 7,5 Stunden pro Tag.
Mathias: Hatten wir auch früher mal.
Maria: Da komm ich auch ungefähr hin.
Hannah: Da wäre auch Grundsicherung keine Frage mehr. Das wäre ja weit darüber.
Herr Zenker: Darf ich mal noch eine Frage stellen: Sie arbeiten alle in Werkstätten?
Benny: JA.
Herr Zenker: Gibt es eigentlich auch Ansätze, wo sie tageweise oder generell auch, außerhalb dieser Werkstätten arbeiten?
Maria: Ich bin die einzige im Außenbereich.
Herr Zenker: Was heißt, wo arbeiten sie da?
Maria: Ich arbeite im Bereich Küche, in der Mensa.
Herr Zenker: Vom StuRa dann?
Maria: JA.
Herr Zenker: Sie dann auch direkt Angestellte vom Studentenwerk? Oder sind Sie über einen sozialen Träger angestellt?
Maria: Das läuft über die Werkstatt. Nur im Außenbereich.
Sisco: Wir haben hier in dem Bereich, im Nutzerkreis, sag ich jetzt mal, 3-5 die wirklich unabhängig von Werkstätten arbeiten, oder auch einige über die Werkstatt an Außenarbeitsplätzen aber die meisten tatsächlich ganz klassisch in Werkstätten.
Marion: Ich hätte da jetzt noch ne Frage. Man redet ja immer viel, dass Menschen mit Handicap auf dem ersten Arbeitsmarkt integriert werden, dass soll ja stark gefördert werden. Haben die Arbeitgeber des ersten Arbeitsmarktes, auch hier in Leipzig, Kenntnisse darüber, wie es in den Werkstätten aussieht?
Herr Zenker: Ob die direkt die Kenntnisse in den Werkstätten haben, weiß ich nicht. Es gibt auf alle Fälle vom Jobcenter und von der Stadt auch regelmäßig Informationsveranstaltungen, wo Arbeitgeber darüber informiert werden, welche Möglichkeiten sie haben, um Menschen mit Behinderung zu integrieren, wie kann man den Arbeitsplatz umbauen, also das gibt es. Aber ob die konkret wissen, wie es in den Werkstätten aussieht, das weiß ich nicht. Auch inwiefern die Unternehmen wissen, was die Werkstätten anbieten und dann vielleicht auch mehr Aufträge in die Werkstätten geben, das weiß ich nicht. Wir haben, ich nenn das mal so, einen Leipziger Inklusionsplan und da stehen beispielsweise solche Projekte drin, wie man die Arbeitgeber dazu animieren kann, Menschen mit Behinderung einzustellen. Die Integration in den ersten Arbeitsmarkt wird auch schon gefördert und wird halt auch, in Abstimmung mit dem Wirtschaftsdezernat, in Zusammenarbeit mit dem Sozialdezernat und dem Jobcenter oder Arbeitsagentur, ich bring die immer durcheinander, wer für wen zuständig ist, muss ich zugeben, durchgeführt und findet statt. Ob das dann jeden erreicht, ist eine andere Frage. In der Regel erreicht man die, die ein großes Interesse haben, sich damit auseinander zu setzen. Aber die, die das Interesse nicht haben, erreicht man damit nicht.
Marion: Dankeschön.
Herr Zenker: Zugegebenermaßen ist bei mir ja auch mein letzter Werkstattbesuch doch schon einige Jahre her. Ich war noch einmal, nach meinem Zivildienst, in den Lindenwerkstätten, das war Anfang/Mitte der 2000, danach war ich auch nicht mehr in einer Werkstatt.
Mathias: Findet ein Austausch zwischen Menschen, die in den Leipziger Werkstätten arbeiten und dem Leipziger Stadtrat statt?
Herr Zenker: Jetzt, durch ihre Initiative. Und sie hatten ja auch schon die Frau Silvestre hier. Ist das dann für die gleiche Zeitung?
Benny: Genau.
Herr Zenker: Als das findet jetzt nicht, auf einer Regelmäßigkeit basierend, statt. Vielleicht muss ich mir das selbst auch, oder auch als Partei beziehungsweis Fraktion, auf die Agenda setzen. Das wir das selbst auch aktiver betreiben, zumindest aber, wenn Einladungen kommen, diese auch wahrzunehmen. Und wenn sie sich wünschen, dass wir zum Beispiel mal eine Behindertenwerkstatt besuchen, dann würde ich das, im Rahmen unsere Sommertour, noch versuchen, mit auf die Liste zu bekommen.
Benny: Kleinen Moment, dazu kommen wir noch.
Herr Zenker: Aha, da bin ich zu schnell.
Sisco: Hat Ihnen das die Frau Silvestre erzählt oder haben Sie das mitbekommen?
Herr Zenker: Ne. Ich hatte das nur vorhin mitbekommen, als sie davon sprachen.
Sisco: Wir führen dieses Interview tatsächlich mit allen Parteien im Stadtrat.
Mathias: Vielleicht können Sie die anderen Parteien mal anhauen, dass die sich bei uns melden? Damit wir mit denen auch ein Interview führen können.
Herr Zenker: Haben sich noch nicht alle zurückgemeldet.
Sisco: Die Freibeuter fehlen noch. Alle anderen haben wir.
Herr Zenker: Die sind natürlich eine sehr kleine Fraktion, mit vier Personen. Ich kann allerdings Herrn Matzke mal ansprechen, wenn ich ihn das nächste Mal im Ausschuss sehe, dass sie noch auf eine Rückmeldung warten.
Sisco: Die Mitarbeiterin wollte das mit Frau Gabelmann besprechen.
Herr Zenker: Ach so, Frau Gabelmann.
Sisco: Ja, die fehlen noch, aber wenn sie nicht wollen, haben sie Pech.
Herr Zenker: Herr Matzke und Frau Gabelmann sitzen zumindest beide in dem Ausschuss, die sehe ich schon übernächsten Montag wieder. Aber vor allem, wann ist den Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe?
Hannah: So streng handhaben wir das nicht. Das ist noch offen.
Benny: Was wird in Leipzig getan, um die Arbeitsplätze des ersten Arbeitsmarktes auf die Bedürfnisse von Menschen mit Handicap anzupassen?
Herr Zenker: Also wie gesagt, wenn Arbeitgeber sich dafür interessieren, dafür gibt es, glaube ich auch, eine Förderung für die Anpassung der Arbeitsplätze. Es gibt, glaube ich, auch eine Förderung für das Gehalt, für Menschen mit Behinderung, damit der Arbeitgeber einen höheren Anreiz hat. Ich glaube, dass vielleicht viel wichtigeres Thema ist, dass Arbeitgeber, gerade vor dem Hintergrund, dass überall vom Fachkräftemangel gesprochen wird, davon zu überzeugen, sich überhaupt damit auseinander zu setzten und sich zu überlegen, wie das im Unternehmen möglich wäre. Aber die Arbeitgeber zahlen immer noch lieber die Abgabe, als sich damit tatsächlich auseinander zu setzten. Und das ist vielleicht der viel größere Schritt, als über die Ausstattung des Arbeitsplatzes zu reden. Ich glaube, dass wenn der Arbeitgeber erstmal den Schritt gegangen ist, dann ist das viel mehr wert, als die paar tausend Euro zu akquirieren um den Arbeitsplatz entsprechend auszustatten.
Mathias: Warum gibt es die Anträge der Stadt Leipzig nicht in leichter Sprache?
Herr Zenker: Da müssen wir uns mal an die eigene Nase fassen. Ich habe mal gelernt, auch im Seminar, „verfasse eine Pressemitteilung so, dass sie auch ein durchschnittlicher 16-Jähriger verstehen würde“, und ich ertappe mich immer wieder selbst dabei, dass ich viel zu lange Schachtelsätze bilde und selbst für, sag ich mal Hochschulabsolventen, manche Pressemitteilung viel zu kompliziert ist. Das steht tatsächlich, zumindest was die Vorlagen der Stadtverwaltung angeht und was das Amtsblatt angeht, in unserem Teilhabeplan, dass bis 2024 zumindest Teile davon in einfacher Sprache erscheinen sollen. Und auch, dass die Vorlagen der Stadtverwaltung so eine Art Zusammenfassung in einfacher Sprache bekommen sollen. Das ist noch nicht so weit aber es ist zumindest, laut Teilhabeplan, vorgesehen, zur Umsetzung bis 2024. Und das ist ja gar nicht mehr so lange hin. Allerdings, die Anträge der Fraktion, da müssten wir verstärkt darauf achten, dass wir da selber erstmal anfangen, um das zu regeln, in einfacher Sprache. Das wir überhaupt erstmal anfangen einfacher zu sprechen, das wäre, glaube ich, ein großer Schritt, denn wir gehen sollten. Aber wie gesagt, es steht im Teilhabeplan drin, zumindest für viele Sachen, die von der Stadt Leipzig kommen, zur Umsetzung 2024 und jetzt klopfe ich auf Holz, dass das die Kommunikationsabteilung auch schafft.
Mathias: Unsere Recherchen ergaben, dass Sie den Antrag der Grünen, auf leichte Sprache in der Stadtverwaltung, abgelehnt haben. Warum haben Sie dem nicht zugestimmt?
Herr Zenker: Wir haben dem Antrag in der Form nicht zugestimmt. Wir sind für die einfache Sprache, aber in dem Antrag ging es noch ganz konkret um Personal, und wir haben den Punkt abgelehnt. In dem Moment hat die Verwaltung zugesichert, ein Konzept vorzulegen, wie die einfache Sprache umgesetzt werden soll, und wir haben gesagt, wir können jetzt noch nicht entscheiden, wie viele Personen wir dafür brauchen und deshalb haben wir nicht den Antrag zur einfachen Sprache abgelehnt, sondern die Personalstellen.
Hannah: Im Antrag ging es konkret um zwei Stellen, die dafür zur Verfügung gestellt werden sollten. Was hat dagegengesprochen, es erstmal mit den zwei Stellen, die hätten geschaffen werden müssen, zu probieren?
Herr Zenker: Als Prüfauftrag, wenn ich das richtig in Erinnerung habe?
Hannah: Ja, aber das ist ja auch erstmal besser als nix.
Herr Zenker: Das ist aber auch Augenwischerei, ein bisschen, viele Prüfaufträge, muss man auch ehrlicherweise sagen. Dass was die Stadtverwaltung, in ihrem Verwaltungsstandpunkt da aufgeführt hat, welchen Zeitraumen zur Umsetzung, und aus meiner Sicht ist so etwas zu beschließen dann doch etwas unehrlich, denn wir gaukeln etwas vor, dass in so einem Zeitrahmen nicht besetzt werden wird. Wir haben im Haushalt eine große Auseinandersetzung um Personalstellen gehabt und einen Monat später kam der Antrag. Da wäre es fair und einfacher gewesen, wenn man das hätte gleich mitverhandeln können. Aber sie bringen mich trotzdem auf den Ansatz, jetzt müsste ich allerdings mal nachsehen, denn das weiß ich tatsächlich nicht, bis wann hat eigentlich die Stadtverwaltung das Konzept versprochen, ich merke die Kritik an meiner Fraktion, verspreche auch, wir werden sehr genau darauf achten, dass die Stadtverwaltung das auch entsprechend in dem Zeitraum vorlegt. Und, dass es dann auch umgesetzt wird.
Marion: Sie haben gesagt, sie lehnen die Anträge in einfacher Sprache nicht ab. Aber das mit dem Personal habe ich nicht verstanden. Wie meinen Sie das?
Herr Zenker: Wir haben das Personal nicht absolut abgelehnt. Wir haben gesagt, dass die Stadtverwaltung, innerhalb des Konzeptes sagt, wie viel Personal brauchen wir dafür und dann wollten wir darüber entscheiden, sind es eine oder vielleicht 5 Stellen, statt der zwei, die im Antrag drinstanden. Oder ist es vielleicht auch keine Stelle, weil man die Leistung zur Übersetzung nach Außen vergibt. Soweit ich weiß, gibt es sehr wenige Menschen, die die Ausbildung zur Übersetzung in einfacher Sprache gemacht haben. Wobei ich mir auch vorstellen könnte, dass wenn die Stadt solche Stellen ausschreibt, sie dann auch qualifizierte Kräfte findet.
Sisco: Dafür gibt es auch Übersetzungsbüros, oder ein Übersetzungsbüro definitiv in Leipzig, also man könnte das sicherlich machen lassen. Aber wenn man es versucht zusammen zu fassen, waren Sie mit inhaltlichen Einzelheiten nicht einverstanden und die waren noch ausbaufähig aus der Sicht ihrer Fraktion, und Sie vertrauen darauf, dass das Konzept für den Teilhabeplan 2024 in Kraft treten wird, und sie sich dafür immer wieder vor der Stadtverwaltung dafür einsetzten, damit das auch umgesetzt wird.
Herr Zenker: Also der Antrag wurde ja auch nicht komplett abgelehnt.
Sisco: Und dann waren da sehr viele Änderungspunkte von den verschiedenen Stellen, da hat ja jeder eine Änderung gemacht und es wurde einzeln abgestimmt. Und es war reichlich schwierig für uns und auch für das Reaktionsteam, herauszulesen. Selbst da wäre es schon gut, das einfacher zu machen, damit man das im Nachgang noch alles nachvollziehen kann.
Herr Zenker: Wissen sie noch, von wem der Antrag ursprünglich kam?
Sisco: Ich glaube von den Grünen.
Marion: Aber man kann den Politikern überhaupt nicht zum Vorwurf machen, dass sie die Anträge nicht in einfacher Sprache verfassen. Und es wäre sehr gut, wenn die Politiker oder auch die Menschen in den Ämtern eine Weiterbildung dazu bekommen würden, damit sie die Anträge oder so in einfache Sprache verfassen können.
Herr Zenker: Die Mitarbeiter in den Ämtern müssen die Formulare nutzen, die sie von oben gestellt bekommen, was allerdings auch in unserem Teilhabeplan drinsteht, die Formulare zumindest mit einem Begleitschreiben in leichter Sprache zu versehen und das soll auch umgesetzt werden. Wir hatten auch da einen Antrag im Stadtrat, dass die Anträge zumindest in einfacher Sprache erklärt werden, denn diese so zu verfassen, geht gesetzlich nicht.
Benny: Ich habe letztes Jahr den Antrag für die Erwerbsunfähigkeitsrente ausgefüllt und das war sehr schwer.
Herr Zenker: Ich kann mir schon vorstellen, dass man da am Verzweifeln ist. Auch beim sogenannten Teilhabegesetzt, ich glaube, viele Menschen werden allein durch die vielen Formulare davon abgehalten, die Förderungen in Anspruch zu nehmen, die sie vielleicht bekommen könnten. Und da müssen wir die Hürden in der Tat niedriger setzten. Das betrifft ja auch Menschen, die die deutsche Sprache als Zweitsprache gelernt haben und hilft auch ein Begleitschreiben in leichter Sprache.
Hannah: Frau Silvestre hat genau das gleiche gesagt.
Herr Zenker: Ich glaube, das haben wir mit unserem Teilhabeplan auf den Weg gebracht, es muss aber noch umgesetzt werden und ich bin immer guter Dinge, die Stadtverwaltung hat es bis 2024 versprochen, und dann hoffen wir auch, dass es bis dahin auch kommt. Aber gerade bei dem Thema einfache Sprache, sind noch ganz viele Lücken, die noch nicht umgesetzt worden sind.
Marion: Ich habe noch mal zur Inklusion eine Frage. Wir haben ja zweimal im Jahr den Tag der Begegnungen und meine Frage wäre, wie sind die Möglichkeiten eher Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung zu schaffen und was können Sie und Ihre Partei, speziell in Leipzig, dafür tun?
Herr Zenker: Ich habe es bisher leider noch nie zu einem solchen Tag geschafft, aber das sind auf jeden Fall gute Ansätze, Tag der Begegnung oder speziell auch Feste, damit die Menschen mal zusammenkommen. Am schönsten ist es natürlich, wenn das im Alltag öfter passiert, wenn Spielplätze und auch Kitas dahingehend inklusiv ausgestattet sind, dass Kinder sich da auf ganz natürlichen Weg begegnen. Ich bin direkt an der Albert-Schweizer-Schule aufgewachsen, damals eine sehr moderne und neue Schule, allerdings ist da die Frage, ob es gut ist, dass man alle Kinder gemeinsam in eine Schule für Menschen mit Behinderungen steckt, oder macht es mehr Sinn, wenn man sie auf die Schulen in ihrem Wohnumfeld verteilt. Die Karl-Schubert-Schule ist eine Schule, die erste Ansätze verfolgt, wovon der Staat mit seinen Schulen vielleicht von lernen kann. Aber um es einfacher zusammen zu fassen, es wäre am besten Inklusion über Alltagssituationen zu erreichen und dafür müssen wir die Rahmenbedingungen schaffen, damit Schulen, Kitas und im Sportverein inklusiv ausgestattet sind. Und im Breitensport ist das sicher einfacher als im Leistungssport. Und nur wenn das gelingt, kann der zweite Schritt auch gelingen. In den Schulen gelingt das auch schon ganz gut, bei Neubauten und auch bei Sanierungen, wobei man da manchmal auch, wie auch bei den Werkstätten, auf den Denkmalschutz achten muss.
Benny: Wir wollten noch fragen, ob Sie Interesse hätten, uns einmal in den Werkstätten besuchen zu kommen. In der Diakonie am Thonberg oder im CSW St. Michael.
Sisco: Sie können auch mal in die Mensa gehen und sich einen Außenarbeitsplatz ansehen, von der wir Lebenshilfe. Sie haben fünf Werkstätten zur Auswahl, Diakonie, CSW und Lebenshilfe.
Benny: Wir sind sehr offen.
Herr Zenker: Wahrscheinlich müssen wir das mit den Betreibern besprechen. Ich würde das mal versuchen, mindestens einen Termin auf unserer Sommertor. Da wird dann sicherlich noch ein weiterer Stadtrat oder eine weitere Stadträtin mitkommen. Ich würde auch noch einen zweiten hinbekommen, sodass ich auch mal noch eine weitere Werkstatt sehe. Das wird vielleicht nicht in den nächsten 1 oder 2 Monaten, aber das kriegen wir hin. Wenn Sie mir allerdings mal die Kontakte der drei Werkstätten mailen könnten und die dazugehörigen Ansprechpartner.
Mathias: Wir haben auch großes Interesse an Ihrer Arbeit im Stadtrat. Dürfen wir Sie da mal besuchen?
Herr Zenker: Selbstverständlich. Da wäre nur die Frage, was euch interessiert. Wir können das auch mit einer kurzen Rathausführung verbinden, Ratsplenarsaal, etwas Historisches zum Rathaus. Der Rathausturm hat leider keinen Fahrstuhl.
Hannah: Das ist ein Angebot, welches wir gern annehmen.
Marion: Wir sind offen für vieles.
Mathias: Es haben auch viel Probleme mit Bildungsanträgen.
Herr Zenker: Was vermutlich sehr langweilig ist, ist eine Ratsversammlung zu besuchen. Dann lieber sich mal das Rathaus anschauen oder mal ein Gespräch mit einem Fachpolitiker oder einer Fachpolitikerin führen. Es gibt so ein paar schöne kleine Details am Rathaus. Ich weiß nicht, wer die Schnecke kennt, am Rathaus. Der Architekt hat es als Symbol dafür gedacht, dass Politik so behäbig ist.
Benny: Wir bedanken uns recht herzlich, dass Sie sich die Zeit genommen haben, für dieses Interview. Wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihrer weiterer Arbeit und würden uns freuen, wenn wir uns mal wieder sehen würden.
Herr Zenker: Sehr gern, der Sommer ist ja nicht mehr weit hin. Meist machen wir das in den Sommerferien und ich spreche mal mit meiner Referentin, dass wir dafür Termine machen. Und ich verspreche, ich habe jetzt die unterschiedlichen Punkte mitgenommen, dass ich mich noch mal intensiv mit den Punkten befasse und versuche, da was erreichen zu können. Und was mich noch interessieren würde, wenn es tatsächlich Konzepte gibt, was die Bezahlung in Behindertenwerkstätten betrifft, dass sie mir das mal zukommen lassen. Ich habe darüber nichts gefunden.
Sisco: Da wäre mit nichts bekannt, zumindest nicht in schriftlicher Form. Aber ich frage mal rum, wenn ich was habe, schicke ich es Ihnen.
Herr Zenker: Vielleicht gibt es ja in anderen Ländern oder auch Bundesländern Ansätze, wie man zu einer besseren Bezahlung gelangen kann. Ich habe die Diskussion immer nur am Rande mitbekommen und habe tatsächlich auch keine Lösung, außer dass man es tatsächlich über den Staat regelt, also die Differenz zwischen dem, was die Auftraggeber zahlen und dem was noch zum Mindestlohn fehlt. Das wäre der einzige Ansatz, den ich im Moment sehe, ich kenne allerdings auch nicht die Fallstricke. Da gibt es vielleicht juristische Gründe, aus denen das dann nicht geht. Aber vielleicht zum Abschluss: Ich bedanke mich auch, das war für mich auch eine ganze neue Erfahrung und ich hoffe, dass ich nicht in zu schwerer Sprache gesprochen habe. Ich wünsche ihnen auch weiter viel Erfolg für das Ergebnis der nächsten Ausgabe.
Interview mit Herr Riedel
Benny: So, da würde ich gleich mal die erste Frage stellen. Wie stehen Sie dazu, dass in den Werkstätten der Stundenlohn so unterschiedlich und niedrig ausfällt? Setzen Sie sich bei Ihren Kollegen für eine Veränderung ein, sodass auch der Mindestlohn in Werkstätten eingeführt wird?
Herr Riedel: In meiner Funktion als Stadtrat, könnte ich, selbst wenn ich es wöllte, wenig ausrichten, da dass ja auch Bundesebene zu entscheiden ist. Da ist man relativ machtlos. Das wäre jetzt Quatsch, wenn ich ihn erzählen würde, „ja, das muss“, weil ich es nicht beeinflussen kann. Natürlich bin ich für eine gerechte Entlohnung, das steht außer Frage, aber ich kann es, wie gesagt, nicht beeinflussen.
Maria: Also müssen wir das auf Bundesebene besprechen.
Hannah: Ja genau. Sowas muss auf Bundesebene diskutiert werden.
Maria: Also müssten wir dafür ein Schreiben nach Berlin machen? Zum Herrn Scholz, zum Beispiel?
Herr Riedel: An das Sozialministerium, sicher. Aber die werden sicherlich Gründe haben, um dies zu begründen. Das sind ja geschützte Arbeitsplätze auf einem anderen Leistungsniveau und gegebenenfalls noch andere Leistungen bezogen werden können. Wenn man, zum Beispiel Rente wegen einer Schwerbehinderung bekommt, wird das gegeneinander schon aufgewogen. Man kann darüber streiten, ob das gerecht ist, aber auf jeden Fall ich da, nicht die logische, aber die formale Erklärung der Sache.
Maria: Jetzt kommen wir zu Frage 2. Wie ist Ihre Meinung dazu, dass unser Gehalt mit der Grundsicherung verrechnet wird, und welchen Einfluss haben sie darauf? Ist das auch Bundesebene?
Herr Riedel: Das ist Bundesebene. Ich will mich nicht rausreden, aber es ist so.
Hannah: Das stimmt. Da lässt sich auf Stadtebene nicht viel machen.
Herr Riedel: Das ist nicht nur bei Sozialleistungen bei behinderten Menschen, das ist bei allen so. Es wird alles verrechnet. Jeder Mensch, der eine Sozialleistung bezieht, dem wird ein zusätzlicher Verdienst von der Sozialleistung abgezogen. Das ist unbedingt gerecht, andere machen gar nichts, hängen den ganzen Tag rum, und die bekommen ihr Geld voll. Für meinen Begriff ist das ungerecht.
Maria: Wissen die Arbeitgeber des ersten Arbeitsmarktes, wie es in Werkstätten aussieht?
Herr Riedel: Das wird sehr geteilt sein.
Maria: Vielen sagen, wir werden dort nur beschäftigt, aber so ist es nicht. Wir bekommen Aufträge…
Herr Riedel: Das wird sehr gemischt sein. Ich muss ihnen ehrlich sagen, als ich 1999 Stadtrat wurde, und mit damit beschäftigt habe, da wusste ich von den Werkstätten so gut wie nichts. Woher soll das auch kommen, wenn man so seinem Handwerk nach geht. Ich kann mich da nicht groß erinnern, dass es da, gerade im Handwerk, Einladungen gibt oder auch für bestimmte Berufsgruppen.
Hannah: Wisst ihr, ob es sowas gibt? Also, dass da gezielt Arbeitgeber eingeladen werden.
Herr Riedel: Ich könnte mir vorstellen, dass da eher betroffene Eltern kommen, als dass da Betriebe hin gehen. Leider ist es ja auch noch immer so, dass viele Betriebe lieber diese Ablöse bezahlen, als einen Behinderten zu beschäftigen.
Benny: Was passiert mit den Strafzahlungen der Firmen des ersten Arbeitsmarktes, die keine Menschen mit Behinderung einstellen möchten? Warum gehen diese nicht direkt an die Werkstätten.
Herr Riedel: Da bin ich erschossen, bei der Frage. Ich weiß nicht, was mit dem Geld gemacht wird. Ich könnte mir schon vorstellen, dass Initiativen zufließen.
Maria: Vielleicht auch über die Sozialverbände dann, den KSV zum Beispiel.
Herr Riedel: Aber da weiß ich wirklich nichts genau.
Marion: Was kann oder sollte in Zukunft getan werden, auf dem ersten Arbeitsmarkt, um den Bedürfnissen der Menschen mit Handicap angepasst zu werden?
Herr Riedel: Das ja, im großen Teil, auf Barrierefreiheit hin und dafür gibt es eigentlich auch Fördermittel. Wenn ich jemanden einstelle, ist das immer mit einer Förderung des Arbeitsplatzes möglich. Als ich noch Menschen mit Behinderung eingestellt habe, wurden die Hilfsmittel gefördert.
Marion: Wie ist das Verhältnis zum Integrationsfachdienst? Wie ist da die Umsetzung dessen, was das Finanzielle angeht? Klappt das immer?
Herr Riedel: Klar wird es immer mal eng aber, ich kann nur aus meiner Erfahrung, kann sagen, es hat immer gut geklappt. Ich habe da bei keinen Kollegen gehört, dass er Schwierigkeiten hatte.
Marion: Was uns auch sehr ärgert, sind die Anträge, die wir stellen. Die sind mit so viel Aufwand verbunden und so schwer zu verstehen, und das schreckt sicher auch einige ab. Was kann die Stadt, oder speziell Ihre Partei, dafür tun, dass das abgebaut wird?
Herr Riedel: Das ist sicher wirklich das größte Hindernis, die immer steigende Bürokratie. Bürokratieabbau, dafür steht meine Partei seit vielen Jahren, aber aktuell scheint es noch mehr zu werden. Ich bin für Bürokratieabbau, aber auch das kann ich nicht entscheiden. Allein die Frage, wie kämpfen wir für die deutsche Sprache. Durch Senioren und den Behindertenbeirat haben wir durchgesetzt, dass es bei verschiedenen Sachen einen amtlichen Beschluss und einen in einfacher deutscher Sprache, gibt.
Marion: Die andere Frage, warum gibt es so wenig Formulare und Anträge in leichter Sprache? Die Grünen hatten einen Antrag gestellt und der wurde von vielen abgelehnt. Ich weiß jetzt nicht, von wem es abgelehnt wurde. Was sagen Sie dazu?
Herr Riedel: Ich halte sehr viel davon. Entschuldigen Sie, dass ich das so sage, aber das wollten wir schon vor 10 Jahren, da haben es die Grünen abgelehnt, und jetzt stellen die den Antrag.
Hannah: Ich glaube, Sie waren der Einzige aus Ihrer Partei, der da zugestimmt hatten und der Rest hat abgelehnt.
Maria: Aus welchen Gründen?
Herr Riedel: Weil die das als Verwaltungshandlung sehen. Das ist von außen vielleicht schwer verständlich. Der Behindertenbeirat macht sich da wirklich ständig Mühe, dass Formulare und sowas in einfacher Sprache sind. Da bewegt sich auch was. Und die Verwaltung hat diesen Antrag auch abgelehnt, mit der Begründung, weil Verwaltungshandlung. Das ist nicht unbedingt falsch, dass die etwas gegen die einfache Sprache haben, sondern, die da abgelehnt haben, sind Verwaltungsleute, die wissen genau, was so alles gemacht wird. Und wenn man da Probleme hat, kann man sich entweder an die Beauftragte für Senioren oder an die Beauftragte für Menschen mit Behinderung, wenden, die da immer hilfsbereit und freundlichen sind, und auch darauf hinweisen, wenn es irgendeine Sache in einfacher Sprache gibt oder eine Anregung.
Marion: Wie sieht es denn in Leipzig, mit der Integration in Schulen aus? Welchen Einfluss haben Sie da, um das voranzutreiben?
Herr Riedel: Jetzt haben sie mich auf der Kalten erwischt. Das Thema Schule und Integration ist ein Kollege in der Fraktion.
Marion: Sie sind so eher der für alte Leute. Ich bin so eine.
Herr Riedel: Ich werde die Fragen an meinen Kollegen weiterleiten.
Marion: Es wäre schön, wenn wir aus Ihrer Fraktion da noch Informationen dazu bekommen.
Herr Riedel: Die bekommen sie, von der CDU-Fraktion.
Marion: Wir haben zweimal im Jahr den Tag der Begegnung und diese zwei Tage sind nicht ausreichend. Wie sieht es da in Leipzig im Alltag aus? Für Begegnungen zwischen Menschen mit oder ohne Behinderung, was gibt es da schon und was ist noch geplant?
Herr Riedel: Im alten Hilfeplan sind solche Sachen, zum Teil, in den Begegnungsstätten, in den Stadtbezirken, für Menschen mit Behinderung und Senioren, berücksichtig. Auch gerade was die Barrierefreiheit betrifft, sind fast alle berücksichtigt worden. Es gibt sicher noch 2 oder 3 wo das noch nicht so richtig berücksichtig ist, mit der Barrierefreiheit, aber sie müssen auch Räumlichkeiten finden, aber generell sind diese Begegnungsstätten Ansprechpartner für Menschen mit Behinderung. Und ansonsten muss ich wieder auf die Beauftragte für Menschen mit Behinderung verweisen, die jetzt für bestimmte Probleme, die es gibt, Hilfsangebote geben kann.
Marion: Wenn ich jetzt von Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung rede, jede Generation. Die gehen doch nicht in so eine Begegnungsstätte für Senioren.
Herr Riedel: Wenn es Kuchen gibt, kommen sie alle. Also in meinem Bereich im Norden, da ist Jung und Alt vereint. Ich kann nicht sagen, wie das hier in der Umgebung ist, aber eigentlich wird darauf geachtet, dass für jeden Angebote gemacht werden. Und der Umfang der Angebote hängt auch mit der Größe der Begegnungsstätte zusammen.
Maria: Sind sie dafür zuständig, dass die Haltestellen barrierefrei werden?
Herr Riedel: Wir haben 780 Haltestellen. Eigentlich, nach EU-Menschenrechtskonvention für Menschen mit Behinderung, müssten alle bis Ende letzten Jahres barrierefrei sein. Es kommen immer mehr dazu aber das dauert. Und das Geld ist auch begrenzt. Und gerade ist es auch schwierig, Firmen zu finden, die das machen können. Aber es geht voran. Ich bin ja auch Im Fahrgastbeirat und im Aufsichtsrat der LVB und gerade im Fahrgastbeirat ist die ganze Bandbreite an Verbänden vertreten und die achten da alle drauf, dass irgendwann alle Haltestellen barrierefrei werden.
Benny: Wir würden uns freuen, wenn Sie uns in der Werkstatt mal besuchen würden. Sich mal einen Einblick holen.
Herr Riedel: Ist das hier vorn an der Prager Straße. Da war ich schon mal. Aber ich komm trotzdem.
Benny: Wir haben da auch Computer und eine Metallverarbeitung und eine Tischlerei. Auch Computerrecycling. Am 02.06 haben wir auch einen Tag der offenen Tür in der Werkstatt.
Herr Riedel: Das habe ich nicht verstanden, und mit Terminen ist es jetzt, kurz vor den Ferien knapp. Da wollen alle noch irgendwas durchbringen.
Marion: Wie oft haben sie Sitzung im Stadtrat? Einmal im Monat, im Jahr?
Herr Riedel: Der Stadtrat direkt hat jeden Monat mindestens eine. Das war eigentlich immer eine aber in den letzten Jahren sind es meist zwei pro Monat. Dazu wurden jetzt Redezeiten pro Fraktion eingeführt, um das etwas einzudämmen. Und dann gibt es noch die Ausschüsse, die tagen auch einmal im Monat. Und die Beiräte. Da ist es immer mal unterschiedlich.
Maria: Kann man Sie da mal besuchen im Stadtrat.
Herr Riedel: Nächstes Jahr ist ja wieder Wahl. Da werde ich es nochmal versuchen. Aber dann ist Schluss.
Marion: Ich habe gelesen, dass im Juni hier ein Mehrgenerationenhaus eröffnet wird. Ich finde, das ist ne super tolle Sache, oder?
Herr Riedel: Die Mehrgenerationenhäuser gehen ja über den Bundestag. Aber das Mehrgenerationenhaus in der Steinstraße, da bin ich bei der Eröffnung fast explodiert. Da ist nicht ein Raum barrierefrei. Über sind da Stufen. Da erübrig sich der Begriff, Mehrgenerationenhaus. Ich hoffe, das wird in dem neuen Haus anders.
Maria: Da bedanken wir uns, dass sie heute bei uns waren uns sich auch unseren Fragen gestellt haben. Und, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns zu besuchen.
Interview mit Herrn Sören Pellmann
Benny: Wir freuen uns, dass Sie uns heute besuchen kommen und ich würde auch gleich die erste Frage stellen. Wie kann es sein, dass im Jahr 2023 der Stundenlohn in Werkstätten so unterschiedlich und gering ausfiel?
Herr Pellmann: Also das ist eine große Ungerechtigkeit. Zum einen gibt es einen großen Unterschied zwischen den Mitarbeiter*innen aus Ost und West in den Werkstätten. Jemand, der in Sachsen in einer Werkstatt arbeitet, verdient deutlich weniger als jemand, beispielsweise, in Baden-Württenberg. Das ist die erste Ungerechtigkeit. Und die zweite ist, Sachsen zahlt am schlechtesten pro Stunde. Das differiert immer noch ein bisschen aber es sind so unter 2 € die Stunde.
Benny: Für uns sind es 1,35 € die Stunde.
Herr Pellmann: Also deutlich unter 2 €. Es gibt auch welche, die zahlen weniger als 1,35 € die Stunde, mit 1,25 € oder 1,20 € beispielsweise. Wir haben einen gesetzlichen Mindestlohn, seit letzten Herbst, von 12 € pro Stunde. Und das ist schon ein deutlicher Unterschied. Und ich habe mit vielen Menschen in Werkstätten gesprochen, im Osten und im Westen, deutschlandweit und das ist immer das Thema, dass es deutlich zu wenig ist. Und auch, dass die Leistung nicht anerkannt wird, die die Menschen, in einer Werkstatt erbringen. Einige sagen liebevoll, es ist eine Art Taschengeld, also ein bisschen was dazu, aber es ist keine Wertschätzung und Anerkennung für das, was die Menschen da leisten. Daher sage ich auch klar, der Lohn muss Richtung Mindestlohn erhöht werden. Der Weg ist weit, der Unterschied ist ja auch sehr groß, aber das Ziel muss sein, dass wir dahin kommen und das ist auch finanzierbar. Und dafür muss das System geändert werden, auch das Finanzierungssystem der Werkstätten. Im Augenblick müssen die das ja bezahlen und das können sie objektiv nicht, aber doch, finanzierbar ist das. Und das muss unser aller Ziel sein, wenn wir von einem inklusiven Arbeitsmarkt, davon reden übrigens alle, der Weg ist weit und wir sind weit entfernt, von einem inklusiven Arbeitsmarkt zu sprechen. Es ist ein Schritt, auch, den Stundenlohn der Mitarbeitenden in Werkstätten in Richtung Mindestlohn zu erhöhen. Das wird wahrscheinlich nicht nächstes Jahr passieren, aber das muss unser aller Ziel sein. Und dafür brauch es Druck aus den Werkstätten auf die Politik aber auch immer wieder miteinander sprechen und Menschen einladen und sagen „Schaut zu uns“. Es sind über 300.000 Menschen, die in den Werkstätten arbeiten, in Deutschland, sie haben mehr verdient.
Mathias: Warum wird unser Gehalt mit der Grundsicherung verrechnet?
Herr Pellmann: Das ist eine Bundesgesetzgebung. Im Sozialgesetzbuch sind alle Einkommensarte, und welche das sind, ist nicht näher definiert, es sind alle Einkommensarten mit der Grundsicherung verrechnet. Das heißt, ihr geht arbeiten und habt am Ende das Gleiche, wie jemand, der nicht arbeitet. Ihr werdet also für eure Arbeit noch bestraft. Das ist eine Ungerechtigkeit, wo man sagt, dass all das, was sie hier für ihre Arbeit bekommen, muss anrechnungsfrei bleiben. Das ist ein erster Schritt, der zwingend erforderlich ist. Dafür müsste man einfach nur das Sozialgesetzbuch ändern. Dafür braucht es eine Mehrheit. Derzeit gerade schwierig. Aber das ist ein Punkt, der, falls es mal eine andere Mehrheit gibt, ganz oben auf dem Zettel steht. Auch bei Menschen, die Kindergeld beziehen und in Grundsicherung leben, bekommen durch diese Regelung am Ende keinen Cent mehr Geld.
Marion: Zählt das auch für Unterhalt?
Herr Pellmann: Dafür gibt es einen Freibetrag. Aber was darüber liegt, wird ebenso angerechnet. Aber ich sage, das sind Gelder und Leistungen, die den Menschen zustehen und die dürfen nicht auf die Grundsicherung angerechnet werden. Und das auch über alles, egal, ob das Kindergeld ist oder Werkstattlohn.
Marion: Wie ist der erste Arbeitsmarkt ausgestattet, um sich den Wünschen und Bedürfnissen von Menschen mit Handicap anzupassen? Wie sieht es da aus, auf dem ersten Arbeitsmarkt?
Herr Pellmann: Da gibt der Gesetzgeber einen breiten Rahmen und viel Hilfe. Also wenn ein Arbeitgeber einen Menschen mit Handicap einstellt, und er brauch zB eine Assistentin oder einen Assistenten, wir sie oder er finanziert. Wenn jemand aufgrund einer Sehbeeinträchtigung Hilfsmittel benötigt, wir das finanziert, für den Arbeitgeber. Diese Mittel werden gespeist aus der Ausgleichsabgabe der Unternehmen, die zu wenige Menschen mit Schwerbehinderung einstellen. Die zahlen die Strafe jeden Monat, die ist jetzt gerade erhöht worden, ist aber immer noch zu gering. Aber aus dem Geld Unternehmen, welches Menschen mit Handicap einstellt, diese notwendigen technischen Hilfsmittel finanziert bekommen. Und das zahlt das Integrationsamt. Es scheitert nicht am Geld. Es scheitert eher daran, dass Arbeitgeber nicht bereit sind, Menschen mit Behinderung einzustellen und deutschlandweit gibt es 43.000 Firmen, die müssten einstellen und haben keinen einzigen Menschen mit Behinderung. Bei vielen ist da noch so eine Barriere im Kopf und klassische Vorurteile. Dafür wird jetzt die vierte Stufe der Ausgleichsabgabe eingeführt. Finanziell tut es jetzt weh und jeder Platz, der nicht besetzt ist, kostet jetzt mehr Geld. Das ist gut so und so denkt vielleicht der ein oder andere doch nochmal darüber nach und stellt, trotz aller Vorurteile, doch mal noch jemanden ein.
Marion: Ich habe in dem Zusammenhang noch kurz eine Frage. Wie ist denn das mit der Übernahme von Menschen mit Handicap in den ersten Arbeitsmarkt? Ist das nach ihrem Kenntnisstand eine große Übernahmequote in den ersten Arbeitsmarkt?
Herr Pellmann: Also Werkstätten sind ja mal gegründet worden, um Beschäftigte auf ihren Weg in den ersten Arbeitsmarkt fit zu machen, um sich zu qualifizieren und ihnen den Weg zu bereiten. Die Zahlen, die uns vorliegen, sprechen eine andere Sprache. Also es sind deutschlandweit eine Handvoll, die aus den Werkstätten in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden. Häufig hat man das Modell der Außenarbeitsplätze, das heißt, die Menschen werden außerhalb der Werkstätten beschäftigt aber sind da nicht angestellt. Das ist ja keine Integration. Das Modell, was für die Zukunft gut zu sein scheint, ist das der Inklusionsfirmen. Also speziell auch steuerlich gut gestellt als Inklusionsbetrieb, aber das ist so ein bisschen geschummelt und nicht so klassischer erster Arbeitsmarkt. Dieser Betrieb wird gefördert, hat Steuerentlastungen aber dieser Weg ist der Richtige. Aber die Integration von der Werkstatt auf den ersten Arbeitsmarkt ist so gering, die ist kaum bezifferbar. Und wir kommen da nicht wirklich weiter, trotz der ganzen Unterstützung, die dabei geleistet werden kann.
Marion: Warum sind diese Anträge so extrem aufwendig und die Formulare nicht in leichter Sprache? Woran liegt das?
Herr Pellmann: Es gab in der letzten Legislaturperiode auf Bundesebene die Idee, gemeinsam mit den Grünen, verbindlich festzuschreiben, dass Gesetzestexte immer in leichte Sprache zu übersetzen sind. Immer. Das Formulare immer auch in leichter Sprache verfügbar sein muss. Das ist damals abgelehnt worden. Es gibt also keine gesetzliche Pflicht. In Leipzig gibt es jetzt zum Wohngeldantrag, der wirklich kompliziert zu lesen ist, eine Handreichung in leichter Sprache, wo drinsteht, was man beachten muss, wo die Knackpunkte sind und auch Ausfüllhilfen gegeben werden. Das ist so ein erster Schritt. Warum man allerdings immer zwischen 6 und 12 Monaten einen neuen Antrag stellen muss und sich diese Situation überhaupt nicht verändert hat. Da habe ich wenig Verständnis dafür. Das ist vom Aufwand her nicht vertretbar. Allein das Formblatt zur Grundsicherung, wo das Vermögen abgefragt wird. Ich kenne keinen einzigen, der mal Grundsicherung bezogen hat, auf einmal Aktien und Goldbarren besitzt. Da würde doch eine Frage reichen: „Haben sich ihre finanziellen Verhältnisse verbessert?“ und damit wäre diese Frage erledigt. Aber nein, sie müssen das dann wieder neu ausfüllen. Und da versteh ich, dass man da frustriert ist.
Marion: Und dann die vielen Kopien.
Herr Pellmann: Auch das haben die alles.
Marion: Und wie kann man das ändern? Wie stehen die Chancen, dass das mal geändert wird?
Herr Pellmann: Auch das ist wieder an Mehrheiten festzumachen. Im Augenblick gibt es keine.
Marion: Einen Volksentscheid müssen wir da machen.
Herr Pellmann: Den gibt es ja bundesweit nicht. Im Augenblick haben wir keine Bürgerentscheide. Das ist ja ein Bundesgesetz, das Sozialgesetzbuch, da steht das alles drin. Und das kann man ändern, mit einer Mehrheit. Aber die Bereitschaft dafür gibt es gar nicht. Von der Geburt bis zum Tod begleiten uns Zettel und es nervt.
Marion: Aber erinnern Sie sich noch, nach der Wende da gab es so Volksentscheide. Da musste man sich in Listen eintragen und da hieß es immer, wenn sich etwas verändern soll, da müssen so und so viele Stimmen zusammenkommen. Und ich weiß nicht, wie das immer so war mit der Umsetzung, aber es war zumindest gegeben. Warum kann man das nicht wieder so machen?
Herr Pellmann: Das waren die Übergangsvorschriften aus dem Einigungsvertrag und die sind 1993 oder 1994, da müsste ich mal genau nachlesen, einfach ausgelaufen. Und dann gab es auch viele, die so viel mit ihrer neuen Situation zu tun hatten, die hatten gar keine Zeit um sich um einen Volksentscheid zu kümmern.
Marion: Zu einem anderen Thema: Es geht um Inklusion in Schulen. Wie weit ist da der aktuelle Stand, in Sachsen und bundesweit, dass die Kinder mit oder ohne Behinderung gemeinsam die Schule besuchen können?
Herr Pellmann: Ich bin ja auch selbst Lehrer und hab das studiert, also für geistig behinderte und lernbehinderte Kinder und habe auch an einer Förderschule gearbeitet. Also ich weiß in etwa, worüber wir reden. Der Freistaat Sachsen schreibt in seinem Schulgesetz: „Wir in Sachsen haben ein inklusives Schulsystem.“. So steht es im Gesetz. Wir haben aber auch, das ist in manchen Bundesländern anders, jede Menge Sonderinstitutionen in Form von Förderschulen. Und das sind alles Sonderformen von Schulen, die überhaupt nicht inklusiv sind, sondern exklusiv. Es wird aussortiert, es werden Sonderwelten geschaffen und dort sollen die Kinder für sich bleiben. Der einzige Bereich, indem es etwas voran geht mit der Integration, und wir sind da noch nicht bei einer Inklusion, sondern höchstens Integration, ist der Bereich der Körperbehinderten. Da können Kinder, die geistig ähnlich fit wie Gleichaltrige sind, auf einer Regelschule mit den anderen zusammen lernen. Die Integrationsquote nimmt nach dem Grad der Behinderung deutlich ab. Also Integration bzw. Inklusion für Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf, für beispielsweise geistige Entwicklung, liegt in Sachsen bei null. Es gibt kein Kind mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, der oder die in einer Regelschule integriert ist. Kein Einziger oder keine Einzige. So viel zum inklusiven Schulsystem. Und dann schaut man beispielsweise nach Bremen, da gibt es viel Kritik im Schulsystem aber da verabschiedet man sich von dem System Förderschule. Es gibt das so genannte Teamteaching, also zwei Kollegen oder Kolleginnen pro Klasse, kleinere Klassen, womit es deutlich leichter ist, hin zu einem inklusiven Schulsystem zu kommen. Das ist noch nicht perfekt, aber es ist der richtige Weg. Und da entscheidet man sich auch nicht nach den ersten vier Schuljahren, jetzt trennen wir die Kinder wieder, indem man nach der Grundschule entscheidet, ob es auf einem Gymnasium oder einer Oberschule weiter geht. Das ist auch nicht mehr zeitgemäß. Und das hat auch nichts mit inklusiv zu tun, sondern da wird aussortiert. Die vermeintlich besseren, gehen aufs Gymnasium und die es nicht so leicht hatten, und gerade bei Jungs in der vierten Klasse ist die Entwicklung noch am Anfang, da sollte man sich nie festlegen müssen. Und da gibt es das Modell, beispielsweise in Nordrhein-Westfalen, da gibt es die Gesamtschule und da gibt es diese Trennung nicht. Da wird dann gemeinsam weiter gelernt und da wird natürlich differenziert und gesagt, der oder die will mehr als die anderen und da steht der Schüler oder die Schülerin im Vordergrund und nicht irgendeine Zahl, irgendein Durchschnitt, da bist du gut und wenn du den nicht hast, dann bist du schlecht. Und das ist nicht mehr zeitgemäß. Auch das ganze Notensystem am Ende. Aber da schweifen wir jetzt ein bisschen ab.
Marion: Welche Pläne haben Sie beziehungsweise Ihre Partei im Bezug auf Menschen mit und ohne Handicap, außerhalb des Tages der Begegnung, bezüglich Begegnungen im Alltag. Wie man das verwirklichen kann? Wie Vorurteile und Berührungsängste abgebaut werden können?
Herr Pellmann: Ich bin froh, dass wir den Tag der Begegnung haben. Den haben wir seit Ende der 90iger Jahre, mein Vater war damals einer der Mitbegründer dieses Tages und das gabs bis dato gar nicht. Das man so einen Tag schafft, das ist schon so ein Meilenstein und ist ein großer Schritt damals gewesen, weil es da mal einen Austausch und ein Miteinander gab. Das ist ein erweitertes Familienfest. Menschen mit und ohne Behinderung kommen dort zusammen und da gibt es das Handicap des Einzelnen nicht mehr. Das ist inklusives Zusammenleben aber zwei Tage von 365 Tagen ist viel zu wenig. Da bleiben eben noch 363 Tage im Jahr, an denen das nicht stattfindet. Meine Mission ist, dass es einen Tag der Begegnung nicht mehr bedarf, dass es Alltag ist, aber ich weiß auch wie schwer das ist.
Mathias: Oben im Norden gibt es schon eine Inklusionsschule, die es schwer hatte, überhaupt zu eröffnen. Gibt es da Projekte, die das Erleichtern? Ich wäre auch bereit mal in eine Schule zu gehen und da ein bisschen zu erzählen, welche Behinderungen es so gibt.
Herr Pellmann: Genau das voneinander lernen, das miteinander lernen, das sind so die kleinen Dinge im Alltag. Inklusiv sind wir dann, wenn es völlig egal ist, was an Handicaps da ist, jeder hat im Leben irgendein Handicap, und irgendwann dabei sind, dass unabhängig, was jemand kann oder nicht kann, man das gemeinsam betrachtet, dann ist es inklusiv. Ich würde mich mal nicht heraus trauen und sagen, ich guck mal in die Glaskugel wie lange das noch dauert. Also der Weg ist echt richtig weit, richtig lang und ich habe auch mit vielen Mitstreitern und Mitstreiterinnen geredet, die aufgegeben haben. Die sagen, wir schaffen es sowieso nicht. Das ist der falsche Weg. Also weiter dranbleiben, weiter dafür zu kämpfen. Immer mit der Hoffnung, wir schaffen das. Trotz der Steine, die im Weg liegen oder der Schwierigkeiten trotzdem weiterzumachen. Das ist auch das, wo ich meine Energie herbekommen, weiterzumachen. Es lohnt sich, genau mit diesem Ziel vor Augen, weiterzukämpfen.
Marion: Es gibt ja vielleicht auch Bundesländer, in denen es schon besser funktioniert und die, in vielerlei Hinsicht ein Vorbild sein können. Und frage ich mich, warum bei uns wieder diese Hürden und Steine in den Weg gelegt werden. Warum ist es so, dass es bei uns so schwer ist?
Herr Pellmann: Also, wenn ein gutes Schulsystem, welches schon an Inklusion rankommt, in Deutschland gäbe das Vorbild wäre, und je weiter man in den Norden kommt, umso besser wird es, vom Schulsystem her, dann gäbe es das ja. Aber die bekommen es ja nicht mal hin, sich über einheitliche Standards zu verständigen. Wir haben deutschlandweit 16 unterschiedliche Schulsysteme, allein darüber wie lange man auf der Grundschule zusammen lernen kann, gibt es schon 6 verschiedene Modelle. Mindeststandards der Bildung festzulegen, wenigstens deutschlandweit, ist bisher immer gescheitert, an den 16, die sich da Minister für Bildung, nennen, der einzelnen Bundesländer. Jeder findet seins am besten aber der Blick über den Tellerrand, ins Nachbarbundesland, aber da gefällt das nicht oder das nicht. Wir hatten einen einzigen Punkt, in den letzten 5 Jahren, wo das mal thematisiert wurde, und das war das Thema Digitalisierung. Das war groß in den Medien, Digitalpakt Schule. Da hieß es, der Bund gibt 5 Milliarden Euro für die Digitalisierung der Schulen und dafür musste das Grundgesetz geändert werden, weil in die 16 Bundesländer eingreift. Da haben die Bundesländer im Bundesrat gesagt, wir nehmen die 5 Milliarden Euro, aber ich redet uns inhaltlich nicht rein. Das heißt, wir nehmen das Geld, wie wir es aber ausgeben, ist unserer Sache. Da hat man sich lange drüber gestritten aber eine richtige Einigung gab es nicht. Und das war nur ein ganz kleiner Punkt. An der Digitalisierung hat ja jeder Mensch Interesse dran, aber in den 16 Schulsystemen gibt es nicht mal die Möglichkeit zur Durchlässigkeit.
Mathias: Für uns Menschen in Werkstätten, ist es schwer eine Weiterbildung zu bekommen. Ich kann zum Beispiel kein Wort englisch.
Herr Pellmann: Die Frage ist, wie kann man das lösen. Irgendwo nicht verstanden zu werden, ist ein Gefühl, dass jeder von uns schon mal irgendwie erlebt hat. Es gibt immer Länder, wo man auch mit englisch nicht weiterkommt. Wie man das allerdings lösen kann, es wird ja nie die Weltsprache geben. Das glaube ich nicht. Also es wird immer Unterschiede geben aber die Gebärdensprache hat da einen Vorteil, weil sie in Teilen international ist. Menschen, die mit Gebärdensprache kommunizieren, fällt es deutlich leichter, sich auch im Ausland zu verständigen. Auch da gibt es immer Unterschiede aber in den Grundzügen kann man sich verständigen. Aber für sowas fehlt mir immer noch ein bisschen die Idee. Aber ja, das Problem haben wir alle, irgendwo nicht verstanden zu werden. Aber Gebärdensprache ist auch im Lehrplan nicht vorgesehen. Das ist schade, würde auch Barrieren abbauen und das auch nicht nur für diejenigen, die sie sprechen.
Marion: Was Mathias damit zum Ausdruck bringen wollte, die Bildungsangebote in den Werkstätten, dass es da fehlt. Das sollte mehr und intensiver gefördert werden. Wir haben in unserer Werkstatt noch Leute, die können nicht lesen, die können nicht schreiben und die können nicht rechnen. Momentan ist es so, er hapert an speziellen Sozialarbeitern, die ihre Zeit zur Verfügung stellen, um Kurse anzubieten. Unsere Gruppenleiter haben dafür gar nicht die Zeit. Können die Bildungsangebote mehr gefördert und die Gruppenleiter entlastet werden? Damit das soziale Miteinander mehr gefördert wird?
Herr Pellmann: Es sind zwei Themen. Das eine ist, der Einsatz der Gruppenleiter und ihm Freiheiten einräumen, im Rahmen seines Arbeitsvertrages. Weil, die sind so gestrickt, er würde gern aber kann das gar nicht in seiner Arbeitszeit oder macht das alles in seiner Freizeit. Dafür muss man an die Arbeitsplatzbeschreibung der Gruppenleiter ran und gegebenenfalls auch dort auf zwei Leute setzen. Das ist wieder eine Kostenfrage, um das individuell zu ermöglichen. Und eigentlich ist die Werkstatt dafür da, als Förder- und Forderinstrument Weiterbildungen anzubieten und das aktiv. Das ist eigentlich ihr Job. Die Kernaufgabe ist immer noch, die Beschäftigen für den ersten Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Einige Werkstätten haben das schon vollständige ausgeblendet und sagen wir, wir machen das seit 30 Jahren nicht, dann machen wir das auch jetzt nicht. Aber wenn es um Weiterbildungsangebote geht, muss man das immer wieder aktiv einfordern. Das ist ein harter Kampf und freiwillig machen die das nicht, man muss sie immer drauf drängen und Druck machen. Und eigentlich müssen die das anbieten, die bekommen dafür auch Geld.
Mathias: Auch das hängt an Zeit.
Herr Pellmann: Ja. Aber der Idealfall ist, es gibt einen oder zwei, das kommt auf die Größe der Werkstatt an, die machen nix anderes als Weiterbildungen. Das ist eigentlich ihr Job, jedem, nach seinem Interesse, Angebote zu machen.
Mathias: Auch zum Thema Arbeitsmittel. Wir haben damals einen Kollegen gehabt, der kam aus dem Büro und ist blind gewesen. Er mussten vom ersten Arbeitsmarkt in eine Werkstatt wechseln und arbeitet als Pförtner, wie ich. Aber er konnte den Postein- und Ausgang nicht bearbeiten, weil ihm das Hilfsmittel dafür gefehlt hat. Nur sind wir an das Hilfsmittel nicht rangekommen, damit er hätte am Computer arbeiten können.
Marion: Die Tastatur hat er im Kopf, aber er kann diese Maus nicht bedienen. Und diese Spezialausstattung konnte der Betrieb nicht anschaffen, weil das zu kostenintensiv war.
Herr Pellmann: Also zu teuer, ist kein Argument. Es gibt unterschiedliche Kostenträger, die Krankenversicherung oder der Rententräger, die das finanzieren. Und dafür sind jetzt die Integrationsämter zuständig. Wenn ein Mensch, und da kommt es darauf an, ob er schon immer blind war oder erst geworden ist, Hilfsmittel benötigt, ist das Integrationsamt dafür zuständig und die haben so viel Kohle, also da spielt Geld wirkliche keine Rolle. Die Ausgleichsabgabe landet ja bei den Integrationsämtern, das sind 3-stellige Millionenbeträge, die da auf den Konten liegen. Also richtig viel Geld und das darf nicht für die Werkstätten ausgegeben werden, also nicht für eure Löhne, aber für die Ausstattung von Arbeitsplätzen ist es genau der Topf. Und all das muss von dort bezahlt werden. Es gibt einen Rechtsanspruch darauf.
Mathias: Da muss ich mit meinen Kollegen mal reden.
Herr Pellmann: Wie lange ist das jetzt schon her? Ist das was Aktuelles?
Marion: Es ist schon eine Weile her. Vorheriges Jahr.
Mathias: Aufgrund von Gesundheitsproblemen, ist er schon in Rente.
Marion: Und er war von der Arbeit auch sehr unterfordert.
Herr Pellmann: Das Problem ist, dass man Menschen häufig bei derartigen Problemen in die Rente schiebt. Das ist so eine Auseinandersetzung, die ich gerade mit der Arbeitsagentur Leipzig immer wieder habe, wenn man zu Menschen mit Behinderung sagt, sie können ja sowieso abschlagsfrei in die Rente gehen, „Geh mal lieber in die Rente“. Damit macht man sich die Statistik auch sauber, weil eigentlich kann er oder sie noch arbeiten, möchte das vielleicht auch noch, aber die Berater bei der Arbeitsagentur sagen, „sie können ja auch abschlagsfrei in Rente gehen. Gehen sie mal lieber in die Rente“.
Maria: Das wurde mir auch mal gesagt, da war ich 21. Ich wäre sowieso unfähig für alles, ich könne auch einfach zuhause bleiben. Mit 21.
Herr Pellmann: Darf ich fragen, wie alt sie jetzt sind?
Maria: Ich werde dieses Jahr 29.
Mathias: Maria hat ja auch mal eine Ausbildung angefangen und konnte die wegen Gesundheitsproblemen nicht beenden. Die Ausbildung wird aber nur bis 25 gefördert und weiter nicht. Und deswegen musste sie die Ausbildung abbrechen.
Herr Pellmann: Das kommt darauf an, welche Ausbildung das ist. Da gibt es in Deutschland wieder Unterschiede, wer dafür zuständig ist, das zu bezahlen. Aber das Berufsausbildungsgesetz, sagt im besonderen Fall, und auch da muss man genau reingucken, was dieser besondere Fall ist. Wenn man zum Beispiel ein Kind bekommt oder länger krank ist oder eben auch eine Schwerbehinderung hat, ist 25 Jahre nicht die Obergrenze. Und so kann man auch mal, im Extremfall, eine Förderung mit 30 oder 31 Jahren bekommen. Das geht. Da muss man sich den sehr individuellen Fall anschauen, aber es ist möglich. Gerade wenn man schon mal in einer Ausbildung war oder eben schon angefangen hat, und dann nur weil der 25. Geburtstag kam, diese dann nicht beendet werden konnte, da hat ein Berater nicht gut beraten.
Benny: Ich habe noch ein Anliegen an Sie. Ich arbeite in der Diakonie am Thonberg und ich würde mich sehr freuen, wenn Sie uns dort mal besuchen kommen, um sich das mal anzugucken, wenn es ihr Zeitplan erlaubt.
Herr Pellmann: Mal wieder anzugucken. Ich war da schon ein paarmal, aber es ändert sich ja auch immer mal was. Also sehr gerne.
Benny: Wir würden uns sehr freuen, Sie auch mal wieder da zu sehen.
Mathias: Vielleicht können sie auch unsere Werkstatt mal angucken.
Herr Pellmann: Wo ist das?
Mathias: Im CSW St. Michael. In der Pragerstraße 390.
Herr Pellmann: Okay. Gerne. Das Problem ist, durch Corona durften wir ja gar nicht und generell brauch man ja immer das okay der Werkstattleitung. Wenn wir euch mal besuchen oder mit jemanden da sprechen wollen, ist das immer möglich aber wir brauchen immer den Daumen nach oben vom Chef.
Mathias: Wir bekommen jetzt Ende April Besuch von der Inklusionsbeauftragten der Grünen. Wir sind offen.
Herr Pellmann: Das ist doch in Ordnung. Klar.
Mathias: Wir als Redaktionsmitglieder haben ein großes Interesse daran, Ihre Arbeit mal im Bundestag kennen zu lernen, wenn das möglich wäre.
Herr Pellmann: Da habe ich zufällig die richtige Kollegin mit. Frau Küng-Vildebrandt ist für alles, was Besuche und so betrifft, zuständig. Da wäre die erste Frage, wie viele Menschen würden denn da kommen wollen? Wie groß ist die Gruppe?
Mathias: Na die ganze Redaktionsgruppe. Außer, sie brauchen eine Mindestteilnehmerzahl, dann finden wir sicher noch andere Leute, die Interesse haben. Wir haben uns zuletzt den Landtag angesehen und da mussten wir mindestens 15 sein.
Frau Küng-Vildebrandt: Also die Mindestzahl von der Gruppe ist 10. Insgesamt, mit den Begleitern. Ich muss vorher wissen, welche Art der Behinderung die Teilnehmenden haben, damit der Bundestag organisieren kann, welche Unterstützungsmöglichkeiten sie anbieten müssen, damit alle was von dem Besuch haben. Und das muss man auch immer etwas länger vorher planen. Da ist immer ein Abgeordnetengespräch mit Herrn Pellmann, ein Besuch im Plenarsaal, wo sie auch einen Vortrag über 45 Minuten über den Bundestag bekommen und normalweiser ein Imbiss oder Mittagessen, je nachdem zu welcher Zeit sie da sind, dabei. Im Unterschied zum Besuch beim Landtag, bekommen sie die Anreisekosten anteilig finanziert. Es bleibt dann immer 10 € Selbstbehalt pro Teilnehmer und die Anreise müssen sie selbst organisieren. Dafür haben wir ein Sonderkontingent, um so etwas zu finanzieren.
Herr Pellmann: Das wird dann alles individuell zusammengestellt. Dann können sie sich im Nachgang gern kurzschließen.
Marion: Wir hatten ja einen Sponsor für die FEDer. Die Förderung ist ausgelaufen und wir haben aktuell keinen Sponsoren und für mehr Sichtbarkeit benötigen wir weiterer Sponsoren. Aktuell haben wir durch die Stadt Leipzig einen Sponsor bekommen aber, wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn sie jemanden wüssten, der uns unterstützen kann.
Herr Pellmann: Also bei der Stadt habe ich ja einen gewissen Anteil daran, dass das weitergelaufen ist. Wir bekommen da immer, als Stadtrat, solche Listen vorgelegt, wo das auch entsprechend drinsteht. Also es ist uns gelungen, was die Förderanträge beim Sozialamt betrifft, dieses Jahr und auch die Jahre davor, eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Sozialamt zu erreichen. Die bereiten das gut vor und wissen auch, dass sie gar nicht versuchen zu kürzen oder nicht zu bewilligen, denn dann gibt es sowieso Ärger. Mittlerweile sind die Vorschläge so ausgereift und gut. Wir haben als Fraktion auch noch einen Förderverein, bei dem man projektbezogene Anträge stellen kann und da ist der Förderbetrag so bei 500 € bis 1000 €.
Frau Küng-Vildebrandt: Dafür gibt es extra einen Link auf der Homepage der Bundestagsfraktion, unter dem sie die Anträge finden können.
Mathias: Wir möchten auch mal gern so Ausflüge machen.
Benny: Zum Beispiel zum Markleeberger See und Schiff fahren und das ist alles aufwendig, weil man ja schlecht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln rankommt.
Mathias: Und ich habe seit kurzen einen Fahrdienst gefunden, die auch ohne Sonderzeichen mitnehmen.
Herr Pellmann: Und das wäre welcher?
Mathias. Malteser.
Herr Pellmann: Gerade bei den Fahrdiensten ist die Situation auch so, die bemühen sich ja auch so viele Menschen wie möglich zu befördern. Die haben auch das Problem des Personalmangels aber auch für die Freizeit gibt es einen Rechtsanspruch.
Benny: Die fahren zwar hin aber das Problem ist, innerhalb der Stadtgrenzen bezahlt man für die Hin- und Rückfahrt 6 €, aber sobald man außerhalb der Stadtgrenzen ist, muss man mehr bezahlen. Ich wollt mal einen Ausflug nach Borna machen und hin und zurück hätte ich dafür knapp 200 € bezahlt.
Herr Pellmann: Das ist krass.
Benny: Weil das außerhalb der Stadtgrenzen lag.
Mathias: Allgemein, wenn so Streik ist. Anfang März war der Herr Kretschmer da. In der Heinrichstraße, und da war auch gleichzeitig Streik und viele kamen nirgendwo hin. Und es gab kaum eine Möglichkeit mit einem Fahrdienst oder öffentlichen Verkehrsmitteln weg zu kommen. Das ist gemein. Wenn es dafür eine Lösung gäbe, hätte auch der FED entlastet werden können.
Herr Pellmann: Also an so einen Tag wie heute, wo fast nix fährt, draußen, ist es schwierig, einen Fahrdienst zu bekommen, weil die sich heute vermutlich kaum vor Anfragen retten können. Die haben viel zu tun. Selbst ein reguläres Taxi heute zu bekommen, ist fast wie Lotto spielen. Das sind aber die Extremtage, wenn gestreikt wird, das passiert ja nicht jeden Tag.
Mathias: Viele mussten der Arbeit auch fernbleiben und dafür unbezahlt frei nehmen. Das ist eigentlich ein Hohn.
Herr Pellmann: Das kommt eigentlich auf den Arbeitsvertrag an aber ja, der Arbeitgeber kann sagen: „Okay, du bist heute nicht zur Arbeit gekommen“. Wobei ich nicht weiß, wie das in den Werkstätten geregelt ist?
Mathias: Man muss dafür einen Tag Urlaub nehmen.
Marion: Oder eine unbezahlte Freistellung. Und das finde ich nicht in Ordnung. Ich kann ja auch nichts dafür, dass die streiken und meinen Urlaub verschwende ich nicht dafür. Das sehe ich gar nicht ein. Und da bleibt nur eine unbezahlte Freistellung übrig. So ist es bei vielen von uns.
Maria: Manche machen deswegen auch krank. Weil sie sich den Urlaub aufheben wollen.
Marion: Aber nur so ein Tag fällt ja dann auch auf.
Mathias: Das wollte ich gerade sagen.
Herr Pellmann: Es fällt auf, aber ist rechtlich sauber. Bei einer Krankschreibung kann der Gruppenleiter machen, was er will, es ist eine Krankschreibung. Auch wenn es zufällig ein Streiktag ist. Und wenn man einen guten Hausarzt oder eine gute Hausärztin hat, dann geht das. Das geht auch den Arbeitgeber nichts an, also ob ich Rückenschmerzen oder ne Grippe habe, auf den Attest steht drauf, er oder sie ist arbeitsunfähig. Und na klar ist das für einen Tag doof, aber ich kann jeden verstehen, der sagt: „Ich komm nicht hin, ich habe meinen Urlaub schon verplant für dieses Jahr und unbezahlt kann ich mir nicht leisten.“. Also geh ich zum Arzt und hol mir eine Krankschreibung. Das kann ich gut nachvollziehen. Ich würde jetzt nicht dazu aufrufen, aber ich kann es nachvollziehen.
Isabell: Vorausgesetzt, ich habe meinen Hausarzt fußläufig. Das ist ja dann schon das nächste.
Herr Pellmann: Da habe ich einen Vorteil. Ich habe einen sehr guten Hausarzt gefunden, vor 4 Jahren, da kann ich hinlaufen, auch wenn nix fährt. Aber ja, das ist ein Problem. Und die telefonische Krankschreibung geht nicht mehr.
Mathias: Ich bekomme seit einiger Zeit mein Logopädierezept nicht mehr von der HNO – Praxis, die sagen, die machen das nicht mehr. Die Krankenkasse spinnt rum.
Herr Pellmann: Das hat mit der Krankenkasse nur bedingt zu tun. Die Fachärzte, und der HNO-Arzt ist ein Facharzt, die haben ein bestimmtes Kontingent, also das, was sie von den Krankenkassen vorschrieben bekommen, und da gucken die natürlich, was sie in dem Budget abbilden können und was nicht. Und eine Verordnung zum Logopäden kostet in ihrem Budget formal Geld. Das bezahlen die nicht, aber von dem Spielgeld geht dann was weg, was sie nicht anderweitig verplanen dürfen und ab und an sagen dann auch Fachärzte: „Mein Budget gibt das nicht her.“. In der Regel ist es dann besser, sich die Überweisung vom Hausarzt zu besorgen, weil deren Budget dafür größer ist.
Mathias: Ich bin dann auch zu meinem Hausarzt und er hat gesagt: „Ne, das sind Fachärzte.“.
Herr Pellmann: Und dann schickt der dich von einem zum anderen und irgendwann wirst du schon aufgeben.
Mathias: Zum Glück hat mein HNO-Arzt mir das Rezept noch gegeben und wollte sich um die Krankenkasse kümmern.
Herr Pellmann: Na das Gute ist ja, dass wenn der HNO-Arzt sagt, dass das medizinisch notwendig ist, dann verordnen die das. Und da hat die Krankenkasse gar nichts mehr zu melden, dann muss die bezahlen. Das ist ein Rechtsanspruch, egal was die Begründung für die Notwendigkeit ist.
Marion: Ich habe noch eine ganz gute Idee, bevor wir auseinander gehen. Wären sie vielleicht damit einverstanden, wenn wir noch ein paar Fotos machen?
Herr Pellmann: Das wäre meine Frage auch noch, wir möchten ja auch gern noch ein Foto haben, ob das für sie in Ordnung ist.
Mathias: Klar, gern.
Herr Pellmann: Na dann machen wir das doch noch.
Hannah: Mir ist noch aufgefallen, wir haben Herr Pellmann gar nicht die Chance gegeben, sich mal vorzustellen. Wir haben nämlich ganz fleißig gegoogelte, in Vorbereitung auf heute.
Herr Pellmann: Da steht ja schon viel drin. Ich suche ja gerade eine Wohnung, weil unser Vermieter uns wegen Eigenbedarf gekündigt hat, und das Erste, was wir uns bei der ersten Besichtigung anhören durften, war: „Ja, ich habe ja hier bei Wikipedia gelesen. Besteht denn die Gefahr, dass die Wohnung mal angegriffen wird?“. Und das darf man sich dann von seiner potenziellen Vermieterin anhören, ist auch nicht immer schön. Ja, ich bin vor mittlerweile 46 Jahren hier in Leipzig, das steht, glaube ich nicht auf Wikipedia, im Eitingonhaus geboren. Bin dann in die Kindergrippe und den Kindergarten, hier in der Südvorstadt, oder eher Marienbrunnen, gegangen. Bin dann zu Ostern 1983 nach Grünau gezogen, war bis zur Schulzeit da im Kindergarten gegangen. Habe dann in Grünau meine, heute nennt man das Vorschulzeit, früher hieß das politische Oberschule, verbracht, bis zur 8. Klasse und dann kam die Wende. Und dann habe ich den ganzen Umschwung des Schulsystems mitgemacht. Meine damalige politische Oberschule wurde dann zu einem Gymnasium, das heißt, ich durfte von Klasse 1 bis Klasse 12 in der gleichen Schule bleiben. Das gibt es heute gar nicht mehr. Habe dann mal ein paar Semester Jura studiert, das hat mir aber weder gefallen, noch irgendwie Spaß gemacht. Naja, das war so nach dem Abitur und alle haben Betriebswirtschaft oder Jura studiert und da dachte ich, klar, mach ich mal mit. Ich hätte lieber Mathe studiert, aber das wollte keiner mit studieren. Dann habe ich aber meine Frau kennen gelernt, dann war Jura noch uninteressanter und dann habe ich noch Lehramt studiert und da meine Berufung gefunden. Ich bin zu meinem 16. Geburtstag in die damalige PDS eingetreten. Meine beiden Eltern waren, beziehungsweise meine Mutter ist es auch immer noch, schwerbehindert, sodass ich da auch einen gewissen Bezug hatte. Ich habe, in einem Heim für schwer mehrfach behinderte Kinder und Jugendliche, meinen Zivildienst gemacht, wo ist zum ersten Mal im Pflegebereich Kontakt hatte. Die Jüngste, die da gewohnt hatte, war 3 Monate alt und der Älteste war 17 ½ und da habe ich gesehen, was Pflege bedeutet. Ich hätte mir damals aber nicht vorstellen können, das zum Beruf zu machen. Psychisch und im Kopf war das für mich sehr schwierig. So ein junges Mädchen, von der ich dachte, sie wäre ein Säugling, aber sie war schon drei Jahre, aufgrund ihrer Beeinträchtigung, die Mutter hatte während der Schwangerschaft Drogen genommen, von offenen Rücken, Lunge nicht richtig ausgebildet, Lebenserwartung unter 10 Jahren und da hatte ich echt zu kämpfen. Damals so als 18/19- Jähriger war man bisher noch nicht konfrontiert mit. Ich hatte damals Hochachtung vor den Schwestern, was die da alles geleistet haben und das jeden Tag. Ich habe vor diesem Beruf einen Riesenrespekt, aber da ich nie Blut sehen konnte, habe ich gesagt: „Das ist nicht dein Beruf.“. Ich habe dann Lehramt studiert, habe dann 3 Jahre am Berufsbildungswerk in Knautkleeberg mit höheren sprachgeschädigten Jugendlichen gearbeitet, für Berufsvorbereitungskurse und Berufsgrundjahr. Danach war ich 10 Jahre an einer Grundschule und danach halt Bundestag. Hobbys: Tanzen, Lesen, Kleingarten.
Frau Küng-Vildebrandt: Was du noch vergessen hast, ist deine Stadtratstätigkeit.
Herr Pellmann: Stadtrat, genau. Seit mittlerweile 14 Jahren im Ehrenamt. Das ist ja so Parlament auf kommunaler Ebene. Seit 12 Jahren bin auch Vorsitzender einer Fraktion und seit 3 ½ Jahren Vorsitzender des Sozialausschusses. Das ist ein angenehmer Ausgleich im Ehrenamt, also nachmittags. Und es lässt sich viel verbinden. Man lernt jeden Tag unzählige Menschen kennen, nicht alle Treffen sind so schön, wie das heute, es gibt auch unangenehme Treffen, aber das gehört auch dazu. Das hier ist ein sehr angenehmes Treffen, man fühlt sich sehr willkommen und gut aufgenommen. Auch dafür nochmal vielen Dank.
Marion: Ich kann bestätigen, es beruht auf Gegenseitigkeit. Ich habe ihnen gern zugehört, es war sehr informativ. Ich kann nur im Namen aller sprechen. Vor allem hat mich jedes Wort von Ihnen richtig gefesselt. Es ist nicht immer so, dass man Politiker versteht, wenn die reden, aber bei Ihnen habe ich jedes Wort verstanden. Also wir bedanken uns recht herzlich, dafür dass Sie hier waren.
Herr Pellmann: Ich gebe das gern zurück. Es war sehr angenehm bei Ihnen. Und jetzt bleibt nur die Fotofrage zu klären.
Interview mit Herr Kriegel
Benny: Ich würde gleich mal die erste Frage stellen. Wie stehen Sie dazu, dass die Löhne in Werkstätten so unterschiedlich und niedrig ausfallen?
Herr Kriegel: Das ist nicht in Ordnung, dass es unterschiedliche Stundenlöhne gibt. Es gibt in vielen Bereichen Tarifverträge oder fast in allen, Beispiel Stadtverwaltung, da sind wir auch an einen Tarifvertrag gebunden und das sollte es auch flächendeckend in den Behindertenwerkstätten geben. Also, es dürfte da keine Unterschiede geben und daran muss unbedingt gearbeitet werden.
Benny: Dann kommt schon die nächste Frage. Inwieweit können Sie Einfluss auf Ihre Kollegen, ich weiß ja nicht, ob Sie Bundes- oder Landesebene sind.
Herr Kriegel: Kommunal. Also hier in der Stadt.
Benny: Inwieweit können Sie Einfluss auf Ihre Kollegen nehmen, damit sich die Werkstattlöhne verbessern?
Herr Kriegel: Wir können von der Kommunalpolitik, hier vor Ort, Einfluss nehmen. Wir können aber auch Signale setzten, indem wir Anträge im Stadtrat stellen, dass sich erstmal das Kommunalparlament, der Stadtrat und der Oberbürgermeister dafür einsetzten sollen. Wenn es gerade Bereiche betrifft, wie hier mit den Löhnen, bei denen es so große Unterschiede gibt, dass sich der Oberbürgermeister, bei der jeweiligen Zuständigkeit, dafür einsetzt, dass das geändert wird. Das diese Ungleichheiten geheilt werden und dass es da eine faire Bezahlung gibt. Also in der Parteipolitik kann ich schon auch auf meine Kollegen Einfluss nehmen, dass sie sich mit Anträgen dahingehend einbringen, sofern es das Land Sachsen betrifft.
Benny: Welche Ideen haben Sie, um die Arbeitsbedingungen in den Leipziger Werkstätten zu verbessern?
Herr Kriegel: Wir haben im Stadtrat, zum Beispiel, den Behindertenbeirat und gerade über dieses Gremium können wir Anträge einbringen. Also wir sind auch im Behindertenbeirat mit drin und haben dort einen Sitz und darüber können wir uns mit den anderen Beiratsmitgliedern verständigen, dass dort Anträge beschlossen werden, die dann der Behindertenbeirat in den Stadtrat einbringen kann. Und das wird dem Stadtrat dann vorgelegt und darüber wird dann abgestimmt, diese Möglichkeit gibt es auf jeden Fall auf kommunaler Ebene. Damit da auch Verbesserungen, perspektivenmäßig, ins Laufen kommen und umgesetzt werden. Allerdings hat da der Stadtrat das letzte Wort, und da wird dann gesagt, ob dem Antrag stattgegeben wird oder auch nicht. Aber ich denke eher, ja. Seit meiner Tätigkeit hier wurden alle Anträge, die vom Behindertenbeirat kamen, bei denen es um Verbesserungen geht, hat man sich im Stadtrat mehrheitlich immer für die Verbesserung entschieden. Da hat man sich dafür eingesetzt und wenn es Sinn macht, und meistens macht es Sinn, dann wurde das auch umgesetzt. Man könnte auch direkt ein Mitglied der Fraktion in solchen Belangen ansprechen und dann wird das besprochen und demokratisch über den Behindertenbeirat mit eingebracht. Diese Möglichkeit gibt es auch.
Benny: Ein Beispiel wäre die Barrierefreiheit an Straßenbahnhaltestellen und so.
Herr Kriegel: Ja, das kann man auch mit einbringen. Ich bin im Aufsichtsrat der LVB. Ich kann das auf jeden Fall noch mal mitnehmen, dass die Barrierefreiheit noch nicht überall gegeben ist. Und die LVB, das weiß ich aus erster Hand, die sind schon bemüht und jede Haltestelle soll zukünftig barrierefrei sein, das ist ja auch ein Stadtratsbeschluss, meines Wissens, aber es wird erst dann in die Hand genommen, wenn es im Umfeld schon eine Baumaßnahme gibt. Wenn das alle einzeln machen würden, würde das wahnsinnig viel Geld kosten und das ist immer so ein zweischneidiges Schwert. Für Menschen mit Handicap kann es nicht schnell genug gehen und das verstehe ich. Es wird gerade viel gebaut in der Stadt und überall da muss eine barrierefreie Haltestelle und wenn nicht, dann steh ich auf der Matte.
Marion: Im öffentlichen Verkehr gibt es auch viel Rücksichtslosigkeit. Und ich weiß nicht, ob es den Menschen egal ist oder ob sie es einfach nicht wissen, wenn zum Beispiel das Blindenleitsystem an den Bahnsteigen blockiert ist. Und ich würde mir wünschen, dass es dafür noch technische Hilfsmittel gibt, akustisch oder ähnliches.
Herr Kriegel: Das Problem habe ich schon mal gehört, wenn diese Hilfsmittel zugstellt werden. Das darf nicht passieren und ich nehme das auf jeden Fall mal mit. Vielleicht müssten man es, auch von der Stadtverwaltung aus, für mehr Sensibilität werben. Die Menschen, die ohne Handicap und Beeinträchtigung sind, denken in 99% nicht daran, aber das muss mehr in den Köpfen vorhanden sein. Das muss noch mehr Aufmerksamkeit erlangen. Wo viele Menschen sind, ist es immer schwierig. Die Menschen merken es erst dann, wenn sie selbst betroffen sind.
Sisco: Die LVB hatte mal so eine Kampagne mit der Stadt Leipzig, der Verkehrswacht und der Polizei. Da ging es um Rücksicht für alle und so etwas könnte man ja wieder aufleben lassen. Das wäre ja dann auch an Ihnen, und dann könnte man ja diesen Fokus auch nochmal setzten und das Thema mit reinnehmen. Ich glaube, bei der Plakataktion ging es hauptsächlich um Ältere und Kinder, behinderte Menschen waren da nicht mit vorgesehen, aber das kann man ja nochmal aufnehmen.
Herr Kriegel: Ich kann da ja nochmal nachforschen.
Marion: Ich arbeite in der CSW und wir haben letztes Jahr Gewinne gemacht und mehr bekommen. Jetzt ist es aber so, dass diese zusätzlichen Einkommen auf die Grundsicherungsleistung angerechnet und was könnte man tun, dass das nicht mehr so ist?
Herr Kriegel: Das ist eine schwierige Frage, da das auf der Grundlage des Gesetzgebers festgelegt ist. Das ist erstmal das, was im Gesetz drinsteht. Die Beurteilung finde ich auch nicht gerecht. Wer Grundsicherung bezieht, lebt ja schon auf den Kosten der Steuerzahler, aber es ist ja nicht so, dass sie da mit einem großen Lohn raus gehen, sondern es ist ja eine Grundsicherung. Und wenn sie da mit einer Leistung raus gehen, die sie ja mit erwirtschaftet haben, dann sollten sie auch ihren Anteil davon bekommen. Und da muss es vom Gesetzgeber eine Möglichkeit geben, dass man das ohne Abzüge bekommt. Das kommt natürlich immer auf die Höhe an und sollte eine Fallenentscheidung sein. Grundsätzlich sollten diese Gesetze aber überarbeitet werden.
Marion: Wir haben 2 bis 3mal im Jahr höherer Gewinne erwirtschaftet.
Herr Kriegel: Wieviel war das ungefähr?
Marion: Wir haben im Durchschnitt so 200-300 € mehr ausgezahlt bekommen, im Vergleich zu sonst.
Herr Kriegel: Das ist ja nicht sehr viel, aber man freut sich. Versteuern müssen sie das aber noch?
Marion: Das ist bei uns nicht der Fall, da man erst ab einem bestimmten Betrag Steuern zahlen muss.
Herr Kriegel: Das heißt, sie bekommen Grundsicherung, arbeiten in der Werkstatt und bekommen darüber einen gewissen Lohn?
Marion: Also bei uns ist das so, wir haben Leute in den Werkstätten, die haben entweder Grundsicherungsleistung oder eine Erwerbsminderungsrente und dazu bekommen sie noch den Werkstattlohn.
Herr Kriegel: Und den bekommen sie aber auch ohne Abzug?
Marion: Aber was dann mal mehr ist, wird von der Grundsicherung abgezogen, sobald sie mal mehr bekommen.
Sisco: Und wir reden hier von 120-160€ im Monat als Werkstattlohn.
Herr Kriegel: Hier aktuell in Leipzig?
Sisco: Überall.
Herr Kriegel: Für einen ganzen Monat?
Sisco: Ja.
Marion: Ich muss dazu sagen, dass es weniger ist, wenn sie gerade da anfangen. Das wird mit den Jahren mehr und der Werkstattleiter bewertet das auch nach Leistung. Da spielt eben mit rein, wie gut sie arbeiten, ist er fleißig, ist er sehr aktiv, eigenständig. Und das sind viel Kriterien, die mit reinkommen und den Lohn dann steigern. Und so kann man schon mal auf über 200 € kommen.
Herr Kriegel: Darf ich fragen, wieviel sie da verdienen?
Marion: Ich bekomme Erwerbsminderungsrente, die soll ja jetzt bald erhöht werden.
Sisco: Ab dem 1. Juli soll das erhöht werden.
Marion: Jetzt sind es 871 €.
Herr Kriegel: und dann noch?
Marion: Und dann noch 178 € Werkstattlohn.
Herr Kriegel: Aber Miete müssen sie davon nicht bezahlen?
Sisco: Doch. In Staffelung.
Herr Kriegel: Von ihrem Einkommen?
Marion: Ja. Ich bekomme noch die Fahrtkosten erstattet, monatlich. Das sind jetzt gerade 49 € mit dem Deutschlandticket.
Herr Kriegel: Und die Miete müssen sie voll bezahlen?
Sisco: Ja. Es gibt zwei Stufen. Wenn man 20 Jahre in der Werkstatt gearbeitet hat, kann man Erwerbsminderungsrente beantragen, muss man nicht aber man kann auch in der Grundsicherung bleiben.
Herr Kriegel: Und womit fährt man besser?
SIsco: Im Grunde kommt es aufs Gleiche raus. Bei der Erwerbsminderungsrente wird einem nichts abgezogen und wenn es einmal genehmigt ist, dann muss man das nicht mehr beantragen. Der Grundsicherungsantrag muss man immer wieder beantragen und dann bekommt man immer wieder den Regelsatz. Aber man muss es eben immer wieder beantragen.
Herr Kriegel: Aber bei der Grundsicherung muss man keine Miete zahlen?
Maria: Das kommt darauf an, wie hoch die Miete ist. Bei meiner alten Wohnung haben die das dann nicht bezahlt.
Herr Kriegel: Entschuldigung, dass ich jetzt unterbreche, aber es ist hochspannend. Wieviel haben sie denn im Monat noch übrig für Essen, Dinge des täglichen Bedarfs und Kleidung? Können sie sich etwas sparen?
Sisco: Ihr habt jetzt alle Rente, oder?
Benny: Also ich ja.
Maria: Ja.
Marion: Jawoll.
Herr Kriegel: Wissen sie was, diese Diskussion macht mich traurig. Sie müssten alle mehr bekommen, durch die Inflation. Alle tarifgebundenen Arbeitnehmer bekommen mehr Geld. Aber wo sind denn hier diese Erhöhungen? Da müsste doch auch mal was gemacht werden. Ich möchte jetzt keine Neiddebatte aufmachen aber die Frage ist doch berechtigt.
Sisco: Für alle mit Rente, ist es okay aber für alle mit Grundsicherung wird das Mehreinkommen verrechnet.
Marion: Ich würde jetzt gern weiter gehen und eine Frage zur Inklusion stellen. Wissen die Arbeitgeber vom ersten Arbeitsmarkt überhaupt, wie es in Werkstätten so aussieht und was wir für Arbeit leisten.
Herr Kriegel: Das ist eine Sache, die ich nicht wirklich weiß, aber ich bezweifle das mal. Die Firmenchefs denken da ja immer so ein bisschen in ihrem Tunnel, könnte ich mir vorstellen. Aber ich finde, es ist ein guter Ansatz, dass man das noch mehr publik machen sollte. Wir reden alle über Arbeitskräftemangel, wir brauchen Fachkräfte und ich denke schon, dass es sinnvoll ist, die Familien zu unterstützen, sodass sie wieder Kinder bekommen wollen und nicht nur Fachkräfte aus dem Ausland akquiriert werden. Das kann nicht die einzige Lösung sein. Ich denke, mit den eigenen Arbeitslosen und einer eigenen Familienunterstützung könnte man mehr Kinderanreize schaffen und dann würde das auch mal wieder greifen und wir mal wieder Babyboomerjahre kriegen. Und dann hätten wir auch keinen Fachkräftemangel mehr. Ich finde das zu einfach gedacht. Die Fachkräfte aus dem Ausland zu holen, kann nicht die Lösung sein, auf Dauer. Den Ansatz, den sie gerade genannt haben, finde ich sehr interessant. Da ist wahrscheinlich so, dass die Firmenchefs es nicht so wissen. Und da müsste man mal wieder eine Kampagne starten, über die IHK, die Handwerkervereine oder ähnliches, die nochmal konkret ansprechen, gerade als Behindertenverbände, und zu sagen „Wisst ihr überhaupt was über unser Potenzial?“. Oder auch ein Stand auf beruflichen Messen, um sich vorzustellen und die Bereitschaft zu zeigen, sich auf dem ersten Arbeitsmarkt einzubringen. Wer könnte denn sowas arrangieren?
Sisco: Der Integrationsfachdienst ist dafür da, Menschen mit Handicap zu unterstützen auf den ersten Arbeitsmarkt zu kommen. Die sind praktisch das Bindeglied zwischen den Behindertenwerkstätten und den ersten Arbeitsmarkt.
Herr Kriegel: Jetzt müssten man natürlich noch wissen, was die so machen. Da erkundige ich mich mal. Jetzt profitiere ich auch davon, weil ich ja immer Interesse an sinnvollen Anträgen habe.
Sisco: So soll es sein. Mal gucken, was bei rumkommt. Die Teilnehmenden der anderen Fraktionen haben ähnlich reagiert und sich Stichpunkte mitgenommen und jetzt gucken wir einfach mal. Sie haben ja unsere Kontaktdaten, sie können uns immer ins CC setzten für die Anträge.
Herr Kriegel: Auf jeden Fall.
Marion: Was uns jetzt auch interessiert, ob der Stadtrat eine Kooperation zu den Menschen in den Werkstätten hat? Gibt es da überhaupt Möglichkeiten für Begegnungen?
Herr Kriegel: Ich erinnere mich schon, dass es da hin und wieder mal Begegnungen aber, aber sehr wenig. Es gibt aber schon, über das Sozialamt, Kontakte, die gibt es. Wie intensiv die sind, kann ich jetzt nicht beurteilen.
Sisco: Es geht ja nicht ums Sozialamt, sondern um die Stadtverordneten selber, und die Fraktionen.
Herr Kriegel: Ach wie oft wir mal in einer Behindertenwerkstatt waren?
Sisco: Ja, genau. Sie können jetzt für Ihre Fraktion sprechen. Der Herr der eigentlich zum Interview kommen wollte, der Herr Kühne, ist ja, nach Selbstdarstellung, für Menschen mit Behinderung zuständig. War er jemals in einer Werkstatt?
Herr Kriegel: Der Herr Kühne ist ja im Behindertenbeirat, da müsste ich nachfragen, da ich ja wirklich nur die Vertretung bin. Ich sag jetzt mal, ich weiß nicht, wie die anderen Fraktionen da reagiert haben, nehme ich an, dass der Herr Kühne schon mal in einer Werkstatt war. Aber das ist eine Anregung, die ich mal mitnehmen kann. Dann gehen wir mal in eine Behindertenwerkstatt und gucken uns die mal an. Ich würde da mich selber beteiligen. Von meiner Frau die Nichte, hat auch ein Handicap und ich Rollstuhlfahrerin und da habe ich schon einen Einblick.
Maria: Was wird in Leipzig getan, um die Arbeitsplätze des ersten Arbeitsmarktes an die Bedürfnisse der Menschen mit Handicap anzupassen?
Herr Kriegel: Nach meiner Wahrnehmung zu wenig. Ich bin der Meinung, dass wir in den zwei Bereichen, der freien Wirtschaft, in der Firmen ab einer bestimmten Arbeitnehmerzahl, Unterstützungen gibt. Und im Rathaus, ist es offensichtlich zu wenig, was getan wird. Wir haben im neuen Rathaus ein paar tausend Menschen, allein die Stadt hat tausende Menschen, die da arbeiten. Rein von meiner Wahrnehmung her, kenne ich im ganzen neuen Rathaus, keinen Mitarbeiter, der im Rollstuhl sitzt. Und das finde ich auch etwas merkwürdig, da wir ja auch mit gutem Beispiel voran gehen sollten. Es muss natürlich auch passen, für beide Seiten.
Maria: Warum gibt es die Anträge der Stadt Leipzig nicht in leichter Sprache.
Herr Kriegel: Die der Stadtverwaltung?
Sisco: Es geht im Allgemeinen um Formulare um Förderungen, beispielsweise Wohngeld oder Grundsicherung, zu beantragen. Und auf die Anträge im Stadtrat logischerweise auch.
Herr Kriegel: Es sollte auf jeden Fall daran gearbeitet werden. Es ist ein erster Schritt getan. Auf der Internetseite der Stadt haben wir ein Portal, wo Informationen in leichter Sprache zur Verfügung gestellt werden. Das war ein Stadtratsbeschluss damals. Und auch das Amtsblatt soll zukünftig in leichter Sprache veröffentlicht werden.
Sisco: Das sind Informationen, die helfen, im System zurecht zu kommen, aber keine Anträge. Man findet auf der Seite für leichte Sprache die Formulare, aber die sind dann nicht in leichter Sprache. Inwieweit sind Sie mit dem Teilhabeplan vertraut?
Herr Kriegel: Da stecke ich jetzt nicht so 100%ig drin. Was meine sie da genau?
Sisco: Der Teilhabeplan soll ab 2024 greifen, für Menschen mit Behinderung und da stehen genau solche Sachen auch drin. Die Frage ist, wie es mit der Umsetzung läuft.
Herr Kriegel: Die Umsetzung ist das Problem. Wir wissen, in der Stadt Leipzig, um das Problem, wir haben das beschlossen, aber die Umsetzung ist natürlich noch im Argen und daran hängt es, wie so oft. Es muss gerade in diesem Bereich schneller gehen, mit der Teilhabe, und das in allen Bereichen. Wir haben auch massive Probleme mit Fachkräften und damit hängt auch die Verzögerung zusammen, das soll aber keine Entschuldigung sein.
Maria: Haben Sie zugestimmt, bei dem Antrag auf leichte Sprache oder haben Sie nicht zugestimmt?
Herr Kriegel: Da haben wir zugestimmt. Ich werde da morgen gleich nochmal nachschauen aber wir haben da 100 %ig zugestimmt.
Maria: Eine Partei hat da nicht zugestimmt.
Sisco: Da geht es um verschiedene Punkte, den Antrag haben die Grünen damals eingereicht, bezüglich leichter Sprache und Mitarbeiter und so weiter.
Hannah: Es war ein Antrag der Grünen zur leichter Sprache in der Stadtverwaltung. Da haben relativ viele Parteien erstmal nicht zugestimmt und dann gab es da einige Anpassungen. Ich glaube, das, was da am Ende beschlossen wurde, beruht auf dem Antrag.
Herr Kriegel: Es ist so, wenn so ein Antrag von den Grünen kommt. Ich muss zugeben, was von den Grünen kommt, manches macht Sinn aber eben vieles auch nicht. Für vieles muss man auch Menschen und Geld haben. Ich kann heute Morgen beantragen, dass jeder in einer Behindertenwerkstatt 1000 € mehr bekommt, aber das bekomme ich am Ende nicht durch. Und jeder Antrag hat einen Verwaltungsstandpunkt und wenn der mehr Sinn macht, dann stimmen wir dazu und nicht dem Antrag der Grünen.
Marion: Es ging darum, dass es generell Zustimmung gefunden hat aber es in einzelnen Punkten keine Einigkeit gab.
Herr Kriegel: Genau das wird es sein. Haben sie denn da?
Sisco: Ja.
Herr Kriegel: Interessant ist da zu wissen, wie der Änderungsantrag war.
Hannah: Das war jetzt die Abstimmung über den Antrag.
Herr Kriegel: Das ist der vierte Änderungsantrag. Einer ist von der Afd-Fraktion und der lautet um eine Ergänzung, welche sich auf das Gendern bezog. Es zielt darauf hinaus, dass gerade mit Menschen mit Handicap, die diese leichte Sprache brauche, eine Unverschämtheit ist, da noch mit einem Gendersternchen oder Unterstrich zu kommen. Dafür gibt es eine Rechtschreibung, der Duden ist unser Gesetz und darauf zielt auch unser Änderungsantrag ab.
Sisco: In der leichten Sprache wird generell nicht gegendert. In dem Konstrukt der leichten Sprache, was es als feststehendes Regelkonstrukt gibt, wird nicht gegendert, weil es nicht lesbar ist. Daher passt ihr Antrag nicht.
Herr Kriegel: Was spricht denn da dagegen, unseren Antrag nicht zuzustimmen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es durch die Hintertür dann noch mit reingebracht wird. Ich guck mir das nochmal an. Aber grundsätzlich sind wir für die leichte Sprache.
Marion: Wir haben ja zweimal im Jahr den Tag der Begegnung. Aber so allgemein, wo findet im Alltag Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Handicap statt. Was kann von Ihnen oder Ihrer Partei dafür getan werden, die Vorurteile und Vorbehalte abzubauen? Nach meinen Erkenntnissen ist es einfach noch zu wenig.
Herr Kriegel: Da muss definitiv noch mehr getan werden. Ich würde mir wünschen, dass es noch Begegnung im Alltag gibt und das ist schwer, es durch die Politik zu verordnen. Es muss in der Gesellschaft noch mehr Offenheit passieren und dann muss von der Politik die Anregung dazu kommen, da bin ich ganz bei ihnen. Da muss man schauen, dass noch mehr gemacht wird und gerade, wie man die Menschen mit Handicap da mit einbinden kann. Das geht, könnte ich mir vorstellen, über die Stadtteile und den Begegnungszentren. Und das kann man dann gut machen, indem alle eingeladen und angesprochen werden. Also das Ansprechen aller in unserer Gesellschaft, da muss noch mehr getan werden. Ob man dann mit macht, ist jeden selbst überlassen, aber es würde auch Barrieren abbauen. Ich werden das mit meinen Kollegen aus der Fraktion besprechen, was wir da aktiv ändern können. Sie können uns auch gern mal besuchen.
Benny: Das wollten wir sowieso noch fragen.
Herr Kriegel: Kommen sie gern vorbei.
Marion: Was ich immer eine gute Idee finden, sind die Mehrgenerationenhäuser. Davon gibt es viel zu wenige bei uns.
Herr Kriegel: Wenn man sowas plant, muss auch von Anfang an für alle mitgedacht werden.
Sisco: Ich habe da gerade noch eine Zwischenfrage. In Reudnitz war letzte Woche Spatenstich für ein inklusives Wohnprojekt und da wurde durch den Stadtrat eine Sonderfinanzierung auf den Weg gebracht, weil die Finanzierungsgrundlage nicht mehr stimmte. Hat die Afd-Fraktion dieser Sonderfinanzierung zugestimmt oder nicht?
Herr Kriegel: Bei solchen Projekten, sozialen Projekten, stimmen wir grundsätzlich für das Endergebnis. Da müsste ich noch mal nachsehen, aber ich kann es mir nicht vorstellen, dass wir dagegen gestimmt haben. Da guck ich morgen gleich nach.
Benny: Wir sind jetzt am Ende des Interviews angekommen. Wir würden Sie und den Herr Kühne gerne in die Werkstatt der Diakonie am Thonberg einladen, dass sie sich das mal ansehen. Vielleicht zum Tag der offenen Tür.
Herr Kriegel: Sehr gern. Ich würde mich freuen.
Interview mit Herr Kretschmer
Benny: Ich möchte Sie recht herzlich begrüßen und freue mich, dass wir sie auch mal persönlich kennen lernen dürfen, und ich hoffe auf ein schönes Gespräch.
Mathias: Ich begrüße Sie auch ganz herzlich. Unser FEDer Team gibt es seit 2020. Wir sind 2019 bei einem runden Geburtstag des FED darauf gekommen und es wurde mit der Finanzierung durch die Aktion Mensch verwirklicht. Somit haben wir die letzten drei Jahren einen Sponsor gehabt und können 5 Ausgaben im Jahr herausbringen. Dieses Jahr ist leider die Kooperation ausgelaufen und wir wollen gerne weiter machen. Wir bauen auch gerade eine Internetseite auf. Da wird alles zu finden sein, was wir bisher geschrieben haben. Sie können sich diese gern ansehen und wenn Sie Tipps haben, woher wir Sponsoren bekommen, würden wir die gern annehmen.
Frau Jäntsch: Das heißt, die Förderung durch die Aktion Mensch läuft noch?
Mathias: Nein, die ist letztes Jahr ausgelaufen. Wir haben schon versucht, diese Förderung zu verlängern, aber das wurde leider abgelehnt.
Herr Kretschmer: Was kostet es denn diese Zeitung herauszubringen?
Isabell: Die Zeitung war im Rahmen der Aktion kostenlos und das teuerste sind die Druckkosten, weshalb wir im Moment gucken müssen, wie wir uns über Wasser halten können. Wir konzentrieren uns gerade auf die Onlinepräsens und generell um Präsenz in der Öffentlichkeit. Durch Corona konnten wir uns in der Öffentlichkeit nicht so gut präsentieren und dadurch auch weniger Sponsoren finden.
Herr Kretschmer: Wieviel Geld fehlt für das Projekt aktuell?
Mathias: Wir haben schon große Auflagen gehabt. Wir konnten schon über 700 Exemplare drucken, aber aktuelle waren es nur so 400 Exemplare. Wir konnten auch die Räume der Stadtbibliothek kostenfrei nutzen aber durch Corona ist das alles weggefallen. Aktuell dürfen wir zwar wieder in die Räume aber nur für eine Stunde und das bringt uns keine Pluspunkte. Wir sitzen immer zwei Stunden in der Kregelstraße zusammen und da gibt es gute Schreibmöglichkeiten.
Isabell: Aber wir brauchen dennoch viele Ressourcen. Also allein die Druckkosten für die 700 Exemplare belaufen sich auf 800-900 €.
Sisco: Es sind so 500 € für 400 Exemplare. Das ist, glaube ich so die Größenordnung. 500 € für eine Ausgabe. Damit kommen wir gut hin. Es können alle Ressourcen der Geschäftsstelle genutzt. Das ist alles da. Es sind die Druckkosten. Die bekommen wir so nicht gestemmt.
Herr Kretschmer: Na da gucken wir mal, ob wir jemanden fragen können.
Frau Jäntsch: Wie viele Ausgaben sind das denn pro Jahr?
Mathias: 2-3 Ausgaben pro Jahr rechnen wir. Und was wir auch festgestellt haben, ist, dass durch Ausflüge auch wieder neue Themen zusammenkommen. Und so können wir auch Ausflugstipps mit reinbringen.
Isabell: Wir waren beispielsweise letztes Jahr im sächsischen Landtag.
Herr Kretschmer: Ja, das habe ich in der Zeitung gesehen. Cool. Da bin ich auch oft.
Isabell: Wir haben tatsächlich auch noch Fragen an Sie mitgebracht.
Herr Kretschmer: Gerne. So jetzt, ein Interview.
Mathias: Was passiert mit den Strafzahlungen mit den Firmen des ersten Arbeitsmarkts, die keine Menschen mit Handicap einstellen?
Herr Kretschmer: Das ist eine sehr gute Frage. Damit werden beispielsweise die Arbeitsangebote in den Werkstätten mitfinanziert, aber das reicht natürlich nicht. Wir brauchen noch viel mehr Finanzen dafür, aber was mich ärgert, ist, dass diese Arbeitsangebote auf dem ersten Arbeitsmarkt in den Betrieben, dass das viel schöner ist als das, was wir für die Menschen in den Werkstätten haben. Also was ich erlebe die Menschen, die in einem Gartenbaubetrieb oder auch in einem Restaurant, da habe ich das oft erlebt, dass sie viel zufriedener sind und dass die Arbeit viel schöner ist als in der Werkstatt. Ich glaube, man braucht beides. Es gibt Menschen, für die ist die Werkstatt genau das Richtige und sie fühlen sich da sehr wohl. Ich habe auch den ein oder anderen Werkstattrat getroffen, der gesagt hat „Bitte kämpfen Sie dafür, dass die Werkstätten nicht aufhören.“. Aber ich weiß, es gibt auch sehr viele Menschen, die sich in diesen Außenarbeitsgelegenheiten viel wohler fühlen. Und dafür wird das Geld verwendet.
Mathias: Wir treffen jetzt auch eine Werkstattrat.
Herr Kretschmer: Ah, das wusste ich gar nicht. Und wie sehen Sie das?
Mathias: Wir sehen, dass viele gern auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeiten möchten, denn viele sind auch mit dem Gehalt nicht zufrieden.
Marion: Ich möchte gern noch was dazu sagen, was die Werkstätten angeht. Für mich ist die Werkstatt, in der ich arbeite, die beste Zeit meines Lebens. Ich bin so froh und dankbar dort zu sein, weil ich da etwas Menschliches und Soziales kennengelernt habe, was ich zuvor, in der Gesellschaft, nie erlebt habe. Und das tut mir sehr gut. Für viele Menschen ist es gut, weil sie aufgrund ihrer Fähigkeiten eben nicht für den ersten Arbeitsmarkt geeignet sind. Ich habe schon viel erlebt mit Mobbing und anderen schlimmen Sachen, dass ich froh bin in der Werkstatt zu sein. Und ich gehe sowieso bald in die Rente.
Herr Kretschmer: Und dann ist das doch richtig mit der Ausgleichszahlung. Also dass das Geld dafür verwendet wird, mithilfe dieser Strafabgabe Arbeitsgelegenheiten zu schaffen?
Frau Roth: Ja, ich denke schon. Ich habe mit den Werkstätten gar nichts zu tun, aber das gilt auch für die Finanzierung der Integrationsämter, welche sich ja nur mit dem Thema Arbeit befassen, mit der Eingliederung von behinderten oder kranken Menschen in den ersten Arbeitsmarkt.
Frau Jäntsch: Es ist ja schön, wenn Sie sagen, Sie fühlen dich da wohl, aber es ist genau so wichtig, dass für Menschen, die in den ersten Arbeitsmarkt möchten, der Zugang einfacher gemacht wird.
Maria: Aber das ist auch schwer, wenn man zum Beispiel keine Ausbildung abgeschlossen hat, einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt zu bekommen. Man bekommt so eine Ausbildung nur bis zum 25. Lebensjahr bezahlt.
Herr Kretschmer: Das sind zum Beispiel so Sachen, die wusste ich bisher auch noch nicht. Das werde ich mir mal aufschreiben und mich mal erkundigen und darüber nachdenken.
Mathias: Können Sie sich vorstellen, die Strafzahlungen für die Betriebe zu erhöhen?
Herr Kretschmer: Ist das der Wunsch aus den Verbänden?
Frau Roth: Naja, man sagt ja grundsätzlich, sich da frei zu kaufen, sei ziemlich leicht. Wenn es eben nur 200 € sind. Es geht darum, dass Betriebe diese Anzahl an Menschen mit Behinderung einstellen soll und wenn sie das nicht machen, müssen sie die Strafe bezahlen. Und natürlich sind 200 € viel zu wenig, aber ich weiß nicht, ob eine höhere Strafzahlung Betriebe umdenken lässt und dann doch mal jemanden einzustellen und sich da einfach mehr Gedanken zu machen. Denn es gibt sicher in Betrieben Möglichkeiten Arbeitsplätze zu schaffen, die für Menschen mit Behinderung geeignet sind. Das zählt ja auch der Diabetiker dazu und dennoch scheint ja die Strafe nicht zu genügen, um die Betriebe dazu zu bewegen. Wenn es teurer wäre, würde das vielleicht die Arbeitgeber dazu bewegen die Stellen zu schaffen.
Frau Jäntsch: Es kommt ja jetzt die 3. Ausgleichsabgabe. Das wird, glaube ich erhöht, soweit ich weiß. Und in der letzten Legislatur wurde doch beschlossen, dass Beratungszentren aufgebaut werden sollen, bundesweit, den Arbeitgebern beratend zur Seite stehen sollen, wenn es genau darum geht, Menschen mit Behinderungen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. So eine Art Matchingprozess. Herauszufinden, dass der richtige Arbeitgeber zum richtigen Menschen passt, sodass beide glücklich sind. Es braucht auch ein bisschen Beratung und nicht nur die Abgabe an sich. Ich glaube, die Kombination ist wichtig. Jetzt weiß ich gar nicht, wie das in Sachsen ist, mit den Beratungsbüros.
Herr Kretschmer: Ich weiß es auch nicht genau.
Frau Jäntsch: Ob die schon geschaffen wurden, aber die sollen auf jeden Fall noch kommen. Das wurde ja schon in der letzten Legislatur beschlossen.
Sisco: Wir haben in Sachsen auch folgendes Problem: Es gibt ja über das Teilhabegesetzt die Möglichkeit, Menschen, die theoretisch und nach dem Grad ihrer Diagnose, sag ich jetzt mal, eine Werkstatt besuchen sollen, bekommen eine Assistenz für eine Ausbildung auf dem ersten Arbeitsmarkt finanziert. Das steht im Bundesteilhabegesetz so drin. Wir haben eine Familie, die das versucht und das geht nur über das Gericht in Form von Einklagen. Keiner möchte diese Unterstützung freiwillig leisten, wenn der Ausbildungsbetrieb schon sagt, dass er den Menschen mit Behinderung ausbildet. Wir brauchen aber eine Assistenz und so weiter und sofort und das ist nur über den Klageweg möglich. Es steht im Gesetz drin, wird aber nicht akzeptiert.
Herr Kretschmer: Und das ist der KSV über den das laufen sollte?
Sisco: Zum Teil, ja. Die Zuständigkeit schwankt da ja auch. Mal ist es der KSV, dann mal wieder das zuständige Sozialamt. Aber es steht im Gesetz und keiner kümmert sich drum. Wenn es dann vor Gericht kommt, ist es ja eindeutig, es steht ja im Gesetz und dann sagt der Richter, klar und der Kostenträger bezahlt es dann aber eben nur mit dem Druck durchs Gericht. Und bis man das Urteil hat, das wissen sie ja selber, dauert es auch noch eine Weile.
Stephanie[S1] : Stephanie möchte das von Marion Gesagte (Marion fühlt sich sehr wohl in der Werkstatt) aufgreifen und berichtet, dass sie sich unterfordert in ihrer Werkstatt fühlt. Sie benutzt zur Kommunikation einen Talker per Augenkommunikation, dies ist allerdings in der Werkstatt nicht möglich. Deswegen fühlt sie sich sehr oft unterfordert. Sie ist eigentlich total fit und ihr fehlen bei der Arbeit Möglichkeiten andere Dinge zu machen, beispielsweise am Computer zu arbeiten. Deshalb ist es für sie da sehr schwierig und so geht es da auch einigen anderen Menschen.
Mathias: Wir hatten mal einen Arbeitskollegen, der nichts sehen konnte und er kam aus einem Bürojob. Und als er in eine Werkstatt wechseln musste, haben wir uns dafür eingesetzt und ihn unterstützt, sodass er am Empfang arbeiten konnte. Er konnte da Telefonate machen allerdings keinen Postein- bzw. Postausgang, da er ja nichts sehen konnte. Dafür hat sich der Sozialdienst eingesetzt, damit wir Geräte bekommen, die ihm das Vorlesen. Allerdings gab es große Probleme, die Geräte dann zu bekommen. Und ohne die Geräte war der Kollege auch überfordert.
Herr Kretschmer: Das ist so wie sie sagen. Mit einer besseren technischen Ausstattung, wäre viel mehr möglich.
Marion: Bei uns war das Problem, dass sie sagte, der Kostenaufwand für dieses Spezialgerät sei so hoch, dass sich das nicht refinanziert. Bei Stephanie ist auch das Problem, dass diese Talker in den Werkstätten vor Ort sein sollten und das ist für mich auch eine ganze wichtige Frage: Wenn Menschen mit Handicap auf dem ersten Arbeitsmarkt sind und da eingestellt werden, wie sind im Allgemeinen die Bedingungen und Grundvoraussetzungen in den Betrieben und in den Firmen, dass dort auch die Maschinen und Gerätschaften, an denen sie arbeiten müssen, auch den Bedürfnissen dieser Menschen angepasst sind? Und falls das nicht vorhanden sein sollte, wie sieht es da mit den Um- und Ausbauten aus?
Herr Kretschmer: Das ist so ein bisschen wie mit der Zwangsabgabe, über die wir gerade gesprochen haben. Das ist auch ein Instrument und glaube, das braucht es auch. Wenn du dieses Thema hast, mit dem Kollegen, der nicht sehen kann, wenn man dem Unternehmen nicht diese technischen Hilfsleistungen gibt, die sich wirklich wirtschaftlich nicht rechnen, weil es einfach zu teuer ist und man es auch anders machen kann, aber wenn man das will und den Unternehmen zur Verfügung stellt, dann klären sich viele Dinge auf einmal von alleine.
Mathias: Man könnte es ja auch leihen, solange der Kollege da arbeitet.
Herr Kretschmer: Absolut. Ich bin bei dem KSV auch sehr kritisch, denn das ist eine Struktur, die beobachten wir seit Jahren, die der politischen Diskussion und auch der Wahrnahme so entzogen ist. Da sitzen einige wenige Delegierte, die entscheiden das alles und das wird weder im Landtag noch in den Kommunalparlamenten richtig gesehen. Und dadurch ist da eine Möglichkeit Leistungen zu verweigern und den Kostendruck auszuüben, den würde es sonst nicht geben. Ich bin froh, dass sie mir das alles so erzählen. Ich hatte den Eindruck, dass es mit dem KSV besser geworden ist aber wenn man ehrlich ist, bin ich gar nicht zuständig. Der Oberbürgermeister und die Landräte und deren Leute. Der Freistaat ist da eigentlich raus. Aber wir sehen ja auch, dass das nicht funktionieren kann und dass das ein unbefriedigender Zustand ist. Und ich nehme mir das gerne an, auch als ehemaliger Kommunalpolitiker, ich fand dieses Konstrukt schon immer schwierig.
Sisco: Es ist auch definitiv ein Unterschied, ob das Sozialamt der Stadt Leipzig oder der KSV zuständig ist. Das Sozialamt ist deutlich schneller und deutlich bedarfsgerechter.
Herr Kretschmer: Die sind näher dran.
Sisco: Näher dran, kann ich nicht sagen. Die haben sicher ähnlich viele Fälle, aber es ist einfach ein ganz anderes arbeiten und ich glaube, da ist das Verständnis der Bedarfe anders. Stephanie zum Beispiel hat ein Budget über den KSV und spart ihr Geld an der wöchentlichen Assistenz für den Urlaub, weil beides nicht funktioniert. Und sie kann es nicht über die Stadt Leipzig machen, weil der KSV zuständig ist. Und das sind so die Themen, die alle hier mehr oder weniger betreffen.
Frau Jäntsch: Wie wird denn das begründet? Also wenn die Kostenzusagen abgelehnt werden?
Sisco: Die Begründungen sind vielfältig. Beispielsweise haben wir eine Ablehnung für Personen, die in einer Einrichtung wohnen und die Kostenübernahme nicht genehmigt wurde, weil die Einrichtung eigenen Freizeit anbietet und man Freizeit am dazugehörigen Teich verbringen kann. Solche Sachen.
Herr Kretschmer: Das Problem ist auch, wenn die Menschen es dann einklagen, bekommen sie in aller Regel recht.
Frau Roth: Und die Eltern und die Betreuer werden in der Zeit einfach mürbe gemacht. Seit Geburt kämpfen die und es wird ja nicht besser und man fühlt sich immer als Bittsteller. Da entscheidet jemand anderes, ob etwas geht oder nicht geht.
Isabell: Zu der Begründung hat Stephanie auch gesagt, dass ihr die Einzelassistenz abgelehnt wurde, weil sie in der Gruppe fahren solle. Aber warum sollte sie auch nicht das Recht haben allein reisen zu dürfen?
Herr Kretschmar: Also ich habe bei diesem Bundesteilhabegesetz, ich habe es auch sehr verfolgt, immer das Gefühl gehabt, das ist alles richtig gedacht, aber wir kommen finanziell und personell an unsere Grenzen. Ich weiß nicht, ob das in Leipzig ein Thema ist, weil hier so viele junge Menschen leben, aber in den Landkreisen habe ich so den Eindruck, können wir das überhaupt so absichern, wenn wir das, was im Gesetz steht, wirklich 1:1 durchsetzen, ist das wirklich praktisch umsetzbar. Also muss man das nochmal etwas ins Verhältnis setzen? Kann es so wirklich umgesetzt werden, wie das Gesetz ist?
Frau Roth: Die Beantragung ist sehr bürokratisch. Das dauert auch alles seine Zeit. Und wenn die Bewilligung so lange dauert, stört das die Teilhabe, weil man sich ja nicht traut, Leute einzukaufen, die man dann doch nicht finanziert bekommt. Wir bleiben dann auf der Rechnung sitzen.
Herr Kretschmer: Wenn man es mal ganz böse sagen will. Seit es das Teilhabegesetz gibt, versuchen die Kostenträger und die Kommunen, es nicht umsetzen zu müssen. Das klingt gemein, wirkt aber so. Und ist doch die Frage: Woran liegt das?
Maria: Weil sie scheinbar denken, dass sie zu viel Geld ausgeben müssen.
Herr Kretschmer: Oder weil sie das Geld nicht haben. Vielleicht müssten sie es vom Bund mehr kriegen. Ich habe keinen Zweifel, dass alle Maßnahmen, über die wir jetzt gesprochen haben, richtig sind und ich glaube so ein Mitarbeiter im Sozialamt, sieht das auch. Mir ergeht das genauso, und zwar überall.
Frau Roth: Und auch der bürokratische Aufwand ist zu hoch. Warum kann man das nicht vereinfachen. Das nervt und schreckt ja am Ende auch ab. Man könnte auch bösartig sagen, dass ist extra so gemacht.
Frau Jäntsch: Das grundlegende Problem als dieses Gesetz beschlossen wurde, ist, dass es eine Budgetneutralität geben soll. Es sollte ja nicht mehr kosten. Und dann hat man herausgefunden, es kostet ja vielleicht doch mehr und nun hat man das Problem, dass es finanziert werden muss. Aber das scheint in allen Bundesländern gerade das Problem zu sein. Und jetzt ist die große Frage: Wer trägt das? Trägt das das Land oder der Bund, wie regeln wir das? Und jetzt versucht man das irgendwie zu lösen. Da war das Gesetzt vielleicht schon ein bisschen falsch angelegt.
Marion: Also ich muss jetzt sagen, ich bin bisher mit dem Verlauf nicht zufrieden. Ich habe auf keine meiner vorherigen Fragen eine konkrete Antwort bekommen. Wie stellen sie sich die Lösung der fehlenden Integration auf dem ersten Arbeitsmarkt vor? Und wie kann die Bürokratie abgebaut werden? Wie können diese Hürden abgebaut werden?
Herr Kretschmer: Wir machen das folgendermaßen
Maria: Und mir ist halt aufgefallen, wenn man zum Beispiel vom Amt ein Formular bekommt, ist das meistens in schwerer Sprache. Könnte man diese Formulare nicht in etwas einfacherer leichter Sprache machen?
Herr Kretschmar: Es gibt ja immer wieder auch neue Initiativen, wo das probiert wird, und dann stirbt das wieder ab. Ich habe das jetzt, was sie mir gesagt haben. Ich verstehe da auch die Unzufriedenheit und Ungeduld. Wenn ich wieder nach Dresden zurückkommen, spreche ich mal mit dem Herr Welsch, unser Beauftragte für Menschen mit Behinderungen, der sitzt bei mir auch mit in der Staatskanzlei, und kommt regelmäßig vorbei. Da sprechen wir nochmal über das Thema leichte Sprache. Das er auch nochmal sagt, wie viele Formulare gibt es schon in leichter Sprache und was sind eigentlich die wichtigsten Formulare für die Menschen, die es betrifft. Wird es dann dort umgesetzt. Wahrscheinlich nicht. Also können wir dort auch nochmal ein Schub rein geben. Ich finde, das ist ein guter Punkt. Und dann nehmen wir uns das Thema zum ersten Arbeitsmarkt nochmal vor und gucken, wie das bei uns mit diesen Beratungszentren ist. Man muss, haben wir ja schon gehört, mit dem KSV gemeinsam besprechen und die ein bisschen ins Licht ziehen und sagen, was macht ihr da. Und dann müssen wir wahrscheinlich auch eine Initiative machen, auch mit Unternehmen und fragen, wer positive Erfahrungen gemacht. Und dann kommen sicherlich, so wie sie das gesagt haben, die Beispiele mit den technischen Assistenzsystemen und dann werden wir uns anschauen, in welcher Form wir diese Assistenzsysteme fördern können, um einfach mehr Möglichkeiten zu schaffen. Wenn es daran hängt. Das könnte ja ein großer Punkt sein.
Maria: In Bayern, in Richtung Rheinland-Pfalz, gibt es ein Inklusionshotel, da arbeiten Menschen mit Beeinträchtigung. Und klar gibt es das jetzt in Leipzig auch, von Philippus, aber ich weiß nicht, ob da auch Menschen mit Beeinträchtigungen arbeiten.
Herr Kretschmer: Ja.
Maria: Ja, da arbeiten auch Menschen mit Beeinträchtigung. Es müsste halt mehr Integrationsfirmen geben.
Sisco: Das ist alles verworren. Die Frau Pompach, zum Beispiel, arbeitet beim Studentenwerk in der Küche, aber über die Werkstatt, warum? Das Studentenwerk ist eine Anstalt öffentlichen Rechts. Warum kann so eine Organisation die Frau Pompach ganz normal einstellen?
Herr Kretschmer: Es gibt einen Punkt, der ist total unangenehm und wird vielen gar nicht gefallen, aber der ist mir immer und immer wieder begegnet und das ist das Thema Kündigungsschutz. Viele Unternehmen sage: „Ja, ich würde es probieren“. Ich habe bei mir zuhause auch eine Gemeindeverwaltung, die hat das, auch auf meine Bitte hin, mit einem jungen Mann probiert, der computertechnisch total gut drauf war, obwohl er sich kaum bewegen konnte. Und wir haben das probiert, aber eigentlich hat er gesagt: „Wenn das nicht hinhaut, wenn das alles schwieriger wird, dann haben wir keine Möglichkeit uns zu trennen.“. Und das ist ein Problem. Wenn ich anfange, dass öffentlich zu diskutieren, kommt die Diskussion genau andersrum. Sie wollen einen Schutzmechanismus für Menschen mit Beeinträchtigungen und das bekommen wir auch nicht weg. Und das ist der Grund, warum das über so eine Konstruktion läuft, als Außenarbeitsplatz einer Werkstatt. Und der einzige Grund ist, man umgeht damit diesen Kündigungsschutz. Oder stimmt’s? Wahrscheinlich schon, oder?
Sisco: Das kann ich nicht beurteilen. Es wäre nur für so eine öffentliche Anstalt ein Leichtes diese Arbeitsplätze so anzubieten. Es ist nicht mal privatwirtschaftlich. Da könnte man eine Lösung finden.
Herr Kretschmer: Ich kann Ihnen noch eins zusagen. Wir machen jetzt mal eine Abfrage beim Freistaat und bei allen nachgelagerten Behörden. Und dann kann man mal fragen: „Wieviel haben wir denn? Erfüllen wir das? Wir sollten ja wenigstens die Ersten sein, die das machen“. Das kann ich auch machen. Das wäre spannend. Mal so eine Statistik.
Mathias: Ich hätte auch mal noch eine Idee. Die Leute könnten sagen, sie gucken mal in so eine Werkstatt rein und reden mal mit anderen behinderten Menschen und da bekommt auch viele Ideen, was die Menschen überhaupt machen können. Ich arbeite in meiner Werkstatt als Pförtner und als Drucker. Und die Drucker könnten es schaffen auf den ersten Arbeitsmarkt zu kommen.
Maria: Und dann habe ich auch noch ein besonderes Thema, was mir am Herzen liegt. Ich arbeite ja auch in der Werkstatt der Diakonie am Thonberg. Und ich bekomme keine Freistellung, sondern muss einen Antrag auf Sonderurlaub stellen, um heute hier sein zu können und dann bekommen wir alle nur 1,35 € die Stunde und das ist viel zu wenig. Denn wir bringen genau so gleichwertige Arbeit wie die Menschen auf dem ersten Arbeitsmarkt. Das ist unmenschlich und nicht gerecht und kein Mindestlohn, weil wir nicht als Angestellte oder Beschäftigte gelten, sondern wir werden da „nur“ beschäftigt. Und das denken viele Menschen, aber so ist in Wahrheit nicht.
Mathias: Darum hat ich das auch angesprochen. Es sollen mal alle Politiker reinkommen, auch die AfD und mal sehen „Hallo, wir sind auch gleichwertig, wir können was schaffen.“. Wir verlangen nicht die 12 €, vielleicht die Hälfte davon aber wir wollen, wenigstens ein wenig, gleichwertig sein.
Herr Kretschmer: Auch da gibt es keine ganz einfache Antwort. Als der Mindestlohn eingeführt worden ist, waren es die Lebenshilfe, die Diakonie, alle kamen und haben gesagt: „um Gottes Willen. Wenn ihr jetzt den Mindestlohn für die Werkstätten einführt, dann werden ganz viele Arbeitsgelegenheiten abgeschafft werden, weil viele, die da arbeiten, nicht die Leistung erbringen, um diesen Mindestlohn zu stützen.“. Und das habe ich, ehrlich gesagt, auch verstanden. Ich glaube, die haben recht. Und jetzt komme ich in diese Werkstätten und sehen, dass da Menschen arbeiten, nicht alle, die wirklich viel leisten. Und auch, dass am Ende des Tages richtig viel produziert worden ist. Und muss man sich fragen, ob diese Entlohnung wirklich im Verhältnis steht. Es gibt bestimmt Menschen, die da tätig sind, die sind froh, dass sie da sind, und das steht das, was da produziert wird auch in dem Verhältnis von 1,35€ und andere haben aber viel mehr gemacht. Also das die Entlohnung auch unterschiedlicher sein muss. Das die, die mehr bewegen, auch mehr bekommen. Das erlebe ich auch immer wieder. Aber dann kommen die Werkstatträte auch in eine Diskussion über unterschiedliche Bezahlung in so einem Betrieb. Geht das? Kann man das machen?
Mathias: Eigentlich nicht.
Herr Kretschmer: Jetzt geht das nicht. Aber würden sie es für richtig halten? Würden sie sagen, als Werkstattrat „Wir würden das gern wollen und es wäre auch für den Betriebsfrieden in Ordnung.“?
Mathias: Vielleicht finden dann auch mehr Leute Lust.
Maria: Es motiviert vielleicht, mehr zu geben.
Herr Kretschmer: Es stellt sich immer die Frage nach der Produktivität. Also was kommt bei meiner Arbeit raus. Und Menschen, die weniger leisten können, bekommen weniger und die, die mehr leisten können, bekommen mehr. Das erscheint unfair. Und dann muss man sich überlegen, ob man das irgendwie ausgleicht, indem man sagt, wir sind solidarisch miteinander. Aber wenn alle in der Werkstatt den Mindestlohn bekommen würden, dann, glaube ich, wird vieles an Arbeit nicht mehr möglich sein.
Mathias: Darum sagen wir auch, wir fordern nicht den Mindestlohn, aber wenigstens ein bisschen anheben.
Maria: Den Stundenlohn, meinen wir.
Herr Kretschmer: Den Stundesatz. Wie hoch ist der jetzt?
Maria: 1,35€
Frau Jäntsch: Es läuft ja gerade eine Studie dazu. Die soll im Frühjahr veröffentlicht werden. Ich denke mal, dass wir die im Sommer haben werden. Da werden so verschiedene Entgeltsysteme ausgewertet und analysiert und das sind wir auch schon ganz gespannt drauf, was da rauskommt. Es gibt halt keine einfache Antwort auf die Frage.
Herr Kretschmer: Vielleicht hilft uns diese Studie. Das kann ich jetzt wieder anbieten. Wenn es das gibt, dass man das dann auch politisch sichtbar macht und mit den Ministerpräsidenten mal darüber redet.
Maria: Frau Merkel hat da auch drüber geredet, aber es passiert halt zu wenig.
Mathias: Und dann auch die Studie in die Werkstätten mal geben und dann können die mal sehen, so ist das. Und mehr darüber reden.
Herr Kretschmer: Dann machen wir das so. Wir können uns das dann zusenden lassen und setzen uns mal in einen klugen Kreis zusammen und dann können darüber reden.
Mathias: Ich bin gerne auch bereit mitzureden.
Herr Kretschmer: Mit dabei zu sein.
Mathias: Ja genau.
Sisco: Einen Punkt würde ich gern noch aufgreifen. Es gibt keinen Bildungsurlaub, weder für Normalsterbliche noch für Menschen in Werkstätten. Es gibt in Sachsen keinen Bildungsurlaub. Und das würde allen extrem helfen. Eine Werkstatt ist da sehr großzügig, die Stellen frei, aber alle anderen mussten kämpfen, um heute hier sein zu können. Sie mussten das mit einem Antrag auf Freistellung erkämpfen. Es musste ein Formblatt ausgefüllt werden. Benny, war das in leichter Sprache?
Benny: Nö.
Mathias: Wir haben jetzt so lange geredet, möchten Sie vielleicht was essen? Wir haben Kuchen gebacken.
Marion: Kaffee ist auch da.
Frau Jäntsch: Erstmal vielen Dank, dass sie sich so viele Mühe gemacht haben, heute hier zu sein. Dafür wollen wir uns bedanken.
[S1]Vorgelesen von Isabell
Hilfsmittel für die Mediennutzung (Von Benny M. und Maria K.)
In der Medienwelt gibt es verschiedene Hilfsmittel für Menschen mit Beeinträchtigung. Zum Beispiel bei der Internetnutzung, beim Fernsehen oder beim Lesen. Beim Lesen gibt es verschiedene Hilfsmittel. Am Computer gibt es z.B. die Bildschirmlupe. Weiterhin gibt es noch die Vorlesefunktion. Beim Fernsehen gibt es unter anderem einen Untertitel und die Hörfassung. Zum Beispiel beim MDR Magazin Selbstbestimmt und in der ARD In aller Freundschaft. Bei verschieden Sendungen wie zum Beispiel „Das Magazin Selbstbestimmt“ werden auch Gespräche in Gebärdensprache umgewandelt. Ich persönlich, also Benny, nutze diese Hilfsmittel aber eher weniger. Ab und zu nutze ich aber bei ARD die Vorlesefunktion, wenn sie vorhanden ist. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht. Was nutzt du z.B.? Womit hast du / habt ihr gute Erfahrungen gemacht? Ich, Maria, nutze die Hörfassung in der ARD-Mediathek. Leider gibt es nur bei den öffentlich-rechtlichen Sendern wie zum Beispiel ARD, ZDF und MDR diese Barrierefreiheit. Wir finden, dass es überall in den Medien mehr Barrierefreiheit geben sollte. Das Internet muss für jeden zugänglich sein.
Besuch bei Radio Inklusive
Matthias hat Radio inklusive besucht und er hat sich willkommen gefühlt.
Er und andere Redakteur*innen aus der FEDer haben sich Fragen überlegt, die er den Mitarbeitern gestellt hat.
Das Radio inklusive gibt es schon 25 Jahre. Das Projekt startete 2017 mit der Förderung von Aktion Mensch.
Dort arbeiten 14 Mitarbeiter*innen mit und ohne Handicap. Sie haben bis jetzt 27 Sendungen gesendet. Leider haben Sie nur eine Live Sendung von 2 Stunden gehabt.
Ihre Lieblingsthemen waren DDR, Kinderwunsch und Sexualität.
Radio Blau hat für seine geleistete Arbeit schon einen Förderpreis erhalten.
Den Zielgruppen sind keine Grenzen gesetzt.
Die Barrierefreiheit ist im Studio noch ausbaufähig.
Um das Projekt weiterzuführen haben Sie 2022 einen Folgeantrag auf Förderung des Projektes gestellt. Alle Teilnehmer arbeiten ehrenamtlich.
In der Zukunft wollen Sie mehr Live-Sendungen machen.
Sie haben sogar ein Interview mit dem Markt-Amt gemacht. Dabei hat sich der Sender bei dem Marktamtsleiter beschwert, weil auf dem Weihnachtsmarkt viele Barrieren standen. Vor allem hatten Rollstuhlfahrer durch die Unebenheiten des Fußweges Probleme zu fahren.
Es gab auch prominente Besuche; die Schauspieler*innen von Sturm der Liebe haben Radio Blau besucht, ebenfalls besucht haben die Känguruchroniken.
Vor den Lottozahlen haben Sie schon mal gespielt.
Wer Lust hat kann Radio Blau auf 99.2 hören.
Radio Blau ist bei der FEDer herzlich willkommen.
Hier könnt ihr die Sendungen anhören: https://inklusive.hup-le.de
Ausflug in den sächsischen Landtag
Endlich war es soweit, im November sind wir der Einladung von Frau Melcher gefolgt und haben sie im sächsischen Landtag besucht.
Frau Melcher ist von der Partei Bündnis 90/ Die Grünen. Sie ist Abgeordnete im Sächsischen Landtag und ihr Fachbereich ist Bildung. Speziell beschäftigt sie sich mit Grundschulen, Regelschulen und Kitas. Ihr Büro befindet sich in Leipzig.
In einem Interview mit Frau Melcher haben wir über das Thema Inklusion an Schulen gesprochen, über das Thema Gleichberechtigung und Behinderung. Außerdem kam zur Sprache, warum Inklusion noch nicht funktioniert.
Im Interview mit Frau Melcher kam heraus, dass Inklusion an Schulen noch nicht möglich ist, weil es zu wenig ausgebildetes Fachpersonal gibt. Beispielsweise kann ein Lehrer von einer Regelschule keine Blindenschrift bzw. Brailleschrift lesen und somit einem Schüler mit Blindheit im Unterricht nicht helfen. Hier braucht man also eine spezielle Ausbildung für die Förderbedarfe von Menschen mit Handicap. Das muss also ausgebaut werden. Besonders ist der Fachkräftemangel an Förderschulen zu merken, da nach Frau Melcher die Studierenden sich häufig für ein Regelschulstudium entscheiden.
Frau Melcher wollte außerdem von uns wissen, was wir als Menschen mit Handicap brauchen, um eine Ausbildung machen zu können. Wir haben lange darüber gesprochen und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass jeder individuell angepasste Ausbildungsplätze benötigt. Das bedeutet die einen benötigen mehr Arbeitszeit, zudem muss die Leichte Sprache in den Arbeitsmaterialien mehr präsent sein. Eine engmaschige Betreuung ist notwendig.
Zum Thema Handicap und Arbeit gibt es wenig Wertschätzung in Firmen/Unternehmen. In Werkstätten bekommt man kein Mindestlohn, obwohl gleichwertige Arbeit geleistet wird. Frau Melcher hat uns ihr Wort gegeben uns in einer Werkstatt zu besuchen, um sich selbst vor Ort ein Bild zu machen.
Nach dem Interview hatten wir eine Führung durch den sächsischen Landtag. Ein Student hat uns den sächsischen Landtag näher gebracht. Insgesamt fanden wir die Führung gut, aber der Infozettel für die Plenarsitzung war schwer zu verstehen. Er war leider nicht in Leichter Sprache. Insgesamt haben wir leider keine Broschüre in Leichter Sprache gefunden. Die Führung war interessant und der Dozent hat versucht alles zu erklären, es war soweit alles verständlich. Während unseres Besuchs im Landtag fand gleichzeitig die 59. Sitzung des Landtages statt. Zu dieser Sitzung durften wir hinein. Wir durften jedoch kein Wort sprechen, nicht klatschen und mussten unsere Handys ausstellen. Interessant zu wissen war, dass man in jedem Raum, selbst in den Toiletten die Plenarsitzung durch Lautsprecher hören konnte.
Insgesamt war der Tag sehr spannend und informativ. Wir hatten das Gefühl, dass Frau Melcher uns ernst genommen hat und aktiv etwas verändern möchte. Was wir am Landtag verbessern würden, wäre der Ausbau der Leichten Sprache. Es gab viel Informationsmaterial, jedoch waren diese Materialien in schwerer Sprache verfasst. Hier muss nachgerüstet werden, um Menschen mit Handicap im Landtag mehr einzubinden.
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei Frau Melcher und Frau Stock für die Einladung und die Betreuung und freuen uns auf ein Wiedersehen in einer Werkstatt.
4. Ausgabe
Herzenssache (Von Mathias M.)
Ein Interview mit Karoline Burger – Mitarbeiterin der Herzenssache Leipzig
Mathias: Was macht die Herzenssache?
Karoline: Die Herzenssache unterstützt Menschen bei der Suche nach zum Beispiel Partner, Partnerin, Freund, Freundin oder auch Menschen für die Freizeit. Wir führen Gespräche und nehmen die Leute auf. Wir fragen: Was sind ihre Wünsche? Was sind ihre Vorstellungen? Was suchen sie? Und dann wird das alles aufgeschrieben und ein Profil erstellt, in dem die Wünsche und Vorstellungen stehen. Mit Namen, Alter und Stadt findet sich das dann im Internet und wenn man angemeldet ist, kann man diese Profile anschauen. Wir helfen dabei, dass die Menschen sich finden.
Mathias: Wo sitzt die Herzenssache?
Karoline: Die Herzenssache hat ihren Sitz im Schloss Schönefeld. Das Schloss unterstützt uns mit der Technik und hilft uns auch finanziell ein bisschen, wenn wir etwas brauchen. Unsere Aufnahmegespräche führen wir aber in Lindenau im Inklusiven Nachbarschaftszentrum. Da dürfen wir den Raum donnerstags immer umsonst nutzen.
Mathias: Wie bist du zur Herzenssache gekommen?
Karoline: Vor zwei Jahren, das ist schon ein bisschen länger her, war ich auf einem Fachtag von der MELiSSE*. Das ist ein Projekt, nennt sich „meine Liebe und selbstbestimmte Sexualität“. Und auf diesem Fachtag wurde von der Schatzkiste erzählt. Die Schatzkiste ist eine deutschlandweite Vermittlung, die in verschiedenen Städten in ganz Deutschland genau das gemacht hat, was wir von der Herzenssache jetzt auch machen. Und da habe ich damals angefangen mich dafür zu interessieren und zu denken, dass ich das auch gerne für Leipzig haben möchte, so einen Ort zur Kontaktvermittlung. Irgendwann sind wir dann zur Herzenssache gewechselt, weil die
4
Herzenssache etwas moderner war. Sie bieten das auch im Internet an. Und so bin ich jetzt bei der Herzenssache gelandet und mache das auch gerne weiter und finde das gut.
Mathias: Wer arbeitet alles bei der Herzenssache?
Karoline: Bei der Herzenssache arbeite ich, Karoline, und meine Kollegin Clara. Sie ist aber momentan noch in Babypause und kommt jetzt im Sommer wieder dazu und dann sind wir erstmal zu zweit.
Mathias: Was muss man können, um bei euch zu arbeiten?
Karoline: Ich glaube, gut zuhören können - auch hören, was die Menschen sich im Gespräch wünschen, weil viele das selbst nicht so genau wissen. Das muss man gut können. Mit den Menschen sprechen und das ein bisschen herausfinden. Ansonsten muss man offen sein. Man muss auch offen sein über Sexualität zu sprechen - keine Vorurteile haben, wenn Menschen ganz besondere Wünsche in ihrer Sexualität haben. Und ich glaube einfach auch freundlich sein im Kontakt und Lust haben, Menschen zusammen zu bringen.
Mathias: Kann man bei euch mitarbeiten? Wie könnte man euch helfen?
Karoline: Gerade haben Klara und ich einen Ehrenamtsvertrag, der quasi vom Schloss finanziert wird und wir sind gerade nur zu zweit, weil mehr nicht möglich ist. Wir wachsen, die Herzenssache wächst. Wir haben im letzten Jahr viele neue Standorte in ganz Sachsen hinzubekommen und wir wünschen uns auch für Leipzig irgendwann eine Peer-Beratung. Das ist ein Wunsch, den wir gerne irgendwann
5
umsetzen möchten. Das ist aber noch in Arbeit, weil wir selbst noch in den Aufgaben wachsen. Heißt irgendwann wird es die Möglichkeit geben, auch bei uns Aufnahmegespräche als Peer-Berater zu machen. Peer bedeutet, dass wir jemanden haben, der zum Beispiel selbst eine Behinderung hat und die Menschen berät, weil es dann quasi auf Augenhöhe ist. Die Menschen fühlen sich dann vielleicht zum Beispiel besser verstanden, wenn da jetzt jemand mit Rollstuhl kommt und da sitzt jemand auch im Rollstuhl. Das ist der Ansatz einer Peer-Beratung. Dass sie sich anders gehört fühlen.
Mathias: Macht ihr auch Seminare oder Veranstaltungen?
Karoline: Wir machen Seminare für die Mitglieder. Das heißt die Menschen, die den Beitrag von 12 Euro für ein Jahr bezahlen, dürfen zu unseren Veranstaltungen kommen. Wir haben jetzt wegen Corona noch nichts gemacht, planen aber im Juni zwei Veranstaltungen. Ein Kennlern-Kaffee. Das auch offen ist für Nicht-Mitglieder, damit sie sich da nochmal informieren können, was die Herzenssache eigentlich ist. Und alle anderen Veranstaltungen sind für Mitglieder, die bezahlt haben und bei uns angemeldet sind. Und da wird es auch einen Workshop geben im Juni und in Zukunft auch vielleicht Frauengruppen. Das wäre so mein großer Wunsch. Eine regelmäßige Frauengruppe zu haben, um sich auszutauschen, was so in der Beziehung los ist, was so in der Liebe los ist.
Krisen (Von Marion. D.)
Viele habe ich überwunden. Ein Zustand, der unerträglich ist.
Ein Häufchen Elend versunken in Selbstmitleid. Alles, was mir lieb war, woran mein Herz gehangen hat, war auf einmal verschwunden. Aus den Augen, den Gedanken, den Herzen. Wie sehr habe ich mir in diesem Moment einen Freund, eine Freundin oder einen Familienangehörigen an meiner Seite gewünscht, der mir hilft und mich unterstützt. Ich war allein. Nichts war da, woran ich mich festhalten konnte. Auch Beten konnte ich nicht. Manchmal habe ich nach Gott geschrien. Diese Zeit kam mir vor wie eine Ewigkeit. Aber nach jedem Regen kommt der Sonnenschein. Ich trotze der Finsternis und wage den ersten Schritt. Raus in die Natur – an den See oder in den Wald. Die Stille und Ruhe tun gut. Ich lausche dem Rauschen der Blätter und dem Zwitschern der Vögel. Ich nehme den Wind wahr, das Säuseln der Blätter. Jeder Schritt, auch wenn er noch so klein erscheinen mag, ist ein Schritt ins Leben. Sich erfreuen an den kleinen Dingen des Lebens, schöne Musik hören.
So empfange ich mein neues Leben.
3. Ausgabe
Interview: Integrative Fotogruppe (Von Mathias M. und Benny M.)
Mathias: Seit wann gibt es die Integrative Fotogruppe?
Teilnehmer: Unsere Foto-AG wurde im Jahre 1992 gegründet. Wir haben schon viel gemacht. Wir hatten auch schon viele Betreuungspersonen.
Benny: Wie viele Mitglieder hat der Fotozirkel?
Teilnehmer: Momentan sind wir 7 Personen.
Mathias: Wann findet diese Fotogruppe statt?
Teilnehmer: Immer mittwochs von 16 bis 18 Uhr findet die Fotogruppe statt. Wir unterhalten uns dann und beginnen mit einer Blitzrunde. Da kann jeder erzählen, was er gemacht hat am Wochenende. Danach wird sich darüber unterhalten, was wir machen wollen: Ob wir zum Beispiel rausgehen bei schönem Wetter oder im Winter oder bei vollem Film ins Fotolabor gehen und die Filme entwickeln.
Mathias: Welche Ziele habt ihr in näherer Zukunft mit der Fotogruppe?
Leitung: In der Fotogruppe geht es vor allem darum, dass die Teilnehmenden sich regelmäßig treffen und sich gemeinsam Themen und Projekte ausdenken, die sie dann gemeinsam umsetzen. Es soll Begegnung stattfinden, aber auch die Auseinandersetzung mit Fotografie. Mittlerweile geht es auch oft um das Smartphone. Es ist eine Gruppe der Begegnung und des „Miteinander Machens“.
Benny: Was kann man bei euch in der Fotogruppe lernen?
Teilnehmer: Wir lernen das professionelle Fotografieren. Wenn neue Leute in den Zirkel kommen, wird erklärt, wie alles geht - wie man zum Beispiel mit Licht und Brennweite fotografiert. Man lernt mit Zoomobjektiven zu arbeiten oder am Computer die Bilder zu bearbeiten. Wir gehen auch ins Fotolabor und lernen, die Filme zu entwickeln und Bilder zu vergrößern.
Benny: Was für Ausflüge habt ihr im Fotozirkel schon unternommen?
Teilnehmer: Wir waren zum Beispiel in Bitterfeld-Wolfen. Wir wollten wissen, wie dort die Schwarz-weiß-, Farb- und Dia-Filme zu DDR-Zeiten hergestellt wurden. In Dresden im Hygienemuseum waren wir auch schon und haben uns dort die Stadt angeschaut und Fotos gemacht.
Mathias: Wie habt ihr die Coronazeit überbrückt?
Teilnehmer: Wir haben uns manchmal in kleinen Gruppen getroffen. Ansonsten haben wir eine Messenger-Gruppe gegründet und uns über Internet zu einem Video-Chat getroffen. Wir haben manchmal so was wie Hausaufgaben gemacht. Unser Projekt war einmal zum Thema Wasser. Dazu haben wir Collagen und Fotos gemacht.
Benny: Welche Pläne habt ihr in naher Zukunft mit dem Fotozirkel?
Teilnehmer: Wir versuchen erstmal neue Themen auszusuchen, weil wir schon viel gemacht haben. Die besprechen wir dann.
Mathias: Welche Wünsche habt ihr für die Fotogruppe?
Leitung: Ich wünsche mir, dass neue Personen dazukommen. Dass der Austausch noch größer und intensiver wird und gegebenenfalls auch neue Ideen reinkommen. Und ich wünsche mir, dass die Personen, die jetzt schon mitmachen, mutig sind sich auf Neues einzulassen. Dass wir über unseren eigenen Tellerrand hinausschauen. Dass wir an Orte gehen, wo wir vielleicht zusammen noch nicht waren. Dass wir weiterhin Ausstellungen besuchen, um auf neue Ideen zu kommen oder zu sehen,
wie andere Personen ihre Fotografien präsentieren oder wie man sich auch noch anders kreativ mit Medien auseinandersetzen kann.
Teilnehmer: Ich wünsche mir, dass die Gruppe mal wieder etwas voller wird, damit wir wieder neue Themen haben und neue Ideen eingebracht werden. Und wir hätten gerne mal wieder Frauen in der Runde. Früher war es mal gemischt, aber inzwischen sind wir mehr Männer als Frauen.
Mathias: Kostet die Integrative Fotogruppe was?
Teilnehmer: Seit Corona haben wir das jetzt nicht mehr gemacht, weil es so unregelmäßig war. Wenn alles wieder normal ist und die Zahlen runtergehen und wir uns sicher wieder regelmäßig treffen, zahlen wir 50 Cent für die zwei Stunden pro Woche.
Mathias: Möchtet ihr mit der Fotogruppe Ausstellungen selbst machen?
Leitung: Die Fotogruppe hatte schon die ein oder andere Ausstellung selbst gestaltet, organisiert und durchgeführt. Das waren kleinere Ausstellungen hier im Soziokulturellen Zentrum „Die VILLA“, aber auch außerhalb. Ich glaube, das war für die Gruppe ein ganz tolles Erlebnis. Aber für eine Ausstellung braucht man Fotografien, die man gerne anderen Leuten zeigen möchte. Wenn es wieder neue Fotografien gibt, die wir ausstellen wollen, dann ist eine Ausstellung auch möglich.
Teilnehmer: Da schließe ich mich an. Es wäre schön, wenn wir hier mal wieder eine Ausstellung organisieren könnten. Wir hatten auch mal eine Ausstellung in der Werkstatt St. Michael und einmal in Lindenau in der Merseburger Straße.
Und hier im Haus, im VILLA-Café, können wir jederzeit ausstellen. Aber auch dafür brauchen wir Fotos, die wir zeigen können.
Benny: Wir bedanken uns für das Interview. Es war sehr spannend.
Bei Interesse bitte melden unter:
Medienwerkstatt Leipzig
Telefon 0341 - 35 52 04 30
Mail:
Bowlingkurs (Von Benny M.)
Ich habe zusammen mit dem FED Leipzig einen Bowlingkurs für Menschen mit Handicap aufgebaut. Den Bowlingkurs gibt es seit 2010.
Den Bowlingkurs habe ich gegründet damit auch Menschen im Rollstuhl ihre Freizeit unter der Woche außerhalb der Wohnung verbringen können.
Der Kurs war ursprünglich für Rollstuhlfahrer gedacht, hat sich aber nach und nach zu einem Freizeitangebot für Läufer und Rollstuhlfahrer entwickelt. Wir bestehen derzeit aus circa 10 Mitgliedern. Wir treffen uns alle 14 Tage mittwochs von 16 bis 18 Uhr.
Der Bowlingkurs fand die ersten 5 Jahre im Merseburger Hof statt. Seit circa 6 Jahren sind wir aber in der Bowlingbahn Regenbogen, da die Bowlingbahn im Merseburger Hof leider zugemacht wurde.
Es geht immer sehr lustig bei uns zu und es macht allen auch sehr viel Spaß.
Wir werden bei diesem Kurs von Assistenten des Vereins FED Leipzig e.V. tatkräftig unterstützt.
Freude und Freizeit (Von Claudia F.)
Freude ist für mich ein gutes Gefühl. Ich freue mich zum Beispiel über die Ferienfahrt nach Ummanz, weil ich mich erholen möchte. Ich möchte Spaß haben und Party feiern.
Ich freue mich über Kleinigkeiten. Kleinigkeiten sind für mich: Baden gehen, Eis essen gehen, Ausflüge machen und Lachen. Ich bin ein lustiger und fröhlicher Mensch. Ich bin immer freundlich mit meinen Mitmenschen. Freundlich sein ist ein guter Umgang. Für meine Betreuerin ist Freude, wenn sie mit ihren Hunden in der Natur spazieren geht. Ich gehe gerne zu Musik-Veranstaltungen, weil es mir sehr viel Spaß macht. Ich war schon bei den Ost-Rock-Legenden. Es war einmalig. Ich bin auch ein großer Fan von RB Leipzig. Ich war schon dreimal in der Red-Bull Arena. Es war eine sehr tolle Stimmung. Das Stadion war sehr voll. RB Leipzig ist irgendwann in die Fußball-Bundesliga aufgestiegen. Eine Betreuerin war mit mir in der Innenstadt bei der Aufstiegs-Party mit dabei. Es war sehr schön. Ich mag auch andere Vereine. Ich habe mich geärgert, als RB Leipzig nicht Meister und nicht DFB Pokal-Sieger geworden ist. Ich habe zuhause oft Fußball gesehen. Ich war mit M.K. bei Borussia Dortmund, mit S.J. bei Bayern München, und mit S.H. bei Domenik Kaiser‘s Abschiedsspiel dabei. Alle drei Spiele waren sehr interessant.
Ich war auch schon bei der CSD-Parade oder beim Tretbootfahren mit Freunden und mit einer Betreuerin. Anschließend waren wir im Markleeberger See baden. Es war ein sehr schöner Tag. Ich war auch mit A. und L. im Kino. Wir haben den Film „Der Junge muss an die frische Luft“ angeschaut. Der Film war sehr interessant. Mit der Werkstatt war ich schon mit meinen Arbeitskollegen und Arbeitskolleginnen im Belantis. Es war sehr schön.
Besuch im Kabarett (Von Marion D.)
Ich war sehr aufgeregt und glücklich, als die Zeit endlich dran war: Der Besuch im Kabarett. Ich liebe diese Mischung aus ernsten, nachdenklichen Themen und diesem großen Schuss von Humor und Ironie.
Das Stück hieß: „Sie haben da was an der Scheibe“ mit der bezaubernden Schauspielerin Anke Geißler. In diesem Stück, das musikalisch von einem Klavierspieler begleitet wurde, schlüpfte die Darstellerin als Claudia in verschiedene Rollen.
Eine Politesse, die auf humorvolle Art und Weise aus ihrem Alltag, ihren Begegnungen mit ganz unterschiedlichen Leuten, plauderte.
Als nächstes spielte sie eine Frau, die aus dem Westen hierher kam - eine Mischung aus Blumenmädchen und Hip-Hop, die von ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn erzählte. Beide waren in der Umweltbewegung aktiv und hatten ihr Herz für Bioprodukte entdeckt.
Die letzte Person, die von Claudia gespielt wurde, war eine ältere Dame, die schon 90 Jahre alt war und sich intensiv Gedanken machte über den Tod.
Ich habe mich köstlich amüsiert. Ein Abend, der die Lachmuskeln sehr strapazierte. Eine tolle Gelegenheit, dem Alltag zu entfliehen. Der krönende Abschluss war ein kulinarisches Essen.
Nicht mein erster – aber auch nicht der letzte Ausflug in die Welt des Kabaretts.
Sport und Gesundheit (Von Marion D.)
Warum ist Sport so wichtig?
Ich fühle mich wohler und leistungsfähiger, wenn ich mich regelmäßig bewege.
Ein Spaziergang in der Natur ist genauso gesund wie das Schwimmen oder das Tanzen. Sport ist gesundheitsfördernd für den Kreislauf, für Muskeln, für Gelenke, aber auch für die Atemwege. 3 bis 4 Stunden mindestens in der Woche fördern auch die Denkfähigkeit und Konzentration. Für mich selbst habe ich festgestellt, dass ich durch die regelmäßigen Bewegungen viel mehr Freude und Antrieb habe für andere Aktivitäten.
Seit Juli 2020 bin ich festes Mitglied eines Sport- und Gesundheits-Zentrums. Zweimal in der Woche bin ich dort aktiv, für jeweils 1 Stunde.
Dienstag ist Gymnastik angesagt. Übungen mit Terra- und anderen Bändern, Hanteln und Bälle, Seilen, Reifen und Ringen stehen im Vordergrund, sowie Übungen auf der Matte. Hier werden der Rücken, die Wirbelsäule, die Beine und Arme trainiert. Dann gibt es auch noch Übungen für das Gleichgewicht. Freitag sind wir an verschiedenen Geräten und machen unter Anderem Klimmzüge.
Mir macht es sehr viel Spaß und ich gehe gern in den Sportverein. Unsere Trainer und Leiter sind nicht nur junge, sondern auch freundliche, kameradschaftliche und coole Leute. Wir sind wie eine Familie, alle per du. Ich möchte diesen Ort nicht mehr missen.
Imkern (Von Maria K.)
Anfang des Jahres leben die Bienen auf Sparflamme. Im Februar sind die Bienenvölker am meisten in Gefahr, weil sie zu wenig zu essen haben. Sie brauchen viel Zuckerwasser oder Honig. Dann beginnt die Brut der Königin. Im März werden die Tage länger. Der Frühling beginnt. An milden Tagen gibt beginnen die Bienen mit der Brut und mit ihrer Arbeit. Sie bilden Schwärme. Bei starker Kälte wird die Arbeit der Bienen beeinträchtigt. Für die Imker beginnt die meiste Arbeit im April. Der Imker hilft seinen Bienen bei der Entwicklung. Im April ist eher launisches Wetter. Es ist auch noch Frost möglich. Dann müssen die Bienen noch länger in ihrer Box bleiben. Im Mai beginnt die Königszucht. Die Aufzucht der Königin ist nicht einfach. Als Hobbyimker legt man viel Wert darauf, dass die Bienen friedlich zusammenleben. Sie sorgen für einen guten Honigvorrat. Die jungen Königinnen wählen ihre Völker aus. Nach den Eisheiligen im Mai wird es wärmer und der Pollenflug beginnt. Im Juni beginnen die Bienen zu schwärmen. Die großen Obstbäume blühen bis im Juni. Aber die Sträucher und die Blüten blühen noch bis August. Der Juli ist der letzte Monat der Honigernte. Außerdem muss man die Bienen gegen Milben behandeln. Der Imker hat auch im Juli viel zu tun, es hängt teilweise vom Verlauf der Saison an. Im August machen die Bienen Ferien. Sie fliegen zu den Blüten. Im September machen die Imker ihre Bienen winterfest. Man macht eine Bestandsaufnahme. Im Monat Oktober beginnen die Arbeiten für den Winter. Kühle Temperaturen sind gut, um Wachs von den Rahmen zu entfernen. Die Bienen brauchen im November keine Aufmerksamkeit mehr, weil sie nicht viel Arbeit haben. Der Dezember ist die ruhigste Zeit im Jahresverlauf der Bienen. Ab Januar oder Februar fängt alles von vorne an. Man feiert ein gut vergangenes und wünscht ein besseres Imkerjahr.
Was bedeutet Freizeit eigentlich? (Von Maria K.)
Freizeit ist, wenn man Dinge tun kann, die einem Spaß machen.
Sich mit Freunden treffen oder ins Kino gehen.
Beim Spaziergang im Park kann man sich draußen erholen.
Der Sport bietet einen guten Ausgleich zum Alltag.
Es gibt verschiedene Sportarten wie Tischtennis, Yoga oder Wassergymnastik.
Unter Anderem gibt es noch andere Freizeitmöglichkeiten wie DJ-Platten auflegen, zur Disco gehen oder ins Restaurant Essen gehen.
Jeder sollte die Dinge tun, die einem Freude machen, wie seine Lieblingsmusik hören oder selbst Musik machen.
In der Freizeit können wir Bowling spielen oder ins Theater und Kabarett gehen. Wer Musik mag, der kann zu Konzerten, in die Oper und ins Gewandhaus gehen.
Wer gerne schreibt, kann ein Buch oder eine Zeitung schreiben.
Man kann auch ein schönes Buch lesen oder es als Hörbuch hören, falls man nicht so gut lesen kann oder sehbehindert ist.
Das sind nur ein paar Ideen, was man in seiner Freizeit tun kann.
2. Ausgabe
Interview mit Andrea Böttcher-Richard, Leiterin des Inklusiven Nachbarschaftszentrums in Lindenau (Von Benny M. und Maria K.)
Maria: Was ist das Inklusive Nachbarschaftszentrum?
Andrea Böttcher-Richard: Wir sind eine Begegnungsstätte für Menschen mit Behinderung und Senioren und werden auch von der Stadt für diese beiden Stellen gefördert. Vom Anteil her sind es im Moment mehr Menschen mit Behinderung als Senioren. Das ist aber ausbaufähig. Trotzdem findet auch jeder, der nicht Senior oder kein Mensch mit Behinderung ist, hier Zutritt. Wir haben auch öfter Besuch von Nachbarn, von Familien, von jungen Leuten, von Migranten, von Obdachlosen, die hier auf dem Markt sind und mal kommen und nach einer Tasse Kaffee fragen oder ob sie die Toilette benutzen können. Also im Prinzip eine inklusive Begegnungsstätte, aber der Hauptanteil sind Menschen mit Behinderung und Senioren.
Benny: Wie sind Sie zum Inklusiven Nachbarschaftszentrum gekommen?
Andrea Böttcher-Richard: Also ganz ehrlich, in meiner vorherigen Tätigkeit habe ich noch nie etwas vom Inklusiven Nachbarschaftszentrum gehört und ich war auch nicht auf der Suche. Dann wollte ich mich neu orientieren und eine neue Wirkungsstätte finden und durch eine Stellenanzeige bin ich dann hier auf das Inklusive Nachbarschaftszentrum aufmerksam geworden. Ich habe mir das gut vorstellen können als Arbeitsstelle und dadurch, dass die Leitung in Elternzeit gehen wollte, war diese Stelle ausgeschrieben. Und jetzt bin ich erstmal hier für anderthalb Jahre befristet.
Maria: Wie viele Mitarbeiter haben Sie?
AndreaBöttcher-Richard: Hauptamtliche Mitarbeiter gibt es hier nur zwei. Das ist meine Kollegin mit 10 Stunden und ich mit 40 Stunden, wobei ein Teil eben gefördert ist. Ein Teil läuft über den Mobilen Behindertendienst und der geförderte Teil ist auch nochmal aufgeteilt in diese Seniorenrichtung und in die Menschen mit Behinderung-Richtung. Aber wir zu zweit können das hier natürlich allein nicht schaffen. Schon gar nicht die Kollegin mit 10 Stunden. Dann müsste ich mir hier eines der Sofas nehmen und hier übernachten sozusagen. Deshalb haben wir natürlich noch einige Leute, die um uns herum agieren. Das sind zum einen zwei Studenten, die in der Sozialrichtung studieren und abwechselnd, wenn sie Praktikumseinsätze haben, hier bei uns im Zentrum tätig sind. Das sind außerdem noch zwei Bundesfreiwillige, die 12 bzw. wenn sie verlängern 18 Monate hier bei uns sind. Und das sind viele Ehrenamtliche, wovon ein Teil von Sachsen gefördert wird. Die kriegen dann eine Aufwandsentschädigung vom Land. Und die, die nicht gefördert werden bekommen von uns eine Aufwandsentschädigung über den Verein. Und wir haben ganz viele Praktikanten. Das ist eigentlich das Gute, das wir sie haben. Mit denen kann man dann natürlich auch richtig gut arbeiten. Das sind meistens Praktikanten, die Sozialassistenten werden möchten entweder hier nebenan von der Fresenius Schule oder der Lehmbau-Gruppe. Wir arbeiten aber auch mit Praktikanten zusammen, die von der Johanniter Akademie kommen, die mal Heilerziehungspfleger werden möchten und neuerdings auch sehr intensiv mit der Adaption. Das sind junge Menschen, die aus einer Sucht kommen und sozusagen in der Adaption ihre Therapie machen, die aber schon im Endstadium der Therapie sind: also im positiven Sinne, die schon alles überstanden haben und ein neues Leben anfangen möchten und sich hier im Praktikum orientieren. Das sind ganz oft junge Frauen, das sind junge Männer, Jungs, Mädels und das macht total Spaß auch mit so jungen Menschen. Und da sehe ich auch wieder diesen inklusiven Charakter. Also jeder, der hier arbeitet hat ja auch irgendwie so einen Rucksack voll Sachen, die er mitbringt und mit den jungen Menschen macht das richtig viel Spaß hier zu arbeiten, weil da natürlich viel neuer Input reinkommt. Die haben neue Ideen, die haben Hobbys, die haben Interessen… das tut uns gut, das tut dem Nachbarschafszentrum gut und vor allem den Besuchern gut.
Maria: Können hier auch Menschen mit Handicap beschäftigt werden?
Andrea Böttcher-Richard: Also wir haben sogar im Moment einen Mitarbeiter mit Handicap. Das ist ein junger Mann, der auch im Rollstuhl sitzt und bei uns hier ehrenamtlich arbeitet. Der ist also als Besucher im Prinzip hierhergekommen und arbeitet jetzt im ehrenamtlichen Bereich und da kommen wir ja noch dazu ein paar Fragen später. Da kann ich nochmal genau was dazu sagen. Der ist also hier mit in die Arbeit im Nachbarschaftszentrum eingebunden und im Verein ist es ja sowieso möglich auch Menschen mit Handicap zu beschäftigen bzw. gibt es dort auch geförderte Projekte, die speziell auf Menschen mit Handicap ausgerichtet sind. Aber auch hier wäre im Prinzip kein Problem, wenn Menschen sagen ich hätte Lust hier zu arbeiten, hier zu unterstützen. Man muss dann gucken, was möglich ist. Unsere Angebote richten sich jetzt sowieso nicht speziell auf Senioren oder speziell auf Menschen mit einem Handicap oder einer Behinderung oder ich sag jetzt mal gesunde Menschen, sondern jeder kann natürlich nach seinen Möglichkeiten an allem teilnehmen.
Benny: Welche Aufgaben haben Sie und das Nachbarschaftszentrum?
Andrea Böttcher-Richard: Naja, das ist ja eigentlich schon das, was die erste Frage beantwortet hat, was wir sind oder wer wir sind. Also welche Aufgaben… ich würde es gar nicht so als Aufgabe bezeichnen. Also wir gehen ja jetzt nicht in die Welt raus und sagen „Das ist unsere Aufgabe“, sondern wir machen auf uns aufmerksam. Auf unserem Aufsteller, der wenn wir geöffnet haben draußen steht, steht ja immer „Das Wohnzimmer von Lindenau“. Also das wollen wir so ein bisschen sein. Jetzt nicht von der Einrichtung her, sondern einfach vom Charakter her, dass Menschen hierherkommen und sagen „ich fühl mich hier wohl, wie in einem Wohnzimmer, wie in meinem Wohnzimmer. Ich kann hierherkommen. Ich bekomme im günstigsten Fall eine Tasse Kaffee oder eine Tasse Tee oder ein Wasser. Wir können hier Spaß haben, wir können Veranstaltungen machen. Wir können Angebote wahrnehmen, aber das ist immer alles ein Kann und kein Muss. Natürlich unter den derzeitigen Bedingungen ist das derzeitig nicht möglich, aber wir hoffen ja, dass es ja irgendwann mal wieder möglich ist und dass ist aber auch eine, wenn man jetzt von Aufgaben spricht, mit unserer Aufgabe den Menschen hier für die Zeit, die sie hier sind, einfach ein Wohnzimmercharakter zu bieten und dass sie sich hier wohlfühlen. Und da sind ja zwei Fragen in einer Frage. Welche Aufgabe habe ich oder die Kollegen… also wir organisieren natürlich die Sachen zum einen und wir begleiten sie. Aber es soll, also wir sind auch keine, das wir jetzt sagen wir haben hier so eine Kellner oder Kellnerin-Aufgabe oder so eine Bediehn-Aufgabe, dass wir jetzt hier Kaffee anbieten und sagen wir decken ein und räumen ab… Klar unter besonderen Bedingungen war das jetzt so, aber das hatte ja hygienische Hintergründe. Aber normalerweise soll ja jeder, der hier reinkommt selbstbestimmt sein und sagen „ich nehme mir mal eine Tasse Kaffee, ich nehme mir mein Stück Kuchen und ich bringe dann den Teller wieder in die Küche. Also es ist unsere Aufgabe, die Rahmenbedingungen vorzugeben und zu begleiten, aber nicht Sachen zu übernehmen und schon gar nicht irgendwie zu bestimmen oder erzieherisch zu wirken.
Maria: Arbeiten Sie mit anderen Organisationen zusammen?
Andrea Böttcher-Richard: Ja. Also wir haben zum einen, ich hatte ja vorhin schon gesagt, was so unser Klientel ist auch ab und an mal unser Klientel ist. Also wenn jetzt hier so Menschen vom Markt kommen, die obdachlos sind oder obdachlos geworden sind und Hilfe brauchen… wir haben eine ganze Liste von Institutionen und Organisationen und Vereinen, wo wir Hilfe anbieten können. Also wir lehnen uns da nicht aus dem Fenster und maßen uns auch nicht an demjenigen da irgendwas raten zu können oder irgendwas zu vermitteln, sondern wir sagen wir stellen einen Draht zu einer Organisation z.B. her, geben Adressen raus, geben Telefonnummern raus, machen vielleicht auch mal einen Anruf um da Kontakt herzustellen und dann lassen wir ihn auch wieder abziehen mit seinen Informationen von uns. Ansonsten mit anderen Organisationen. Das ist ja auch wichtig, um das man einfach bekannt wird und bleibt. Also wir wollen ja auch nicht jetzt hier sagen wir haben jetzt hier einen festen Kern an Besuchern, sondern das soll ja auch ausgebaut werden. Also es gibt ganz viele Organisationen, mit denen wir auch hier im Stadtteil zusammenarbeiten aber auch übergeordnet. Ob das wie gesagt die Schulen sind, ob das verschiedene Akademien sind oder der Stadtteilladen oder ja wie gesagt da gibt es ganz viele Organisationen oder Outlaws, die mit uns eine Kooperation haben, die Rheuma-liga… das würde jetzt den Rahmen sprengen, wenn ich die alle aufzählen müsste. Natürlich ohne Netzwerk geht es eigentlich nicht. Und wir, also meine Vorgängerin hat ja so ein Netzwerk „Behindern verhindern“ heißt das, hier gegründet… die sind nicht immer alle hier, das geht auch gar nicht. Da sind über 60 Mitglieder aus verschiedenen Vereinen, Organisationen aus ganz Leipzig mit dabei auch aus verschiedenen Bereichen. Das geht wirklich von bestimmten Organisationen, die sich mit Körperbehinderung beschäftigen, dann Blinde, Hörgeschädigte, alles Mögliche bis zu einem Sanitätshaus… es sind ganz viele Organisationen dabei und arbeiten hier zusammen. Man sieht sich nicht jeden Tag, man kommuniziert auch nicht jeden Tag, aber man weiß voneinander und wenn Bedarf ist, dann weis man auch, wie man da Kontakt zu denen aufnehmen kann.
Benny: Welche Ziele verfolgen sie als Nachbarschaftszentrum?
Andrea Böttcher-Richard: Ja. Das muss man vielleicht auch so aufteilen. Jetzt ist ja eine andere Zeit. Jetzt ist eigentlich unser Ziel, dass wir hier irgendwann mal wieder aufmachen können. Das ist so ein Nah-Ziel und gar nicht so hoch. Sonst ist es normal, dass man hier früh die Tür aufschließt oder Mittag und die bleibt offen und dann können die Besucher reinkommen. Das ist jetzt nicht normal und das ist so ein Nah-Ziel, das man sich gesteckt hat. Aber grundsätzlich ja, was ich schon sagte, also das wir einfach unsere Angebote ausbauen, dass wir auch noch andere Personengruppen erreichen, also das wäre ein kurzfristiges Ziel, dass wir wieder öffnen können. Langfristiges Ziel ist, dass wir unsere Angebote noch personenorientierter oder zielgruppen-orientierter ausbauen und was wir auch gerne machen wollen… das ist so ein Ziel, das wir uns eigentlich auch schon länger vorgenommen haben, was aber nun durch diese ganze Corona-geschichte zum Stocken gekommen ist, dass wir auch diesen Seniorensektor noch weiter ausbauen, denn da sehen wir hohen Bedarf und die brauchen natürlich, ich sage mal, andere Angebote wie junge Leute oder wie Menschen mit Behinderung. Und das wollen wir gerne ausbauen, den Seniorenbereich, vielleicht sogar auch so ein bisschen Richtung spezieller, dass man was für Demenzerkrankte direkt etwas anbietet, denn das sind ja nicht nur Senioren, sondern speziell erkrankte Senioren. Genau, das wäre so ein Ziel, was wir gerne machen wollen würden, aber im Moment Nahziel ist die Tür wieder aufmachen zu dürfen.
Maria: Wie kommen Sie mit der aktuellen Situation zurecht? Was hat sich durch Corona verändert?
Andrea Böttcher-Richard: Also wir kommen erstaunlicherweise sehr gut mit der aktuellen Situation zurecht, weil wir natürlich jetzt das, was wir anbieten in der Lage sind noch näher an den einzelnen Besuchern dran zu sein. Also wir bieten seit letztem Jahr Dezember ja so eine 1:1 Betreuung an. Das bedeutet, wir treffen uns montags immer hier in einer kleinen Gruppe und besprechen dann, wie war die letzte Woche und besprechen die laufende Woche und am Anfang waren das gar nicht so viele Besucher, die Bedarf hatten, weil natürlich jeder dachte „na gut Lockdown über Weihnachten, Januar vielleicht noch und dann ist wieder gut“. Nun wird es aber immer zäher und immer länger. Jetzt sind wir beim 18. April und da fallen natürlich auch den hartgesottenen, die am Anfang gesagt haben „Braucht keiner kommen“ fällt nun die Decke auf den Kopf und nun haben auf einmal doch ganz viele Bedarf. Und das ist natürlich auch wieder so ein Glücksfall, dass wir so viele Praktikanten haben. Da können wir den Bedarf auch abdecken. Das heißt, dass wir wirklich die 1:1 Betreuung anbieten, zu den Besuchern nach Hause gehen. Dort hauswirtschaftliche Sachen machen, einkaufen, Beschäftigung, einfach nur mal zusammensitzen, Stück Kuchen essen, Kaffee trinken, quatschen, Spaziergänge… alles 1:1, also jetzt nicht mit Gruppe oder so. Einfach damit sie nicht alleine sind. Die meisten gehen ja in ihre Werkstätten, aber nachmittags ist dann eben zuhause Stillstand. Und dann fängt man an zu denken und dann kommen Ängste und dann kommen Einsamkeitsgefühle und deshalb bieten wir das an. Manchmal ist es auch so, dass… also wir haben 2,3, das macht jetzt zum Beispiel unser Ehrenamtlicher, der ein Handicap hat, die nur ein Telefonat brauchen zweimal die Woche. Der ruft die dann an von zuhause und sie haben dann Redebedarf „Was habe ich erlebt“ und schütten ihr Herz aus. Manchmal ist es nur ein Telefonat wie gesagt, dass man nur mal sein Herz ausschütten möchte zweimal die Woche. Also es ist jetzt nicht jeder, der da jetzt dauerhaft mit irgendwas beschallt werden muss. Und natürlich haben die Besucher auch Sehnsucht nach uns und nach dem Zentrum, aber eigentlich sagen die auch immer unterschwellig „So gut wie jetzt gings uns ja noch nie, da kommt extra wegen mir jemand zu mir nach Hause…. Und es ist ja auch kein Zeitlimit gesetzt. Also wir sagen nicht „Du darfst jetzt nur eine halbe Stunde spazieren gehen.“ Manchmal zwei Stunden rennen die dann durch den Wald oder um den See. Und das könne wir hier ja gar nicht bieten, wenn hier 20 Besucher sitzen. Jedem Einzelnen gerecht zu werden das ist so schwierig. Und natürlich genießen sie das, wobei wir dann auch gucken müssen… es gibt ja dann auch welche, die sagen „ach kann nicht nochmal einer kommen“ und dann sind wir schon bei 3-mal die Woche oder vielleicht nochmal, dann sind wir schon bei 4-mal…. Also zweimal die Woche bieten wir an, denn ich habe ja nicht immer so ein großes Kontingent an Praktikanten und wenn die mal nicht da sind müssen wir es ja auch stemmen können. Dann verlangen sie das ja auch irgendwann. Wenn ich weiß „letzte Woche war viermal und diese Woche nur einmal…“ nee das möchte ich nicht so. Also wir müssen es auch stemmen können und wenn wir hier auch irgendwann mal wieder aufmachen, das dann rückgängig zu machen diesen Vorgang wird ja dann auch schwierig. Also deshalb zwei Tage aber in den zwei Tagen ist eben kein Zeitlimit gesetzt. Also wir gehen gut mit der Situation um und das ist eigentlich auch das, was sich verändert hat dadurch. Aber ich kann auch sagen, einfach im positiven Sinne, natürlich wenn man diese 1:1 Betreuung hat, man ist näher dran, man lernt die Besucher einzeln nochmal anders kennen als hier in der Gruppe und du weist es selbst, wenn wir hier in der Gruppe sind… von fast allen wussten wir gerade mal den Vornamen. Wenn wir Glück hatten noch eine Telefonnummer aber eigentlich gerade den Vornamen. Und jetzt, bedingt durch diese ganze Situation, wenn wir sie besuchen, muss ich ja auch wissen wo derjenige wohnt und ich brauche ja auch eine Telefonnummer, um mit demjenigen Kontakt aufzunehmen und mich zu verabreden. In dem Sinne ist es auch so ein Vertrauen, ein Vertrauensvorschuss, den sie uns geben, nämlich zu sagen „du kriegst jetzt meinen Familiennamen, die kriegst meine Adresse und du kriegst meine Telefonnummer und auch zu wissen “die gehen da gut mit um“. Es kommen ja hier alle 3 Wochen mal n neuer Praktikant und der hat ja dem seine Daten. Und trotzdem das Gefühl zu haben da wird kein Datenmissbrauch mit betrieben, also der Praktikant ist weg und dann sind auch meine Daten bei ihm weg…. Also das ist ganz wichtig, dass ist so ein Vertrauensvorschuss, den auch die Besucher uns geben. Aber wie gesagt, auf der anderen Seite ist es so nah dran und man lernt jeden einzelnen noch so intensiver kennen. Ich meine ja, wenn man hier ist macht man sich keine Platte „Wo wohnt denn der? Wie wohnt denn der? Hat der einen Balkon? Hat er einen Garten? Oder hat er Gardinen vor den Fenstern oder Rolles?“ Das interessiert keinen, das fragt keiner, wenn es nicht selber erzählt wird. Und jetzt … So die Wohnung ist ja oft das Allerheiligste von einem und da dringt man natürlich jetzt als Mitarbeiter ein und das ist schon eine andere Hausnummer aber wie gesagt das sind Sachen, die sich verändert haben aber auch verändert hat sich für uns natürlich die Arbeit. Also dadurch, dass wir das jetzt anders organisieren können hier haben wir natürlich jetzt auch noch mehr Spielraum für andere Sachen. Seit Februar machen wir das Angebot mit den Impfterminen. Dass wir behilflich sind. Und wir müssen tatsächlich pro Tag mit zwei Leuten hier sitzen, weil sonst können wir die Flut an Anfragen und Organisation nicht leisten. Es müssen eigentlich zwei Leute da sein, der eine nimmt auf, der andere gibt ein. Dann muss man es organisieren. Viele haben einen Fahrdienst damit. Dann werden Termine abgesagt, dann musst du alles wieder rückgängig machen. Also es ist viel, was so organisatorisch und administrativ zu tun ist. Macht aber auch Spaß und ist einfach eine schöne Sache da helfen zu können. Das ist schon was sich verändert hat. Und ich denke, selbst wenn wir hier irgendwann mal wieder hier aufmachen können… einfach durch die Pandemie, durch den Lockdown, die Menschen werden sich sowieso verändert haben. Also es wird keiner für sich so sein, wie er vorher war. Auch das Zusammensein wird anders sein. Ich glaube das wird auch erstmal automatisch in einem gewissen Abstand immer passierten. Wenn wir hier wieder aufmachen können, dann wahrscheinlich auch wie wir es im November hatten ohne Angebote. Auch wir haben uns dann natürlich Gedanken gemacht „wie werden wir jedem gerecht?“. So war es ja immer, dass „wer zuerst kommt, malt zuerst“. Ich trage mich dreimal in den Kalender ein und andere können dann nicht kommen. Also da haben wir uns dann auch Gedanken darüber gemacht wie das gerecht ist. Ja, es hat sich schon einiges verändert.
Benny: Kommen wir zur letzten Frage: Was sind ihre Pläne für dieses Jahr?
Andrea Böttcher-Richard: Ja, habe ich ja fast schon hiermit beantwortet. Also im Moment leben wir ja irgendwie von Sitzung Frau Merkel und Ministerpräsident zu Sitzung Frau Merkel und Ministerpräsident. Was kommt da raus? Und da wartet man auf den nächsten Tag bis es dann tatsächlich irgendwann mal schwarz auf weiß steht, wenn es nicht zurückgezogen wird. Ich glaube man kann sich dieses Jahr überhaupt keine Ziele setzen. Also man lebt, wie man so schön sagt, von der Hand in den Mund. Wir müssen es eh so annehmen, wie es kommt und das Beste daraus machen. Natürlich haben wir so Spinnereien im Kopf. Zum Beispiel haben wir eine Anfrage vom Palmengarten gekriegt, dass wir dort Patenbeete übernehmen können. Also wir wollten gerne ein Gartenprojekt machen. Ob das nun dieses Jahr was wird, das weiß ich nicht. Das Angebot steht ja auch über dieses Jahr hinaus. Wir haben schon ein paar Ziele, wir haben Ideen, aber das ist alles abhängig von der Situation.
Benny: Wir bedanken uns recht herzlich für dieses Interview und dass wir hier sein durften. Und wir lassen Ihnen eine Ausgabe zukommen.
Andrea Böttcher-Richard: Ja sehr gerne. Es hat Spaß gemacht.
Interview mit Lara Ludin, Behindertenbeauftragte der Stadt Leipzig (Von Benny M. und Maria K.)
Maria K.: Also erstmal möchten wir Sie zu unserem Interview begrüßen.
Lara Ludin: Vielen Dank. Hallo.
Maria K.: Wir sind von der Redaktion der FEDer. Das ist so ein inklusives Zeitungsprojekt. Und ich würde jetzt zu meiner ersten Frage kommen. Wie lange sind Sie schon Behindertenbeauftragte?
Lara Ludin: Ich bin Behindertenbeauftragte seit Juli 2020, also seit einem dreiviertel Jahr.
Maria K.: Und welche Aufgaben haben Sie als Behindertenbeauftragte?
Lara Ludin: Sehr viele unterschiedliche Aufgaben. Ich kann mal anfangen und wenn es langweilig wird, sagen Sie Stopp, okay?
Maria K.: Ok.
Lara Ludin: Okay. Also grundlegend ist es meine Aufgabe, dass ich gucke, dass die Interessen von Menschen mit Behinderung berücksichtigt werden, bei allem, was die Stadt Leipzig sozusagen tut. Also wenn die Stadt beispielsweise baut, Kreuzungen umbaut oder Haltestellen umbaut, da zu gucken: Ist das auch barrierefrei? Aber auch wenn die Stadt zum Beispiel ein Konzept entwickelt für einen Stadtteil. Was braucht es in dem Stadtteil? Was ist da wichtig? Dass ich dann auch mit einbezogen werde und sagen kann, was interessiert den Menschen mit Behinderung, oder was ist da wichtig zu berücksichtigen. Und ich bin ganz viel im Kontakt auch mit den Vereinen und Verbänden für Menschen mit Behinderung, also mit dem Behindertenverband oder mit „Leben mit Handicaps e.V.“ zum Beispiel. Und wenn die Verbände ein Anliegen haben und sagen hier, da müssen wir was tun liebe Stadt, dann vermittle ich da auch so ein bisschen und komm mit den Leuten ins Gespräch. Also zum Beispiel gerade zum Thema Eltern mit Behinderung und wie können sie am besten für Ihre Kinder selbst sorgen, was brauchen sie für Unterstützung. Muss es vielleicht Wohnmöglichkeiten in Leipzig geben? Das gibt es vielleicht noch nicht. Und dann setz ich mich mit allen Beteiligten zusammen und dann suchen wir da eine Lösung. Und außerdem ist natürlich auch eine Aufgabe, wenn Bürgerinnen und Bürger anrufen und eine Frage haben, nicht wissen wer die richtige Ansprechperson für sie ist, nicht wissen wo man einen Antrag stellt auf einen Schwerbehindertenausweis oder nicht wissen genau mit dem Persönlichen Budget, wie mach ich das? Wie kann ich das beantragen? Dann vermittle ich an die richtigen Stellen weiter. Ich mach die Beratung nicht selbst, aber sage wer die Beratung machen kann. Genau. Das sind so ein paar Aufgaben. Ja es gibt noch ganz viele Anderen, aber vielleicht sind das erstmal so ein paar.
Maria K.: Und wie wird man Behindertenbeauftragte?
Lara Ludin: Also ganz einfach gesagt, man bewirbt sich. Also es gab bei der Stadt zum Beispiel als meine Vorgängerin aufgehört hat, die war ja ganz lange Beauftragte, 20 Jahre, dann gab es eine Ausschreibung, also die Stadt hat gesagt hier wir suchen jemanden Neuen und das und das macht die Person und das brauchen wir. Und dann habe ich mich darauf beworben und dann gibt es zwei Auswahlgespräche, zwei Runden. Und in dem zweiten Gespräch, das war ganz schön einschüchtern, weil da waren glaube 12 Personen, die da vor mir saßen. Es war eine riesige Runde. Und dann werden einem Fragen gestellt. Und dann wird geschaut, ob man geeignet ist, das zu machen, was man da machen muss. Und dann wird man dem Stadtrat vorgeschlagen. Und der Stadtrat entscheidet dann, ob das die richtige Person ist oder nicht. Und zum Glück hat der Stadtrat bei mir gesagt, ja das passt. Genau.
Maria K.: Was muss man als Behindertenbeauftragte können?
Lara Ludin: Ich würde sagen am wichtigsten ist es, dass man einen ganz guten Überblick über die einzelnen Themen hat und auch weiß, wen man fragen kann, wenn man mal nicht mehr weiterweiß. Also ich muss sowohl Ahnung haben vom Thema barrierefreies Bauen als auch muss ich wissen, was ist zum Beispiel wichtig im Bereich Leistungen, was ist wichtig im Bereich digitale Barrierefreiheit. Es sind sehr, sehr viele unterschiedliche Bereiche und ich muss eine grobe Ahnung von allen Bereichen haben. Und wenn ich nicht mehr weiterweiß, muss ich ein sehr, sehr gutes Netzwerk haben, das ich fragen kann. Und genau richtige Ansprechpersonen zu haben ist sehr, sehr wichtig.
Maria K.: Und mit wem arbeiten sie zusammen? Sie hatten ja schon gesagt mit dem Behindertenverband und speziell sonst noch mit irgendwelchen Organisationen?
Lara Ludin: Also mit den Vereinen und Verbänden und Beratungsstellen für Menschen mit Behinderungen aber in der Stadt selbst natürlich auch mit ganz vielen unterschiedlichen Bereichen. Also mit dem Verkehrs- und Tiefbauamt, wenn eine Kreuzung umgebaut wird. Oder jetzt wird dann irgendwann ein Abschnitt von der Peterstaße neu gemacht. das macht das Stadtplanungsamt, weil das wichtig ist wie das dann aussieht, aber es soll ja auch barrierefrei sein. Dann auch mit dem Sozialamt viel, wenn sie zum Beispiel neue Konzepte schreiben oder mit dem Referat Migration und Integration auch. Denn es gibt ja auch Menschen, die geflüchtet sind und eine Behinderung haben. Wie können die gut versorgt und unterstützt werden? Genau, mit denen bin ich allen in Kontakt und auch mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Landkreisen. Es gibt ja zusagen in Sachsen für jeden Landkreis und kreisfreie Stadt gibt es sozusagen auch so Beauftragte wie mich. Und wenn ich mal nicht mehr weiter weiß ruf ich die auch manchmal an und frag, wie die da vorgehen würden. Das ist auch sehr gut, da kann man sich gut austauschen.
Maria K.: Welche Ziele verfolgen Sie?
Lara Ludin: Also ganz allgemein natürlich, dass Menschen mit Behinderung nicht mehr ausgeschlossen werden von gesellschaftlicher Teilhabe, dass sie genauso wie alle anderen Menschen auch teilhaben können. Ganz konkret ist es mir auch ganz wichtig, weil ich selbst keine Behinderung habe, dass Menschen mit Behinderung selbst sprechen könne und gehört werden und dass ich dann zum Beispiel auch die richtigen Personen vermittle und nicht für Menschen mit Behinderung spreche, vor allem nicht, wenn ich mir selbst gar nicht so sicher bin, sondern eben, dass die Menschen selber sprechen können. Und wichtig ist mir auch, dass alle verstehen, dass Inklusion wirklich ein Thema ist, für das nicht eine Person verantwortlich ist. Das ist auch viel zu viel für mich als eine Person. Sondern dass alle Bereiche das selbst berücksichtigen müssen. Also der Bereich Kommunikation ist der Stadtverwaltung muss schauen, dass Dokumente, wenn die veröffentlicht werden, dass die auch barrierefrei sind, zum Beispiel für blinde Menschen. Oder wenn Planer in der Stadt was planen, also Bauvorhaben planen, dass die immer schon Barrierefreiheit von vorneherein mitdenken. Das passiert auch schon ganz viel. Oder wenn es darum geht, dass Konzepte entwickelt werden, dass man sagt: Was ist denn im Bereich Inklusion zu berücksichtigen. Also dass alle mitdenken und nicht nur ich. Dass es gar kein Sonderthema ist, sondern Thema für alle und ganz selbstverständlich.
Maria K.: Was haben sie trotz Corona schon erreichen können?
Lara Ludin: Ich würde sagen, dass ich auch mit Corona oder in Corona was erreicht habe. Also es gab zum Beispiel ganz oft, als ich angefangen habe das Problem, dass manche Menschen mit Behinderung keine Maske tragen konnten oder keine Maske tragen können auf Grund ihrer Behinderung. Und die müssen dann auch keine Maske tragen, wenn sie ein Attest haben. Aber das Problem ist viele Betreiber von Geschäften wussten das nicht und wissen es immer noch nicht. Da habe ich ganz viele E-Mails und Briefe geschrieben und Telefonate geführt und dafür gesorgt, dass Menschen, die keine Maske tragen können, trotzdem in die Läden reinkommen. Ansonsten habe ich auf jeden Fall erreicht, dass ich jetzt schon ein recht großes Netzwerk jetzt schon aufgebaut habe. Und ganz konkret freue ich mich, dass wir zum Thema Unterstützung von Eltern mit Behinderung ins Gespräch gekommen sind und gucken, wie wir da noch bessere Angebote schaffen können in Leipzig. Und es gibt zum Beispiel so ein Netzwerk, dass zum Thema Migration und Integration arbeiten, also geflüchtete Menschen, die in Leipzig ankommen. Was brauchen die? Wie können wir die am besten unterstützen? Das ist auch so ein Thema zum Beispiel.
Maria K.: Warum wird das Amt nicht von einem Menschen mit Handicap ausgeführt?
Lara Ludin: Ja, das ist eine wichtige Frage. Ich kann es natürlich nicht beantworten, weil ich ja die Auswahl nicht getroffen habe, warum da niemand mit Behinderung sozusagen gewählt wurde. Ich glaube, dass ein Grund sein könnte, dass die Anforderungen in der Ausschreibung ziemlich hoch waren, also was man an Bildungsabschlüssen haben sollte, an Erfahrungen, an Kenntnissen und so weiter und viele Menschen mit Behinderung werden einfach noch immer so vom Bildungssystem ausgeschlossen, dass sie diese Qualifikationen gar nicht erreichen können. Und ich könnte mir vorstellen, dass es daran lag, dass Menschen mit Behinderung von vorneherein gar nicht die Möglichkeit hatten ausgewählt zu werden, weil die Anforderungen zu hoch waren und weil Menschen mit Behinderung eben immer Barrieren erfahren im Zugang zu Bildungsabschlüssen oder Praktika oder was weiß ist. Das ist glaube ich so ein Grund. Aber das ist auch eine ganz berechtigte Kritik finde ich, dass es einfach anders zugänglich sein müsste, solche Ämter.
Maria K.: Warum sind ich der Behindertenarbeit so wenige Erfolge sichtbar?
Lara Ludin: Das kommt jetzt drauf an, was sie mit Erfolgen meinen. Also... und was mit Behindertenarbeit. Haben sie vielleicht ein Beispiel was sie meinen?
Maria K.: Zum Beispiel Menschen mit Behinderung dürfen nicht erben. Gerade habe ich selbst das Problem, dass das Vermögen dann die Eltern zurückzahlen müssen. Das Problem habe ich nämlich gerade. Und dass man als Behinderte dann das Erbe ausschlagen muss, damit die Eltern nicht das Vermögen sozusagen bezahlen müssen an Sozialleistungen zum Beispiel an den KSV. Das ist ein Beispiel.
Lara Ludin: Ja. Na, ich glaube, dass tatsächlich ganz oft einfach noch nicht für die Menschen, die sozusagen Gesetze machen und über solche Regelungen entscheiden, dass die sich noch nicht genügend Gedanken über solche Konstellationen machen oder die Lebensrealitäten von Menschen mit Behinderung gut genug kennen und da auch Menschen mit Behinderung gut genug zuhören. Ich glaube, dass das ein ganz, ganz großes Problem ist. Ich glaube aber auch, dass es auch ein ganz klares Bekenntnis geben muss, dass Inklusion natürlich auch Geld kostet und dass das auch vollkommen in Ordnung ist. Und dass da dann auch Geld in die Hand genommen werden muss. Es geht ganz oft um Ressourcen und um Geld. Und ich glaube, dass das noch nicht den Stellenwert hat, den es haben sollte.
Maria K.: Warum ist die Behindertenarbeit in West-Deutschland weiter fortgeschritten als in Ost-Deutschland? Warum gibt es so wenige Inklusions-Betriebe in Ostdeutschland?
Lara Ludin: Ich habe da schon drüber nachgedacht über diese Frage, aber mir ist keine Antwort jetzt so ad hoc eingefallen und ich denke, dass müsste man vielleicht tatsächlich mal den Landesbeauftragten, also den Herrn Pöhler fragen, den Beauftragten für Menschen mit Behinderung auf Landesebene, weil das weiß ich tatsächlich nicht. Da könnte ich jetzt ganz viele komische Thesen aufstellen, aber ich glaube das wäre seltsam. Also ich würde da lieber nichts zu sagen wollen.
Maria K.: Was sind Ihre Pläne für dieses Jahr? Gibt es eine Vertretung oder Nachfolge für Sie?
Lara Ludin: Genau. Mein Plan für dieses Jahr ist ein Kind zu bekommen und ich glaube, das ist auch schon genug Plan. Und eine Vertretung wird es geben, aber die steht leider noch nicht fest. Ich warte jeden Tag darauf, dass ich weiß, wer es wird. Aber leider steht das noch nicht fest. Aber es wird definitiv jemanden geben der oder die dann noch ansprechbar ist.
Maria K.: Dann bedanke ich mich, dass sie sich die Zeit genommen haben. Ich bedanke mich für das Interview und dann wünsche ich Ihnen alles Gute und bleiben Sie schön gesund.
Lara Ludin: Vielen Dank. Das wünsche ich Ihnen auch. Dann herzlichen Dank für die Initiative auf jeden Fall, für die schönen Fragen und ganz viel Freude mit der FEDer.
Maria K.: Danke.
Meine Arbeit als DJ (Von Benny M.)
Ich arbeite seit 2016 als DJ.
Diesen Job mache ich einmal monatlich ehrenamtlich für einen
Behindertenverein.
Ich mache diese Tätigkeit zusammen mit einem DJ-Kollegen.
Dies ist eine Disco für Menschen mit und ohne Handicap.
Dieser Job macht mir sehr viel Spaß.
Mir macht es Spaß, andere Leute zu unterhalten.
Die Disco findet immer am letzten Samstag im Monat statt.
Sie geht von 18 – 22 Uhr.
Aber aus gegebenem Anlass findet die Disco momentan leider nicht statt.
Wir spielen Schlager, Charts z.B. Die Eisbären von den Phudys, Kerstin Ott und
Unheilig.
Wir versuchen auch alle Wünsche zu erfüllen.
Danach ist für uns DJs Nachtruhe angesagt.
Umzug (Von Claudia F.)
Anfang Februar habe ich erfahren, dass ich umziehe. Da habe ich mich sehr gefreut. Ich habe in einer WG gewohnt. Ich ziehe im April in eine neue Umgebung. Das ist eine Veränderung.
Ich werde in eine Frauen-WG ziehen. Ich muss noch meine Umzugskartons packen. Es wird ein bisschen stressig. Es werden Betreuerinnen mir helfen beim Packen.
Seid ihr schon mal umgezogen? Wie habt ihr euch gefühlt? Ich bin aufgeregt. Angst habe ich aber keine. Ich habe schon viele Umzüge miterlebt.
Ich backe zum Einstand einen Kuchen oder Pizza. Ich lerne neue Freunde kennen. Ich bekomme ein neues Zimmer. Zum Glück kenne ich schon viele Freunde in der WG.
Ich werde viel mit den Mitbewohnerinnen unternehmen. Ich werde mich schnell an die neue Situation gewöhnen.
Freundschaft (Von Claudia F.)
Freundschaft ist für mich, wenn man sich gut versteht. In einer WG oder in der Werkstatt kann man Freunde kennenlernen.
Ich habe in der Werkstatt viele Freunde.
Ich fühle mich sehr wohl mit meinen Freunden. Freunde helfen mir, wenn es mir schlecht geht. Mit Freunden kann man gut lachen. Wenn man mal Streit hat, ist es wichtig darüber zu reden.
Meine Freundin K. Kr. war mich in meiner WG besuchen. Sie ist Werkstattsprecherin. Es war sehr schön. Meine Freundin S.R. war mit mir zum Kochtraining. Es hat viel Spaß gemacht. Sie hat mir sehr geholfen, weil ich krank war.
Ich hatte einen Gips und konnte nicht gut Kochen. Ich bin ihr sehr dankbar. Anschließend waren A. L.,eine Betreuerin und ich spazieren. Der Spaziergang war sehr toll. Wir haben eine große Runde gedreht. Zu meinem 50. Geburtstag waren meine Mitbewohnerinnen, mein Mitbewohner und meine Freundin S.R. und eine Betreuerin in einem Café. Am Wochenende haben noch viele andere Freunde mit mir gefeiert.
Momentan fehlen mir meine Freunde. Es macht mir keinen Spaß.
Während Corona kann man telefonisch Kontakt halten. Aber das ist nicht das Gleiche. Ich freue mich, wenn ich meine Freunde wiedersehen kann.
Thonkunst bekam sächsischen Mozartpreis (Von Maria K.)
Am 1.10.2020 bekam Thonkunst den sächsischen Mozartpreis. Diesen Preis bekommen sonst nur hauptberufliche Künstler.
Dieses Jahr stand der Preis für Gleichheit und Brüderlichkeit.
Der Chor Thonkunst wurde 2008 gegründet. Er entstand durch eine Musikgruppe, die ein begleitendes Angebot der Werkstatt der Diakonie am Thonberg ist. Wir treffen uns 2x in der Woche zum Proben. Immer dienstags ist Stimmprobe, da sind Männer und Frauen getrennt. Mittwochs machen wir alle Gesamtprobe.
Wir sind neun Mitglieder mit und ohne Handicap.
Man kann uns als Thonkunst finden unter www.thonkunst.de
Schaut einfach mal rein, dort findet ihr auch Veranstaltungstermine die öffentlich sind.
Der Sommer (Von Marion D.)
JAHR für JAHR, dasselbe wiederkehrende
Ritual - Klassenfahrt, Sonne, Strand, Bungalow und endlose Wanderungen durch die Natur.
Ich spüre jetzt noch die Blasen an den Füßen.
Nun klebe ich hier, zusammengesunken auf einen der vielen Stühle im dicht gefüllten Klassenzimmer. Schweißtropfend, den Stift kauend als Knabberersatz. Meine Eindrücke soll ich niederschreiben, über dieses gewisse Etwas, das man Sommer nennt. Ein Begriff, dehnbar und irrational, welcher bei mir die zwiespältigsten Gefühle und Emotionen weckt. Strahlende Sonne, brütende Hitze, pitschnasse Sachen, klebend am Körper, wie eklig. Stechende, lärmende, lästige Mücken, Wespen und Bienen, welch eine Horrorvision!
Blauer, sternenklarer Himmel, romantische Nächte und irgendwo , in nicht allzu großer Ferne, ein wunderschöner Garten.
Ein Meer von Blumen, bunt leuchtend in allen Farben. Schmetterlinge, Zitronenfalter, die sich gemütlich zwischen den Blumen niedergelassen haben. Um sich von ihren endlos langen Flugreisen zu erholen.
Kleine Teiche und Tümpel, in denen die verschiedensten Zier- und Silberfische fröhlich herumspringen.
Ich schließe die Augen und atme den Duft der Blüten und Blätter und das Grün der Wiesen ein. Dicht daneben ein geschmückter Tisch, auf dessen Mitte eine Schale mit frischem Obst steht. Äpfel, Weintrauben, Bananen und Kiwi, saftig und lecker.
Ich bekomme diesen Heißhunger und genieße all die Vielfalt dieser so wundervollen Jahreszeit. Möge der Sommer niemals vergehen.
Bvkm - Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V. (Von Mathias M.)
Der Bvkm hilft behinderten Menschen ihre Rechte wahrzunehmen. Er informiert über Gesetze und steht jedem Menschen mit Rat und Tat zur Seite. Die Mitglieder des Vereins helfen dir selbstbewusst durch das Leben zu gehen.
Wir vertreten verschieden Gruppe im Gremium. Das Gremium hat eine Amtszeit von 4 Jahren. Wir veranstalten 3-mal im Jahr eine Sitzung. Die Sitzung findet immer an verschiedenen Orten statt. Meistens treffen wir uns in einer Stadt, in der eines unserer Gremium-mitglieder wohnt. Die Leute kommen aus Berlin, Hamburg, Erfurt, Plauen, Stuttgart, München, Leipzig und so weiter. Dort sind wir dann von Freitag-Abend bis Sonntag-Nachmittag. An den Abenden machen wir dann dort immer noch ein schönes Programm. Dann gehen wir zum Beispiel ins Kino oder machen eine Schifffahrt.
Alle zwei Jahre gibt es eine Jahres-Haupt-Versammlung und ein weiteres Treffen abwechselnd im Süden oder Norden Deutschlands. Leider sind die Treffen in diesem Jahr ausgefallen.
Das Büro des Vereins ist in Düsseldorf. Dort werden auch die Zeitschriften „das Band“ und „Fritz und Frieda“ geschrieben. Wir machen auch Seminare. In denen ist immer mindestens ein Gremiumsmitglied dabei. Die Mitglieder des Vereins dürfen bei diesen Veranstaltung mitmachen.
Im diesem Jahr ist die Jahres-Haupt-Versammlung in Duisburg. Dort werden dann auch Workshops stattfinden. Geplant ist es an dem Wochenende vom 10. September bis zum 12. September 2021.
Falls wir uns wegen Corona nicht persönlich sehen können, werden wir das Ganze online über Video machen. Dazu haben wir uns auch schon leichte Workshops ausgedacht zum Beispiel Kochen, Fotografieren uns so weiter. Bei den Nord- und Süd-Treffen werden wir auch Workshops anbieten. Die suchen noch raus.
1. Ausgabe
Der FED - ein Gespräch mit Kerstin Keller (Von Marion D. und Mathias M.)
Marion: Guten Tag Frau Keller. Wir sind heute hier um einige interessante Dinge über den FED zu erfahren. Was ist der FED?
K. Keller: FED ist eine Abkürzung. Das F steht für Familien. Das E für entlastend und das D für Dienst. Also: Familien-entlastender Dienst.
Mathias: Wann wurde der FED gegründet?
K. Keller: Der FED wurde am 1. Juni 1995,also am Welt-Kinder-Tag geschaffen. Dieses Jahr war es der 25. Geburtstag.
Marion: Wer sind die Mitglieder und die Mitarbeiter?
K. Keller: Die Mitarbeiter sind eine große Gruppe von etwa 40 Menschen. Diese arbeiten in unterschiedlichen Projekten: In WG’s, im Freizeit-Bereich, als Sozial-arbeiter oder Schul-begleiter. Aber wir würden es nie schaffen ohne unsere ehrenamtlichen Helfer. Das sind über 100.
Das Dach des FED ist der Verein „Elterninitiative“. Er hat über 50 Mitglieder. Viele davon sind Eltern von Menschen mit Behinderungen, aber nicht alle.
Mathias: Wofür steht der FED und wen will er erreichen?
K. Keller: Der FED steht für die kompromisslose Teilhabe von allen Menschen mit Unterstützungs-Bedarf. Egal welches Geschlecht, welche Religion oder welche Behinderung. Wir versuchen Menschen, die sich an uns wenden soweit wie möglich zu unterstützen.
Marion: Frau Keller – wie viele Jahre sind Sie dabei?
K. Keller: Seit 25 Jahren. Zu Beginn arbeitete ich an einem alten wackeligen Schreibtisch und mit einem sehr alten Telefon.
Mathias: Was ist Ihre Aufgabe?
K. Keller: Zum einen sorge ich dafür, dass alle Bereiche gut zusammenarbeiten. Eine weitere Aufgabe ist, dass ich darauf achte, dass es den Mitarbeitern gut geht, denn so entsteht auch gute Arbeit. Ansonsten muss ich dafür Sorge tragen, dass der Verein schwarze Zahlen schreibt. Das heißt, dass der Verein genug Geld für seine Arbeit hat.
Marion: Was haben Sie vorher gemacht?
K. Keller: Ich bin Sonderpädagogin. Damals hieß das Hilfsschullehrer. Später habe ich eine Ausbildung zum Banker gemacht. In einer Bank wollte ich dann aber nicht arbeiten.
Mathias: Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?
K. Keller: Ich wünsche mir für den FED, dass er mindestens auch für die nächsten 25 Jahre so gut aufgestellt bleibt. Außerdem hoffen wir auf neue Ideen, die den Verein voranbringen und dass der Zusammenhalt zwischen den einzelnen Bereichen weiterhin so gut gelingt.
FEDer: Vielen Dank Frau Keller für das aufschlussreiche Gespräch. Wir wünschen Ihnen viel Freude und Kraft in Ihrer zukünftigen Arbeit.
K. Keller: Und ich wünsche der FEDer viel Erfolg.
Unsere Redakteurin Stephanie B. schreibt eigene Geschichten. Als Inspiration nutzt sie Story-Cubes. Dabei entstehen immer wieder spannende und kreative Erzählungen.
Der Waschbär und die Freundschaft von anderen Planeten
Der Waschbär und die Freundschaft von anderen Planeten
Hallo, ich bin 's mal wieder die Eule und ich möchte euch erzählen, mit wem unser Freund, der Waschbär diesmal eine Freundschaft anfängt. Ich sage euch, dieser Bär raubt mir meine letzten Nerven. Jetzt bringt er schon auf anderen Planeten Unruhe rein.
Eines Morgens kommt der Waschbär zu mir und sagt: ,,Hey Eule, ich habe so eine Blechdose dahinten gefunden, das sieht aus wie ein Raumschiff." ,,Ein Raumschiff? So ein Quatsch. Was soll ein Raumschiff mitten in unserem Wald?" ,,Das weiß ich nicht. Aber es ist ein Raumschiff, komm mit!" ,,Nein, ich habe zu tun. Wenn ich das gewusst hätte , das dieser Satz ein Fehler war. Ich hätte lieber mit gehen sollen. Ich weiß doch, dass der Bär nur Blödsinn im Kopf hat. Nun ja, ich schau das Spektakel aus der Fern an. Da sehe ich, wie der Waschbär sich langsam an das Raumschiff vortastet. Er ruft: ,,Hallo ist da wer?" Da geht die Klappe von dem Raumschiff auf und da kommt eine Gestalt raus. Plötzlich geht der Bär zurück. Hat er etwa Angst? Das sehe ich zum erst mal, dass der Niko vor was Angst hat. Dann tastet er vorsichtig an das Raumschiff heran. Er fragt: ,,Hallo was oder wer bist du?" Die Gestalt geht auf den Waschbär zu. Niko sagt, ich habe eine Geheimwaffe. Ich setze die auch ein, wenn mir was tust." Aber die Gestalt kommt immer näher. Auf einmal, greift die Gestalt nach dem Bären. Niko schreit, ,,lass mich runter." Die Gestalt lässt einfach so den Waschbär fallen. Er schreit, Au waaah mein Bauch. Das gibt einen blauen Fleck auf dem Bauch. Weißt du, wie das aussieht? Einen blauen Fleck auf dem Bauch, ich habe eine Freundin. Die fragt bestimmt, was ich da gemacht habe und wenn ich dann sage. Ich bin von einem Alien auf den Bauch geschmissen wurden. Das glaubt sie nie. Das würde ich auch nicht glauben. Und nun?" Auf einmal, sagt das Alien: ,,Freund!" ,,Was? Ich soll dein Freund werden?" ,,Ja! Reparieren Raumschiff." ,,Was? Ich soll dein Raumschiff reparieren?" ,,Ja bitte." ,,Sehe ich aus wie ein Monteur?" Das Alien guckt ganz lieb den Waschbär an. Er sagt: Na gut, ich versuche es. Zeig mal!" Das Alien zeigt sein Raumschiff. Der Waschbär guckt das Raumschiff sich an. Dann sagt er: ,,Voll cool. Damit bist du bis zu der Erde geflogen?" ,,Ja!" ,,Warum wolltest du auf die Erde?" ,,Ich suche was." ,,Und was?" ,,Cola!" ,,Cola?" Fragt der Waschbär ungläubig. ,,Ja Cola.!" ,,Warum Cola, Bier schmeckt viel besser." ,,Nein, Bier ist ungesund." ,,Aber Cola auch" ,,Nein, bei uns nicht, im Gegenteil Cola ist bei uns das Allheilmittel." ,,Was Cola?" ,,Ja, Cola!" ,,Ihr seid komisch. Aber, na gut." ,,Bitte helfen Cola zu bekommen." Sagt das Alien. ,,Ja, wir kriegen in der Stadt Cola. Komm, wir gehen in die Stadt!" ,,Habe Angst." ,,Du Schisser, es passiert nix." ,,Doch Menschen fang mich." ,Nein, das wird nicht passieren. Ich passe schon auf dich auf." Ich wusste, dass das nicht gut geht. Aber lest oder hört selber. Als sie in
der Stadt ankommen. Da sind wirklich viele Menschen und das Alien versteckt sich hinter des Waschbären sein Rücken. Der Waschbär sagt: ,Du bist vielleicht ein Schisser, komm vor. ,,Du passt auf mich auf?" ,,Ja Mensch!" ,,Nein Alien." ,,Was?" ,,Ich bin ein Alien." Der Waschbär guckt ungläubig das Alien an und sagt: ,,Ach, du verstehst nüscht. Komm jetzt!" Das Alien läuft langsam und vorsichtig hinterher. ,,Da drin gibt es Cola." Sagt der Waschbär und zeigt auf ein Geschäft. ,,Warte hier, ich besorge dir Cola." ,,Oho, danke!" Der Waschbär geht rein und als er wieder raus kommt war das Alien weg. Er ruft: ,,Alien , wo bist du?" Aber keiner antwortet. ,,Wo ist das Viech?" ,,Na hast du deinen neuen Freund verloren?" Das frage ich. ,,Ja!" Der Waschbär guckt beschämt auf den Boden. ,,Ich wusste nicht, dass er weg läuft. Ich habe für ihn Cola geholt." ,Nur Cola?" ,,Ja da!" Der Niko zeigt mir die Cola. ,,Und was ist da in der anderen Hand?" ,,Hä, das Bier habe ich für Oscar geholt, er trinkt gern mal ein Bier. Das weißt du doch." ,,Dann kannst du das Bier Oscar vor meinen Augen geben." ,,Jetzt?" ,,Na natürlich jetzt!" ,,Ok" Der Waschbär geht missmutig zu dem Elefant hin und sagt: ,,Hier Oscar ein Bier für dich." Der Elefant freut sich und der Waschbär hat Tränen in den Augen. ,,Das sind nur Freudentränen, hoffe ich." ,,Ja, natürlich." Sagt der Niko traurig: ,,Und jetzt? ich weiß nicht, wo ich suchen soll." ,,Das ist dein Problem." ,,Na danke!" ,,Das ist dein Alien." ,,Er ist mir bloß zugelaufen." ,,Na und!" ,,Außerdem wollte ich ihm nur helfen." ,,Ja sicher!" ,,Kannst du mir bitte helfen ihn zu suchen?",,Nein Niko. Du hast das verbockt, also musst du das ausbaden." ,,Na toll, woher weiß ich wo ich suchen soll?" ,,Du muss eben überall suchen." ,,Da werde ich nie fertig." ,,Du brauchst Hilfe." ,,Und wer soll mir helfen? Oscar vielleicht?" Da, lache ich und sag: Der ist gut " ,,Ist doch war." ,,Nein, es gibt noch andere Tiere im Wald. ",,Sie können mich alle nicht mehr leiden." ,,Und warum? Weil du es immer verbockst. In jeder Geschichte." ,,Das stimmt gar nicht." ,,Doch!" ,Dann ziehe ich aus dem Wald aus." ,,Schon wieder?" ,,Ja, entgültig." ,,Du weißt ja wie das geht." ,,Ja, ich hole meine Sachen." ,,,Na gut, du kannst den Schlüssel in den Briefkasten schmeißen." ,,Gut, das mache ich." ,,Und Tschüss!" Das sage ich und fliege dann. Der Waschbär geht zu seiner Höhle und räumt die aus. Dann gibt es ein Töörö. ,,Oscar, mein lieber Oscar, du hältst immer zu mir." Der Oscar nickt und dann zieht er der Waschbär zu einen Baumstumpf. ,,Was ist da?" Das fragt Niko. Oscar zeigt nur auf den Baumstumpf. Soll ich darein gucken?" Der Oscar nickt und Niko guckt darein. Dann sagt er: ,,Alien, da bist du wieder." ,,Ja, Hab au, wah." ,,Oho, zeig mal, warte der Oscar holt dich da raus." Der Oscar wollte schon das Alien raus holen, da sagt der Waschbär: ,,Schön langsam und vorsichtig." Der Elefant nickt und dann holt er das Alien da raus. Das Alien jammert: ,,Au, wah Bein." ,,Tut dein Bein weh?" ,,Ja!" Der Niko sagt: Das sieht gebrochen aus. Ich hole Bretter, daraus machen wir eine Schiene. Warte!" Der Waschbär holt Bretter und dann macht er eine Schiene daraus. Ich frage mich,
woher kann er das?" Als er fertig war sagt er: ,,Ich habe das aus dem Fernseher gelernt. Viele Menschen sagen, das fernsehen dumm macht, aber manchmal lernen wir daraus, aber nicht immer. So, wir müssen langsam dein Raumschiff reparieren damit du wieder Nachhause kannst." ,,Ja Cola mitnehmen!" ,,Ja, na klar. Aber ich habe überhaupt keine Ahnung von deinem Raumschiff. Aber ich weiß, wer Ahnung hat. Komm mit!" Der Waschbär und das Alien gehen los. Auf einmal höre ich: ,,Eule, du musst uns helfen." Der Niko weiß nicht, dass ich der Erzähler in jeder Geschichte bin und ich weiß immer alles was passiert. Denn noch will ich von dem Waschbär hören, was passiert ist. So frage ich.. Was hast du schon wieder angestellt?" ,,Na, nix eigentlich und das ist die Wahrheit." ,,Was willst du dann?" ,,Mauo-o-am. Nein Quatsch. Mein neuer Freund braucht Hilfe." ,,So, so, wo ist der und bei was braucht er Hilfe?" ,,Er ist da hinten. Komm mit. Der Waschbär läuft so schnell wie er kann und ich Fliege hinterher. Niko sagt.. ,,Da liegt das Problem." Ich sagt.. ,,Das ist ein Alien?" ,,Ja und er hat sich verletzt. Jetzt will er Nach haus, aber sein Raumschiff ist kaputt. " ,,Ich kenne mich damit überhaupt nicht aus, aber ich weiß wer sich damit aus kennt. Wartet hier, ich hole den Fuchs." Ich fliege los. Als wir bei dem Raumschiff angenommen sind. Dann sagt der Fuchs.. ,,Bo eh,ein echtes Raumschiff." ,,Ja, und hier liegt das Alien dazu." Der Fuchs guckt und dann ruft er. ,,Ich werd nicht wieder, ein echtes Alien." ,,Ja hab au, wa. Will Nach hause Raumschiff kaputt und keiner repariert. Vielleicht du?" ,,Ich kann es versuchen. Ich brauche aber Werkzeug." ,,Ich habe Werkzeug, warte, ich hole das." Der Waschbär flitzt um das Werkzeug zu holen. Als er wieder zurück ist sagt er.. ,,Hier bitte, einen ganzen Koffer voller Werkzeuge." ,,Niko, wo hast du den her" ,,Ich habe den gekauft. wirklich ich habe zu meiner Freundin gesagt. Ich will den haben und sie hat mir den gekauft." ,,Warum wolltest du ein Werkzeugkoffer haben?" ,,Ich wollte eine Biermaschine bauen. Ich habe die Anleitung bei meiner Freundin aus dem Internet." Da lacht der Fuchs und er sagt dieser Bär ist immer für eine Überraschung gut." Ich sage.. ,,Ja, das stimmt." Und dabei Schüttele ich nur mit dem Kopf. Dann sagt der Waschbär.. ,,Wir müssen langsam anfangen." ,,Ja los. Schraubendreher, Hammer! Das sagt der Fuchs und der Niko gibt alle Werkzeuge wie der Fuchs sie braucht. Nach einer Weile ruft der Fuchs.. ,,So, fertig!" ,,Raumschiff ganz?" ,,Ich glaube schon." ,,Ausprobieren" ,,Die Eule setzt dich darein. ,,Das kann ich machen." Ich setze das Alien da rein und er startet das Raumschiff. Er ruft,, ,,Es geht Nach haus fliegen! Aber vorher noch verabschieden. ,,Ja, Tschüss! pass gut auf dein Raumschiff auf. Sagt der Fuchs. ,,Ja, das mache ich." Und ich sage.. ,,Pass gut auf dein Bein auf." ,,Ja, ok!"Und du Niko, was willst du ihm noch sagen ?" ,,Du hast jetzt einen richtigen Freund auf der Erde, er wird dich nie vergessen." ,,Ich auch nicht! Besuchen kommen, ich schick mein Raumschiff zu dir." ,,Bu, äh darf ich echt damit fliegen?" , ,Ja du mein Freund." ,,Du bist auch mein Freund."
,,Alien umarmen !" Und die beiden umarmen sich. Der Waschbär sagt.. ,,Warte, ich habe noch was für dich. Ein Kasten Cola!" ,,Oh, oh danke. Mutti wieder gesund machen." ,,Was ist er nicht für dich?" ,,Nein, Mutti krank ganz doll." ,,Oh, oh wir verstehen! Dann beeil dich." ,,Ja." Das Alien startet das Raumschiff und wir rufen Tschüss! Dann sagt das Alien ,,Mein Freund, hab was für dich." ,,Was denn?" Das Alien gibt eine Kugel und dann sagt das Alien .. Damit kannst du mich immer sehen und wir können darüber reden." ,,Voll cool. Danke!" ,,Ich fliege jetzt, Tschüss! Das Alien fliegt los und wir winken noch lang hinterher.
Als das Raumschiff weg war, machen wir uns auf den Heimweg. Ich frage: ,,Du Niko, was wäre deine Geheimwaffe?" Ja, willst du die mal riechen?" ,,Du bist ein olles Schwein.",, Woher weist du das eigentlich?" ,,Ja das willst du gern wissen, aber ich verrate es nicht." ,,Du bist komisch aber das warst du schon immer." ,,Ja, ich bin die Chefin, ich muss komisch sein. Da lächelt der Waschbär und wir gehen in die Nacht.
ENDE
Die Puppe (Kurzgeschichte)
Ein Mädchen findet eine Puppe. Das Mädchen freut sich sehr. Sie nimmt die Puppe nach Hause und da nimmt das Mädchen die Puppe auf den Arm. Auf einmal schrie sie: „Aua, mein Arm!“ Die Mutter rennt zu dem Mädchen hin und guckt, was das Mädchen hat. Da sieht sie einen Kratzer auf dem Arm. Die Mutter sagt: ,,Ach, das ist nur ein Kratzer. Du bist wahrscheinlich irgendwo hängen geblieben." ,,Nein, bin ich nicht.", antwortet das Mädchen. ,,Komm, ich mache dir ein Pflaster drauf.", sagt die Mutter. Als sie das Pflaster drauf gemacht hat meint sie: ,,So, jetzt wird es alles wieder gut. Kann ich dich alleine lassen, denn ich muss was besorgen?" ,,Na klar.", sagt das Mädchen. Die Mutter will gerade los. Aber da vermisst sie ihr Handy. Auf einmal ruft das Mädchen: „Es brennt!“ Die Mutter holt den Feuerlöscher und löscht das Feuer. Die Puppe ist jetzt nun abgebrannt und das Mädchen war ganz traurig, weil sie die, aus ihren Augen schöne, Puppe verlor.
Die Mutter meckert: ,,Was für ein Tag. Es hat alles mit der Puppe angefangen. Sie ist verflucht.“
Hat die Mutter Recht oder hatten die beiden nur einen schlechten Tag? Wo fand das Mädchen überhaupt die Puppe? War die Puppe echt verflucht? Woher kam mit einmal das Feuer?
Ein Alien (Kurzgeschichte)
Ein Alien landet auf einem Planeten. Da findet er was. Er fragt sich: „Was ist das? Kann ich damit mein Raumschiff reparieren?“ Er greift es und klappert damit. Das Alien freut sich.
Aber da hört das Alien Schritte. Es denkt: ,,Oho, nein, sie haben mich." Das Alien rennt los. Es fragt sich: „Wohin soll ich bloß rennen?“ Da sieht es ein Loch. Das Alien flüchtet in das Loch, aber da greift eine Hand nach dem Alien und zieht es raus. Das Alien schreit: ,,Lass mich los!" Aber die Hand steckt das Alien einfach in einen Sack und nimmt es mit. Keiner weiß, wer das eigentlich war und wo sie es hingebracht haben? Ob das Alien überhaupt noch lebt?
ENDE
Der erste Schultag (Kurzgeschichte)
Maria wacht eines Tages auf. Dann denkt sie, es ist so weit mein ersten Schultag. Sie rennt in die Küche, da sagt sie ,,Mutti, Mutti, es ist so weit mein erster Schultag. ,,Ja, mein Kind". ,,Ich bin so aufgeregt." ,,Ich weiß mein Kind." So beruhigt die Mutter ihre Tochter. ,,Du ,Maria, ich muss dir was wichtiges sagen." Aber da kommt schon der Schulbus. ,,Später Mutti, ich muss los". Maria rennt zum Bus. Die Mutter sagt leise ,,pass gut auf dich auf, du bist nämlich nicht nur mal, genau so wie ich." Maria ist angekommen, sie rennt gleich zu den anderen Kinder. Dann sagt sie ,, Hallo, ich bin Maria und ich bin neu hier. Aber die anderen interessieren sich überhaupt nicht für Maria. Sie ärgert sich. Plötzlich ruft ein Junge, ,,eine Schlange." Die Kinder rennen in die Schule, wo es gleich mit den Unterricht anfängt.
Der Lehrer holt Maria vor. Dann fragt er Maria, wie viel ist 1+2? Maria sagt ,,ich weiß es nicht." Die anderen Kinder lachen, dann wird Maria böse und dann gibt 's einen großen Knall und alle sind Affen. Maria erschrak, sie läuft schnell nach Hause. Dann ruft sie ,,Mutti, alles was ich denke, wird war. Das ist nicht nur mal oder? Leider doch, wir sind Hexen. " ,,Du meinst richtige Hexen." ,,Ja, mein Schatz". ,,Cool, kann ich da immer hexen?" Die Mutter lacht, dann sagt sie, ,,ja aber, ich muss dir noch das Zaubern richtig bei bringen. Das sowas nie wieder passiert, wie heute. Maria hat nämlich der Mutter alles erzählt, was heute passiert ist. Die Mutter bringt Maria das Zaubern richtig bei .
Hat Maria alles richtig verstanden, was die Mutter Maria erklärt hat? Oder kommt es nochmal zu so einen Zwischenfall? Was ist mit den Kindern passiert? Ist Maria eine gute Hexe geworden?
Das weis nur Maria.
Der Zauberer (Kurzgeschichte)
Ein Zauberer fährt mit einem Bus. Da sind lauter Kinder drin. Der Zauberer ist genervt. Er denkt: „Wenn sie nicht bald Ruhe geben, dann verwandele ich Sie in Monster.“ Gesagt getan: Der Zauberer verwandelt die Kinder in Monster. Sie sind noch viel lauter. Der Zauberer denkt: ,,Was habe ich getan? Ich muss sie zurück verwandeln. Aber ich habe den Gegenzauber vergessen. Der steht doch in dem Buch, das ich in meinen Rucksack habe.“ Der Zauberer wollte grade das Buch aus seinem Rucksack holen. Aber da schnappen sich die Monster den Rucksack und rennen aus dem Bus. Der Zauberer ruft: ,,Wartet, ich bin nicht so schnell.“ Aber die Monster rennen einfach weiter bis ein Monster hinfällt und sich was tut. Das Monster weint, weil es jetzt ganz allein ist.
Die anderen Monster sind einfach weiter gerannt.
Was hat das Monster sich getan? Kann das Monster sich allein weiter helfen? Oder merken die anderen Monster, dass einer fehlt?
Kann der Zauberer sie zurück zaubern oder bleiben die Kinder für immer kleine Monster?
Das bleibt dem Zauberer für immer sein Geheimnis.
Das Schlafexperiment
Die Abmachung
Es war einmal ein Professor von einem Labor, wo man Schlafmedikamente herstellt für Leute, die nicht einschlafen oder die nicht gut durchschlafen können. Der Professor von diesem Labor hat einen neuen Schlafsaft erfunden. Er denkt: „Ich muss den Saft an jemandem ausprobieren, bevor ich den verkaufe."
Da fällt ihm sein Freund ein. Der Professor telefoniert mit seinem Freund. Der Professor fragt: „Hä, willst du einen coolen Saft ausprobieren?" Der Freund sagt: „Ja will ich!". „Dann komm vorbei.", schlägt der Professor vor. Der Freund geht zu dem Professor hin. Als er dort ankommt sagt er: „Hallo, ich bin schon ganz aufgeregt, was ist das für ein Saft und verkaufst du den, wenn er gut ist?"
„Ja. Der Saft ist nur was zum Beruhigen, du schläfst ein paar Stunden, dann bist du wieder fit.", erklärt der Professor. Der Freund sagt: „Ok, du kannst deinen Schlafsaft an mir probieren. Aber nur, wenn du auch etwas von deinen Schlafsaft nimmst." Der Professor fragt erbost: „Was, ich soll was von dem Saft nehmen? Das geht nicht, weil ich dich beobachten muss beim Schlafen.“ Der Freund antwortet: „Du spinnst wohl, ich bin dann auf meinen Planeten, und du machst mit mir, was du willst." „Also na gut", sagt der Professor genervt.
„Pass auf, ich mache einen Vorschlag. Ich gebe dir die halbe Flasche und die andere halbe Flasche nehme ich." Der Freund wollte wissen: „Cool, weißt du wie lange wir dann schlafen?" „Ne, aber bestimmt den ganzen Nachmittag und die halbe Nacht.", antwortete der Professor. „Naja ich habe eh nix vor". Der Professor meint: „Pass auf wir machen es so: ich trinke das, aber du nimmst das als Spritze. Wer schneller schläft, der kriegt ein Pferd." „Ok.", sagt der Freund, „aber du nimmst das zuerst."
Der Schlaftripp
Der Professor sagt: „Ja, ja. Du musst aus der Küche einen Becher holen.“ Der Freund holt einen Becher.
In Zwischenzeit bereitet der Professor die Spritze vor. Es war etwas mehr als nur die halbe. „So jetzt kann es los gehen.“, sagt der Freund. „Dann leg dich schon mal hin, ich komme gleich!“, sagt der Professor und geht in die Küche, um zu telefonieren mit seinem Freund, dem Doktoraffen. Der Doktoraffe wusste schon, dass der Professor versucht einen neuen Schlafsaft zu erfinden, weil er im Studium schon angegeben hat: „Wenn ich eines Tages ein Professor bin, dann erfinde ich einen Saft für die Menschen, die ein Schlafproblem haben.“
Der Professor sagt: „Ich habe ein Problem, ich muss den Saft auch nehmen sonst will Max den nicht. Was soll ich machen?“
„Mmh, es gibt 2 Möglichkeiten: entweder du nimmst den Saft auch und du bist im Zauberwald wie dein Freund oder du kippst den Saft einfach weg.“
„Mmh, ich gucke mal. Du kannst ja nach deiner Praxis nach uns sehen.“
„Jo, das mache ich. Jetzt wünsche ich euch schöne Träume.“
„Haha witzig.“, sagt der Professor und legt auf. Dann geht er in das Wohnzimmer, wo der Freund schon auf dem Sofa liegt. „So jetzt geht es los!“ Der Professor gibt die Spritze in seinen Hintern.
„Du Blödmann!“, sagt der Freund. Er war sauer: „Du hast das nicht gesagt, dass die Spritze in meinen Hintern geht.“
„Na und, war es so schlimm?“
„Ja, das ist mein Hintern!“
Der Professor wundert sich: „Müsste der Freund nicht schon lange in seinem Zauberwald sein? Denn ich bin fast schon in meinen Zauberwald. Als ich ihm die Spritze gegeben habe, gleich danach habe ich auch den Saft getrunken. Er müsste total kaputt auf dem Sofa liegen und pennen wie ein Toter. Bestimmt, weil er sich so aufregt… Deswegen kann der Saft nicht so schnell wirken. Er muss sich langsam mal beruhigen. Ich kann nur warten. Aber ich schlafe gleich selber ein. Pech, das ist eben so.“
Dann setzt der Professor sich in seinen Sessel und macht eine Kerze an. „Du, schläfst du jetzt endlich?“, fragt der Professor. Aber der Professor kann die Antwort nicht mehr hören, weil er selber eingeschlafen ist. Die beide schlafen so fest und tief, dass Sie das schwere Gewitter nicht hören und auch das Klingen und Klopfen nicht.
Der Einbrecher
„Ha ich wusste es. Sie schlafen wie ein Bär und sie klingen auch so.“ Das war nicht der Briefträger, wie sonst um die Zeit, es war gerade mal halb 11, sondern ein Einbrecher. „Ich habe doch alles richtig mitgehört. Wie dumm Leute sind und beim Telefonieren das Fenster auflassen. Dann statte ich den beiden mal einen Besuch ab. Gucken wir mal, was Sie sagen? Aber bestimmt nicht viel. Haha witzig.“
Der Einbrecher steigt in das Haus ein, aber die beide schlafen ganz tief und fest und sie schnarchen für 10. Der Einbrecher guckt sich in der Küche um. „Wo hat er Geld oder sowas wie Schmuck? Ach, bestimmt im Wohnzimmer.“, denkt er sich. Er geht in das Wohnzimmer, wo er den Professor halb auf dem Sessel und halb auf dem Boden schnarchend findet und sein Freund liegt mit nacktem Hintern auf dem Sofa auch sehr laut schnarchend. Der Einbrecher sucht alles durch, aber nix.
„Es hilft nix, ich muss einen von beiden wach machen.“ Der Einbrecher entscheidet, den Professor wach zu machen. Es geht nicht so schnell, denn der Professor war auch ganz tief in seinem Zauberwald. Aber der Einbrecher lässt nicht locker. Nach 20 Minuten ist der Professor mal kurz halb wach. Der Einbrecher fragt: „Hast du Geld oder Schmuck?“ „Ja, dahinten ist ein Tresor. Dort ist alles drin und jetzt schlafe ich weiter. Ich bin nämlich tot müde, der Saft haut echt um.“ Der Einbrecher fragt: „Hast du noch etwas davon?“ Aber der Professor schläft wieder und das sehr fest.
Der Einbrecher geht zu dem Tresor, da fällt ihm ein: „Scheiße, ich kenne das Passwort nicht. Aber vielleicht er hat sich das tätowiert. Ich suche mal.“ Er macht sich auf die Suche. Der Einbrecher ist ganz grob zu dem Professor. Ein Glück lässt der Saft den Professor in seiner Traumwelt, wo er überhaupt nix mitkriegt.
Nach 2 Minuten hat der Einbrecher endlich das Wort Totenkopf gefunden auf seiner Brust. Er schreit ganz laut: „Ich habe es!“ Auf einmal sagt eine Stimme: „Mann, Mann, mir geht es vielleicht schlecht und bin ich vielleicht müde. Ich schlafe gleich weiter, aber vorher schleppe ich mich aufs Klo. Der Saft hilft nicht nur beim Schlafen oder ich habe was Falsches gegessen.“
Der Einbrecher versteckt sich in dem Schlafzimmer. Da hört er komische Geräusche aus dem Bad. Er denkt: „Man, man, darin geht es vielleicht ab.“ Nach 10 Minuten geht die Badtür auf. Der Freund kommt auf allen Vieren rausgekrochen. Er sagt: „Ich brauche einen Arzt. Aber ich bin zu müde, um den zu rufen. Ich schaffe es nicht einmal zurück in das Wohnzimmer. Zum Glück ist das Schlafzimmer gleich hier. Da habe ich auch ein Bett. Ich kann mich richtig gesund schlafen.“ Der Freund geht ins Schlafzimmer, wo er gleich auf das Bett fällt. „So ein Scheißsaft.“, sagt er und guckt auf die Uhr. „Naja, es ist schon dreiviertel 2 Nachmittag und ich bin so kaputt, dass ich den ganzen Nachmittag bestimmt verschlafe. Was solls… aber vorher messe ich noch Fieber.“ Der Freund misst Fieber. Er hat 40 Grad. Er sagt zu sich: „Wenn ich den ganzen Tag im Bett liege, dann werd‘ ich schneller wieder gesund.“ Er legt sich hin und macht den Fernseher an.
Der Einbrecher denkt: „Mensch, kann er nicht einfach weiterschlafen? Unter seinem Bett ist es ungemütlich.“ Aber zum Glück nach 10 Minuten hört er ein lautes Sägen. Das war lauter als der Fernseher. Der Einbrecher kommt unter dem Bett vor und sagt: „Du bist lauter als jede Bohrmaschine.“ Aber der Freund schnarcht und er gibt andere Töne von sich. „Ich muss schnell von hier weg sonst krieg ich Ärger.“ Der Einbrecher will schon aus dem Schlafzimmer kommen, da hört er eine Stimme, die sagt: „Ich muss schnell aufs Klo.“ Dann sieht er, wie der Professor wie ein Pfeil auf die Toilette rennt.
„Das ist meine Gelegenheit, um hier zu verschwinden.“ Der Einbrecher will gerade aus seinem Versteck kommen, da geht die Tür auf. Der Professor kommt ganz geschwächt rein. Er sagt: „Ich brauche was gegen Fieber und du auch.“ Er fasst seinem Freund an die Stirn. Die war kochend heiß. Er geht in das Wohnzimmer, wo der Tresor steht. Da war nicht nur Geld drin, sondern auch 10 Flaschen von dem Schlafsaft und 3 Flaschen von einem Fiebersaft. „Eine reicht für uns beide. Wir haben so viel Zeug in uns drin, wir müssen das alles erst abbauen.“
Der Professor geht wieder. Was er überhaupt nicht mitgekriegt hat in seinem Rausch war, dass er die Tresortür offengelassen hat. Der Professor läuft wieder in das Schlafzimmer, wo er seinem Freund die Spritze gab. Aber der Freund kriegt das nicht mit, weil er noch mit dem Schlafsaft zu tun hat. Der Professor trinkt den Saft auch, dann legt er sich hin.
Die beide schlafen wieder und der Einbrecher kommt aus seinem Versteck raus. „Jetzt aber schnelle Füße, sonst kriege ich Ärger!“ Der Einbrecher rennt in das Wohnzimmer, wo er alles aus dem Tresor mitnimmt. Dann verlässt er das Haus.
Er überlegt sich kurz: „Eigentlich könnte ich jeden jetzt überfallen. Ich brauche nur ihm etwas von dem Saft zu geben. Das probiere ich gleich aus. Da drüben wohnt eine Oma. Sie hat bestimmt nix dagegen, wenn sie ein kleines Abendschläfchen hält.
Die Oma
Der Einbrecher geht zu der Oma hin. „Hallo. Wollen Sie einen leckeren Apfelsinensaft ausprobieren?“
„O ja bitte.“
„Darf ich reinkommen?“
„Nur zu, bitte.“, sagt die Oma. Die Oma war sehr einsam, deshalb freut sie sich über jeden Besuch, der kommt. Der Einbrecher geht mit in das Haus hinein. Er begleitet sie in die Küche, wo sie 2 Gläser auf den Tisch stellt. Sie sagt: „So, jetzt zeigen Sie mal den Saft.“ Der Einbrecher überlegt: „Ich muss sie fragen, ob sie Geld hat. Wenn ja, wo und das noch solange sie noch richtig da ist.“ Der Einbrecher gießt der Oma ein Glas von dem Saft ein, dann fragt er: „Sagen sie mal, so eine alte Dame wie sie… Sie haben bestimmt Geld im Haus?“ Aber die Oma gähnte nur, weil sie das große Glas auf einmal ausgetrunken hat.
„Sind Sie müde?“ „Ja und wie. Das müssen die Herztabletten sein. Ich muss die 3mal am Tag nehmen. Mein Körper hat sich noch nicht dran gewöhnt. Entschuldigung! Ich muss mich eigentlich hinlegen, aber ich schaffe es nicht mehr aufzustehen. Können Sie bitte mir den Teddy für die Mikrowelle warm machen? Verzeihung bitte, aber mein Bauch macht, was er will.“ Der Einbrecher lacht gehässig und dann sagt er: „Das ist alles nicht schlimm. Passen Sie auf, wir machen es so: Ich mache den Teddy warm und sie lassen den Saft ihre Arbeit machen.“ „Aber welchen Saft und was für eine Arbeit? Das war kein Apfelsinensaft?“, sagt die Oma und verdreht ihre Augen und rutscht vom Küchenstuhl, weil der Saft die Oma ganz schläfrig macht.
Der Einbrecher sagt: „Ich bin gar nicht so.“ und nimmt die Oma und dann legt er sie auf dem Sofa im Wohnzimmer hin.
Die Oma lallt im Halbschlaf: „Sie kommen ins Gefängnis.“
„Ja ja, in ihrem Traum und jetzt schlafen Sie endlich.“
Die Oma macht die Augen kurz auf. Sie will gucken, was der Einbrecher macht, aber sie fallen immer wieder zu. Deshalb seufzt sie laut. Dann dreht sie sich rum und dann ist sie tief und fest eingeschlafen.
„Ha, du wirst bis am nächsten Tag durchschlafen. Ich gucke mich in deinem Haus um. Du hast bestimmt nix dagegen?“ Aber die Oma gibt nur ein sehr lautes Schnarchen von sich. Der Einbrecher sagt: „Ja ja, du hast mit dem Saft zu tun.“ Er guckt sich in dem Haus um. Er sagt: „Ich kann mir Zeit lassen. Die Alte schläft eh die ganze Nacht durch, obwohl ihre Nacht sehr früh angefangen hat. Jetzt haben wir erst halb 6 und du schläfst wie ein Stein.“
Der Einbrecher sagt: „Ach ich kann mir jetzt eine kleine Pause gönnen.“, und setzt sich hin. „Was sie wohl träumen unter dem Saft? Sie sehen so glücklich aus beim Schlafen.“, denkt er und greift in seinem Rucksack nach der Cola. Er trinkt etwas und sagt: „Die schmeckt aber komisch. Naja, wer weiß.“ Er wollte das Geld grad zählen, was er dem Professor geklaut hat. Auf einmal schreit er: „Aah aua, mein Bauch und ich bin so müde.“ Er guckt auf die Flasche. Da steht Schlafsaft.
„Ich bin ein Vollidiot, und jetzt? Naja, ich kann eh nur schlafen.“, und dann legt er sich ein Kissen auf die Erde. „Gute Nacht! Hoffentlich schläfst du länger als ich.“, sagt er zu der Oma. „Das ist schon ein krasser Saft.“, und dann ist er weg.
Der Doktoraffe
Beide schlafen so tief, dass sie nicht mitbekommen, dass jemand in das Haus kommt und die beiden fotografiert beim Schlafen. „Ach die Menschen sind manchmal so dumm. Sie vertrauen jedem.“, sagt der Doktoraffe. „So jetzt, was mache ich mit euch 4? Am besten alle zusammenbringen, damit ich euch beobachten kann. Naja, zum Glück habe ich einen Rollstuhl im Auto.“ Der Doktoraffe holt den Rollstuhl und setzt die Oma in den Rollstuhl. Sie schläft tief. Dann fährt er sie rüber zu dem Professor.
Der Professor ist nämlich wieder wach.
Der Doktoraffe sagt: „Guck mal was du getan hast.“
„Hä? Das war ich nicht. Ich war doch selber in meinem Zauberwald, und zwar sehr lange. Ich weiß nur, dass mein Freund mich kurz wach gemacht hat und er wollte was wissen… aber was? Ich kann mich nicht erinnern. Ich war zugedröhnt.“
„Jaja, mit deinem Scheißsaft.“
„Das ist kein Scheißsaft! Ach, du bist bloß neidisch, weil du den nicht erfunden hast.“
„Naja, wenn du meinst. Ich hole den Anderen.“
„Welcher Andere?“
„Naja, neben der Oma war ein Mann mit schwarzer Maske. Er hat scheinbar auch von dem Saft getrunken.“
„Aber warum und wie kam er an den Saft?“
„Das weiß ich nicht. Das musst du rausfinden. Ich hole in Zwischenzeit den Anderen. Aber wehe du schläfst, wenn ich wiederkomme.“
„Das wird nicht passieren.“
„Na dann…“, sagt der Doktoraffe. Er geht in der Zwischenzeit, um den Anderen zu holen.
Die Reise von dem Professor
Der Professor überlegt: „Ich kann nur abhauen, denn ich habe einen ganz großen Fehler gemacht. Ich hätte nie den Saft selber trinken sollen. Deshalb hat der den Saft. Das muss nur ein Einbrecher sein. Scheiße, ich muss abhauen, sonst komme ich ins Gefängnis. Der Professor wollte grad seine Tasche packen, auf einmal hört er, wie eine Stimme sagt: „Wo bin ich und was ist passiert?“ Es ist die Oma. „Scheiße auch das noch. Jetzt ist die Alte wieder wach. Ganz ruhig, es wird ihnen nichts passieren, wenn sie die 2 Gläser mit Saft auf einmal austrinken.“ Die Oma hat Angst, deshalb trinkt sie die Gläser mit einmal aus. „Sie sollten sich hinlegen und bis 30 zählen.“ Die Oma macht das und fängt zu zählen. Sie fragt: „Werde ich dann wieder schlafen?“
„Ja, aber wenn sie wieder aufwachen…“.
„Und was machen sie mit mir, wenn ich schlafe?“
„Keine Angst. Ich will nur sicher sein, dass sie tief und fest schlafen, damit sie keine Polizei holen können.“ Die Oma zählt weiter. Sie kommt bis 15, dann sägt sie und pupst.
„Es wird Zeit, um hier zu verschwinden.“ Der Professor nimmt seine Tasche und haut ab. Der Professor ist nie wieder gesehen worden.
Die Verhaftung
Als der Doktoraffe wieder kommt merkt er, dass irgendwas nicht stimmt. Es steht plötzlich ein Glas auf dem Tisch und die Oma ist gefesselt auf dem Sofa. Die Oma stört das nicht, weil sie schon wieder 10 Liter von dem Saft intus hat. Sie schnarcht friedlich, aber sehr laut.
„Sowas. Jetzt ist der Professor doch abgehauen. Aber vorher hat er die Oma nochmal tiefer in ihre Traumwelt geschickt. Das sehe ich an dem Glas. Es tut mir leid, aber Sie werden ein paar Stunden tief und fest nochmal schlafen.“, sagt der Doktoraffe und dreht die Oma auf die Seite. Dann macht er alles zu, damit es schön dunkel ist und die Oma ihren Rausch ausschlafen kann. Der Doktoraffe sagt: „So, Sie schlafen mal sich richtig aus. Ich bringe in Zwischenzeit unseren Freund zur Polizei.“ Er meint den Einbrecher.
Er setzt den gefesselten Einbrecher in den Rollstuhl und gibt ihm einen Teelöffel von dem Saft. So ist er ruhig, aber schläft nicht ganz. Na ok, ab und zu nickt er richtig weg. Dann schnarcht er richtig laut, sodass die Leute auf dem Weg hinterhergucken. Aber den Doktoraffen stört das nicht. Er will nur den Einbrecher schnell bei der Polizei abgeben.
Die Polizei bedankt sich sehr. Sie sagen, den haben sie schon lange gesucht. Er ist vor einem halben Jahr aus seiner Zelle abgehauen. Sie haben schon die ganze Stadt abgesucht nach ihm. Ein Polizist sagt: „So, jetzt haben wir dich wieder.“ Aber der Einbrecher guckt kurz den Polizisten an und dann nickt er wieder weg. „Ich merke schon, mit dir ist heute nix anzufangen.“ Der Einbrecher gibt nur ein Schnarchen von sich. Da lachen sie alle auf dem Revier. Weil der Einbrecher tief und fest schläft, bringen Sie ihn in seine Zelle, wo er 3 Tage durchschläft. Er geht nur mal kurz auf die Toilette, dann schläft er und schnarcht weiter.
ENDE
Als der Doktor wiederkommt muss er leider feststellen, dass die Oma nun ganz eingeschlafen war. Sie war vorher schon herzkrank und sie hat einfach zu viel von dem Saft gekriegt. Der Saft hat sich nicht vertragen mit ihren Herztabletten. Das Herzmittel musste sie 3mal am Tag nehmen. Auch das macht sehr müde. Die Oma hatte die meiste Zeit des Tages eh schon mit dem Schlafen zu tun. Sie war immer grad eingeschlafen, wenn die Nachrichten kamen. Hätte sie die Nachrichten nicht immer verschlafen, dann wüsste sie, dass ein Einbrecher sein Unwesen in der Stadt treibt.
Aber was ist mit dem Freund von dem Professor passiert? Das weiß nur der Professor selber. Er ist nun abgehauen. Die Menschen in der Stadt haben ihn auch nie wieder gesehen.
Der Zauberer und der Professor
Es war einmal ein Zauberer, er lebte mit seinem Hund in einem normalen Hochhaus.
Eines Tages sagt der Zauberer Kunibert zu seinem Hund Achim: „Wir brauchen langsam wieder Geld, sonst kann ich die Rechnungen nicht bezahlen, und mit deinem Futter wird es auch langsam eng. Ich gucke jeden Tag in die Zeitung, ob ein Zirkus in der Stadt ist, der einen Zauberer braucht.
Aber nix. Seit ich meine Frau aus Versehen weggezaubert habe, will keiner was von mir wissen. Aber es war ein Unfall. Ich habe den falschen Zauberspruch angewendet und jetzt bleibt sie für immer weg, mein Schatz. Deswegen kann ich nicht schlafen. Ich habe kein Auge zu gemacht seit dem Scheißabend. Meine Gedanken kreisen darum, warum ich den falschen Zauberspruch angewendet habe. Ich habe den Zurückzauberspruch vergessen.
Alle haben zuerst gelacht. Aber als sie mitbekommen haben, dass ich den Zurückzauberspruch vergessen habe, da haben sie mich mit Tomaten beschmissen und dann bin ich abgehauen. Seitdem habe ich nicht das Haus verlassen, weil ich Angst habe, dass ich verhaftet werde. Ich brauche eigentlich einen Arzt, der sich um mein Schlafproblem kümmert. Aber wenn ich einen Arzt aufsuche, dann wird er mich erkennen, der Abend ging durch die Presse. Er wird die Polizei rufen. Dann wissen sie, dass ich noch in der Stadt bin.“
Das erzählt Kunibert seinem Hund und dann fragt er: „Was soll ich machen?“ Aber Achim bringt nur die Zeitung. Kunibert sagt: „Ja, du hast Recht. Ich soll erst die Zeitung lesen, vielleicht fällt mir dann was ein.“ Kunibert liest die Zeitung. Da steht: „Haben Sie auch ein Schlafproblem? Dann kommen Sie zu Professor Dr. Schäfer. Er verspricht Ihnen viele Stunden ganz tiefen und festen Schlaf, egal wann und wo, dabei werden Sie schön träumen.“ „O ja, hört sich sehr gut an. Ich gehe nach dem Frühstück hin. Vielleicht kann ich heute den ganzen Nachmittag verschlafen. Das täte mir gut. Hoffentlich kennt er mich noch nicht aus der Zeitung“, denkt sich Kunibert.
Früher hat der Professor in einem anderen Labor gearbeitet. Aber er musste das Labor verlassen, weil das Labor abgebrannt ist. Das hat der Professor zu Kunibert gesagt, als der Kunibert den Professor angerufen hat, um einen Termin auszumachen. „Sie können gleich zu mir kommen in mein Labor“, sagte der Professor.
Wenn Kunibert wüsste, dass der Professor böse ist und von der Polizei gesucht wird. Damals hat er sich überreden lassen, den Saft auch zu nehmen. Dadurch hat er die Tresortür offengelassen und so kam der Einbrecher an die Saftflaschen heran. Hätte der Professor nicht die Tresortür offengelassen, dann würde die Oma heute noch leben. Der Professor wusste, dass ein Einbrecher in der Stadt war. Denn der Professor schaute jeden Abend die Nachrichten. Das war einfach nur fahrlässig von dem Professor.
Wenn das der Kunibert wüsste, dann hätte er dem Professor nicht vertraut. Aber er wollte nur einfach mal wieder richtig gut schlafen. Deshalb sucht Kunibert den Professor auf.
Als Kunibert das Labor gefunden hat, klingelt er an der Tür. Ein kleiner, dicklicher alter Mann macht die Tür auf. „Sind Sie der Professor, der die Schlafsäfte erfunden hat?“, fragt der Zauberer den Professor.
„Ja, der bin ich. Was wollen Sie von mir?“, fragt der Professor genervt.
Kunibert erzählt alles, was geschehen ist. Aber der Professor lacht heimtückisch. „Du kommst wie gerufen.“, denkt sich der Professor und dann fragt er: „Wenn ich es richtig herausgehört habe, haben Sie ein Schlafproblem?“
„Ja, ist richtig, ich habe schon seit 10 Nächten nicht mehr geschlafen“, sagt der Kunibert mit einer müden Stimme.
„Dann habe ich was für Sie“, sagt der Professor mit einem Lachen auf den Lippen. Dann gibt der Professor ihm eine Flasche von dem Saft.
Kunibert fragt den Professor: „Was ist das?“
„Das ist ein Schlafsaft.“, antwortet der Professor.
„Wie oft kann ich den Saft nehmen?“, fragt Kunibert mit einer freudigen Erwartung.
„Ach, Sie können den Saft so oft nehmen, wie Sie schlafen wollen“, antwortet wieder der Professor.
„Heißt das, ich kann dadurch so oft schlafen, wie ich will?“, fragt Kunibert überrascht.
„Ja, aber es muss jemand immer nach Ihnen gucken“, merkt der Professor an. „Ich habe keinen, der nach mir gucken kann“, sagt der Kunibert traurig.
„Ach so, würde Ihnen das recht sein, wenn ich nach Ihnen ab und zu sehe?“, fragt der Professor besorgt.
„Von mir aus, Sie scheinen auch recht nett zu sein“, antwortet der Kunibert müde und genervt.
„Gut.“, sagt wiederum der Professor.
„Ach so, wie viel soll ich von dem Saft nehmen und wann?“, fragt Kunibert neugierig.
Der Professor sagt: „Am besten, Sie nehmen heute 5 Löffel zum Mittagessen, dann würden Sie einen langen Mittagschlaf machen - so um die 3 Stunden, Sie sehen ziemlich kaputt aus.“
„Ja, das bin ich auch. Ich glaube, so müde habe ich mich noch nie gefühlt“, sagt Kunibert.
„Das glaube ich Ihnen“, sagt der Professor verständnisvoll.
„Ich würde gern mal wieder einen langen Mittagschlaf machen.“
„Na dann, wo ist das Problem?“, fragt der Professor verwundert. Der Zauberer antwortet: „Ich habe auch einen Hund, er müsste an die 5-mal raus am Tag“, merkt Kunibert bei dem Professor an.
„Ach so. Kann ich das auch machen?“, fragt der Professor. „Ja, Achim geht mit jedem mit.“, erzählt Kunibert dem Professor.
„Na dann, wann soll ich kommen?“, fragt der Professor.
„So viertel 4, vielleicht bin ich da schon wieder wach“, meint der Kunibert. „Ja vielleicht, Sie müssen mal richtig ausschlafen“, redet der Professor dem Kunibert ein.
„Wenn das so einfach wäre…“, sagt der Kunibert mit einer traurigen Stimme. „Keine Angst, nach dem Saft werden Sie schlafen und das sehr lang und sehr, sehr tief“, so gibt der Professor bei dem Zauberer an.
„Gut, da bin ich mal gespannt.“, sagt Kunibert ungläubig.
„Das können Sie auch!“, versichert der Professor.
Dann geht Kunibert nach Hause. Als Kunibert zu Hause ankam, will er Mittagessen. Es gibt eine Suppe. Aber Kunibert hat keinen Hunger. Er nimmt lieber 5 Löffel von dem Saft und dann geht er in das Wohnzimmer und setzt sich auf das Sofa. Da sagt Kunibert zu seinem Achim: „So gucken wir mal, was jetzt passiert“. Aber schon nach 5 Minuten ist er auf dem Sofa einfach umgekippt und er schläft für 10 Minuten tief und fest.
Auf einmal erschreckt sich Kunibert. Er sagt: „Sowas ist mir noch nie passiert, dass ich auf dem Sofa einschlafe und das noch am Nachmittag, aber ich bin so müde. Der Saft hilft recht schnell, o weh, ich muss in mein Bett. Aber vorher gehe ich noch an den Briefkasten, nicht dass er wieder überfüllt ist.“ Er geht an den Briefkasten, da findet er einen Brief von der Polizei. Der Kunibert macht voller Spannung den Umschlag auf. In dem Brief steht drin: „Wenn Sie nicht heute bis 19 Uhr auf das Revier kommen, dann kommen wir, um Sie zu holen“. „Scheiße, was mache ich jetzt? Da geht es bestimmt um meine Frau. Aber ich bin jetzt so müde und mein Kopf fühlt sich an wie nach einem Boxkampf. Er tut genauso weh.“, nuschelt in seinem Rausch der Zauberer vor sich hin. „Naja, ich gehe erst mal hoch und rufe den Professor an und frage, was ich machen kann. Weiterschlafen, das geht eigentlich nicht, sonst verschlafe ich noch meinen Termin.“, überlegt der Kunibert sich. Er geht wieder hoch in seine Wohnung und ruft den Professor an.
Der Professor sagt: „Ach, du kriegst nicht gleich Ärger, wenn du ein paar Minuten zu spät kommst. Ich würde die Polizei anrufen und sagen, dass du ein paar Minuten später kommst, weil du noch duschen musst.“, schlägt der Professor Kunibert vor. „Ok.“, sagt der Kunibert und dann legt er wieder auf.
Er will schon wieder in sein Bett gehen, aber da sieht er einen Raben mit einem Helm auf dem Kopf. Der Kunibert fragt sich: „Ob der echt ist?“ Er geht zu dem Raben hin, und da fragt der Kunibert verwundert den Raben: „Bist du echt?“ „Na klar, du Vogel, ich bin der König von Esor“, so gibt der Rabe an.
„Der König von wer?“, fragt ein fast schlafender Kunibert. Der Rabe will gerade anfangen zu erklären, wer er ist. „Der König von E…..“ Bis dahin kommt der Rabe.
Da ruft der Kunibert: „Ich muss mal schnell auf das Klo.“ Kunibert rennt auf das Klo. Als Kunibert auf dem Klo ist, hört der Rabe ein paar unappetitliche Töne aus dem Badezimmer. Als der Kunibert zurückkommt, sagt er: „Ich leide wie ein Hund und mein Bauch brennt wie Feuer. Es tut mir leid, aber ich will einfach nur weiterschlafen.“
„Nein, du darfst nicht weiterschlafen, ich brauche deine Hilfe!“, sagt der Rabe. „Was soll ich machen?“, fragt Kunibert. „Meine Puzzleteile sind einfach so weg.“, antwortet der Rabe ganz aufgeregt.
„Welche Puzzleteile?“, fragt der Kunibert im Halbschlaf. Der Rabe ist echt sauer, weil der Kunibert gar nicht zuhört, denn er ist schon wieder eingeschlafen. Der Rabe sagt: „Du kannst nicht immer nur schlafen!“ und haut ein Buch auf seinen Kopf. Der Kunibert fragt: „Mensch, musste das denn sein? Ich will einfach schlafen.“
„Ich lasse dich nicht schlafen, du musst erstens zur Polizei und zweitens brauche ich deine Hilfe.“, meckert der Rabe.
„Woher weißt du, dass ich zur Polizei muss?“, fragt der Kunibert entsetzt. Der Rabe antwortet schnippisch: „Ich habe deine Post durchgelesen, als du ganz tief geschlummert hast und dabei eklige Geräusche gemacht hast.“
„Mann, du nervst echt!“, sagt der Zauberer und holt eine Saftflasche aus dem Nachtschrank.
„Was ist das?“, fragt neugierig der Rabe.
„Wenn du 2 Löffel von dem Saft nimmst, dann bist du im Regenbogenland und dann sind alle deine Sorgen für ein paar Stunden weg.“, erklärt der Zauberer dem Raben was passiert, wenn er den Saft trinkt.
„Nein, danke!“, sagt der Rabe.
„Dann will ich endlich weiterschlafen, du Geist“, meckert Kunibert und dann dreht er sich auf seinen Bauch und dann ist er ganz tief und fest eingeschlafen.
Er schläft so fest. Wenn ein Flugzeug neben ihm landen würde, das würde Kunibert nicht stören. Der Rabe sagt: „Der Saft schießt so ein, das ist unnormal. Naja, ich habe eh was in der Stadt zu tun. Einer, der ein Schlafmittel genommen hat… dann dreht sich die Erde, das merkst du gar nicht mehr. Dir ist scheißegal, ob Tag oder Nacht ist. Du schläfst einfach nur. Ich kenne das. Als ich die Pilzpfanne gegessen habe, habe ich danach geschlafen ohne Ende - 24 Stunden lang. Ich habe nix gemerkt, was der alte Mann mit mir gemacht hat. Das ist vielleicht besser so. Naja, ich fliege mal in die Stadt, du schläfst eh wie tot, und das sehr lange wahrscheinlich und isst nebenbei 100 Fliegen. Naja, wenn es lecker ist.“ Der Kunibert schläft mit offenem Mund. „So, ich fliege mal los. Ich lasse das Fenster auf, dann brauche ich keinen Schlüssel. Außerdem, es ist schönes Wetter.“, meint der Rabe.
Der Zauberer schläft wie ein Murmeltier und er hat mit dem Fieber zu tun, dadurch träumt er intensiver. Er hört auch das Klingeln nicht. Das war die Polizei. Aber Kunibert schläft wie eine Ratte in seinem Bett. Er merkt nicht einmal, dass er den Fernseher im Schlaf angemacht hat. Es kommt grad Boxen, aber Kunibert stört das überhaupt nicht. Er hat sogar mehrere Anrufe von der Polizei verschlafen. Es ist jetzt 17 Uhr, aber der Kunibert schläft, weil er vor 2 Stunden wieder 2 Löffel von dem Saft genommen hat, weil er dachte: „Es ist erst 14 Uhr, da kann ich weiterschlafen.“ Er hat in seinem Rausch vergessen, dass er eigentlich zur Polizei muss.
Da kommt der Rabe. Er ist sauer, weil er den Kunibert schlafend vorgefindet. Er knallt mit seinen Krallen auf den Nachtschrank. Der Kunibert ist ziemlich erschrocken. Er sagt: „Jetzt reicht es, du blödes Viech“. Er nimmt den Raben in den Schwitzkasten und steckt 2 Löffel von dem Saft in seinen Schnabel. Der Rabe meckert: „Du weißt nicht, was jetzt passiert.“
„Nö, aber wir werden es gleich sehen.“, meint der Zauberer. Schon nach 5 Minuten wird der Rabe langsamer. Der Zauberer fragt: „Na geht dein Licht langsam aus?“ Aber der Rabe fällt einfach um, dabei geht seine Krone kaputt. Der Kunibert sagt: „So, du schläfst wie tot. Dann kann ich endlich durchschlafen. Das mit der Polizei mache ich später.“
Der Kunibert legt sich hin, da klingelt es an der Tür. Er sagt: „Mensch, ich möchte einfach nur schlafen.“ Er geht zu der Tür und macht sie auf. Es war der Professor: „Ich will nach dir gucken, wie es dir geht.“, fragt der Professor besorgt.
„Ich bin müde ohne Ende und mein Kopf tut weh.“, jammert der Zauberer.
„Ich schlage vor, du schläfst dich mal richtig aus und ich koche inzwischen das Abendessen.“, sagt der Professor.
„Das ist eine gute Idee!“, antwortet der Kunibert.
Der Professor sagt: „Warte kurz, ich hole ein Glas mit Saft.“ Der Professor holt ein Glas. Der Kunibert trinkt das. Der Zauberer meint: „Der Saft ist nicht mehr gut. Er schmeckt bitter“.
„Echt?“, fragt der Professor überrascht. „Und wie fühlst du dich?“
„Ich weiß nicht, ich bin noch mehr müde als vorhin. Ich muss erstmal in mein Bett.“ Der Professor wusste, warum der Saft so bitter schmeckt. Er hat nochmal das halbe Glas mit Schlafsaft gefüllt, als der Kunibert gesagt hat: „Ich muss erst mal in mein Bett.“ Dann sagt der Professor: „Ja, mach das“. Der Professor geht mit in das Schlafzimmer von Kunibert, wo sich der Zauberer gleich in das Bett legt. Da kann der Professor zugucken, wie Kunibert langsam in seine Traumwelt verschwindet. Aber den Zauberer stört das nicht, dass der Professor Kunibert beim Einschlafen zuguckt. denn dem Zauberer war unter dem Saft alles egal. Der Professor sagt: „Du hast jetzt viel Zeit zum Schlafen.“ Als Kunibert weit auf seinem Traumstern ist, holt der Professor einen Sack aus seiner Tasche.
„Komm, wir machen eine Reise, weil ich dich noch brauche“. Aber Kunibert hört das überhaupt nicht mehr. Für ihn hat eine sehr lange Nacht angefangen. Der Professor steckt Kunibert in den Sack, aber Kunibert schläft friedlich. Der Professor sagt: „Schön schlafen, bis wir in meinem Labor sind.“ Der Professor schmeißt den Sack über seine Schultern. Dann geht er in das Labor, wo er Kunibert auf eine Liege legt. Dann holt der Professor eine Taschenlampe raus. Damit leuchtet er Kunibert in die Augen, aber Kunibert fing auf einmal zu schnarchen an. Der Professor sagt: „Jetzt bist du richtig weit weg auf deinem Stern.“ Dann dreht der Professor Kunibert auf seinen Bauch. Aber Kunibert ist ganz tief im Zauberwald und fällt Bäume besser als jede Axt. Der Professor sagt: „Du machst das richtig gut, du lässt den Saft seine Arbeit machen. Zur Belohnung fliegen wir drei in die USA, da soll ich den Saft vor anderen Professoren vorstellen. Ja, mein Freund kommt auch mit. Heute Nacht geht es los. Aber du wirst fast die ganze Reise verschlafen. Na gut, du bist mal kurz wach. Aber du wirst so kaputt sein, dass du einfach nur weiterschlafen willst. Um 22 Uhr geht unser Flug, deshalb muss ich jetzt auch etwas schlafen. Jetzt haben wir Nachmittag. Naja, 8 Stunden kann ich auch schlafen.“ Dann setzt sich der Professor in seinen Schreibtischstuhl und macht die Augen zu. Der Professor schläft auch recht tief, weil er von der ganzen Arbeit mit Kunibert auch ziemlich kaputt ist, sodass die beide ein ziemlich lautes Schnarch-Konzert geben.
Aber was der Professor vergessen hat: Die Tür abzuschließen. Auf einmal sagt eine Frauenstimme: „Hallo, ist hier der Professor Dr. Schäfer, der die Schlafmittel erfunden hat?“ Der Professor erschreckt ziemlich auf seinem Stuhl. Dann geht er raus auf den Praxisflur, wo die Frau wartet. Der Professor sagt verschlafen: „Ja, hier bin ich, brauchen Sie mich? Wie sind Sie überhaupt reingekommen?“
„Naja, die Tür war nicht abgeschlossen und vorher habe ich an Ihrer Tür gelesen, dass ich, wenn ich ein Schlafproblem habe, zu Ihnen kommen kann“, sagt die Frau verwundert.
„Ja, ist richtig, dann kommen Sie“, sagt der Professor auch recht müde. Die Frau geht mit. „Sie gehen in das andere Behandlungszimmer“.
Die Frau sagt: „Sie haben es schön hier“.
„Danke, das ist erst neu“, bedankt der Professor sich und dann sagt er: „Jetzt erzählen Sie mal, wo liegt Ihr Problem?“
„Naja, ich kann seit 20 Nächten nur 2 Stunden pro Nacht schlafen.“, schildert die Frau das Problem.
„Ach so, ich verstehe. Und tagsüber können Sie das nicht nachholen?“, fragt der Professor wieder. Die Frau sagt: „Genau“.
„Können Sie denn woanders besser schlafen, zum Beispiel im Urlaub oder so?“, fragt der Professor, obwohl das den Professor überhaupt nicht interessiert, aber er wollte das Vertrauen der Frau gewinnen.
„Nein.“, antwortet die Frau kurz, aber sehr genau.
„Mmh, ich verstehe…“, sagt der Professor. Darauf fragt er: „Haben Sie jemanden, der auf Sie wartet zu Hause?“
„Nein, mein Mann ist auf Geschäftsreise.“, antwortet die Frau traurig.
„Das ist schlecht. Wenn Sie den Saft trinken, dann müssen Sie beobachtet werden, falls Sie den Saft nicht vertragen“, sagt der Professor. Er sagt wiederum: „Passen Sie auf, ich mache einen Vorschlag: Sie versuchen, in meinem Labor einzuschlafen. Wenn es nicht geht, dann fahre ich Sie nach Hause.“
„Gut, ich bin etwas aufgeregt.“, sagt die Frau.
Der Professor versichert ihr: „Ach, das brauchen Sie nicht. Sie werden ruhig einschlafen und ein paar friedliche Stunden durchschlafen, wie der Mann nebenan.
Die Frau sagt: „Ja, ich habe schon gehört, er sägt richtig.“
„Das werden Sie auch bald machen.“
Die Frau sagt siegessicher: „Ich schnarche nie, sagt mein Mann.“
„Aber heute werden Sie schnarchen, und das laut und vielleicht noch andere Töne machen“, sagt der Professor.
„Oh, oh, ich entschuldige mich vorab!“, sagt die Dame.
„Das ist schon ok. Der Saft lässt Sie richtig schön entspannen. Ich bin das schon gewöhnt von anderen Leuten“, sagt der Professor, dabei lacht er. Er fragt: „Haben Sie was dagegen, wenn ich Sie rüberschiebe, wenn Sie am Einschlafen sind?“
„Nö, wenn ich da schlafen kann…“, antwortet die Frau.
„Ja, der Saft hilft schnell.“
„Na gut.“, sagt die Dame.
„Sie können sich schon mal auf die Liege setzen, ich hole den Saft.“ Die Frau macht das. Sie ist ziemlich aufgeregt. Der Professor holt die Saftflasche. Als er zurückkommt fragt er: „Sie sind aber aufgeregt?“
„Mmh…“, sagt die Frau.
„Das brauchen Sie nicht. Sie trinken einen Becher. Dann werden Sie ruhiger, dann schiebe ich sie rüber. Ich gebe Ihnen da noch zur Sicherheit eine kleine Spritze. Aber das soll Sie nicht stören. Sie sind da schon ganz entspannt und müde.“
Die Frau sagt: „Ok.“
„Kann es losgehen?“, fragt der Professor.
„Ja!“, sagt die Frau ganz aufgeregt.
Der Professor sagt: „Prost!“
Die Frau trinkt den halben Becher mit einem Mal aus und dann legt sie sich auf die Liege. Die Frau fragt: „Wie lange werde ich jetzt schlafen?“
„Ach, so um die 12 Stunden bestimmt.“, gibt der Professor bei der Frau an.
Die Frau fragt wiederum: „Echt?“
„Ja. So, jetzt lasse ich Sie in Ruhe. Sie verleiern schon Ihre Augen“, erzählt der Professor der Frau.
„Ja, ich schlafe gleich und das auf Ihrer Liege“, sagt die Frau lachend, weil sie plötzlich alles lustig fand. Dann gibt sie ein paar unschöne Töne von sich.
Der Professor will gerade die Frau rüberschieben, aber da sieht er einen Raben. Er fragt: „Was ist das für ein Rabe dort am Fenster?“ Aber die Frau redet nur von einer Blume in ihrem Halbschlaf. „Ich verstehe, Sie sind schon in Ihrer Traumstadt. Dann will ich Sie in Ihre Traumstadt noch tiefer schicken“, sagt der Professor zu der Frau. Dann holt er eine Spritze und spritzt das Mittel. Aber die Frau schläft schon entspannt und sie schnarcht. Der Professor sagt: „So, Ihr schlaft jetzt 12 Stunden durch und wenn Ihr wach werdet, dann sind wir schon in der USA.“
Dann klingelt es an der Tür. Es war der Freund. Er fragt: „Na, hast du dein Versuchskaninchen in einen tiefen Schlaf versetzt?“ Der Professor fragt zurück: „Hörst du das nicht?"
Der Freund sagt: „Ja.“ Dann fragt er: „Das hört sich wie zwei an?“
„Es sind auch zwei.“, antwortet der Professor.
„Wieso zwei? Wir brauchen nur einen.“, fragt der Freund.
„Ja, das ist besser, wenn wir 2 haben. Damit die anderen Ärzte sehen, der Saft hilft bei jedem und alle gleich tief schlafen. Dabei machen Sie dieselben Geräusche.“, erklärt der Professor dem Freund.
„Sie sind total weg und jetzt ist ihnen alles egal“, sagt der Freund.
„Ja, so wie wir damals. Das war echt krass.“ „Ich weiß nur, als du mir die Spritze gegeben hast, da war ich innerhalb von 20 Minuten so weit weg“, erinnert sich der Freund. Der Professor erinnert sich so: „Ich war schon vorher weg.“
„Ja, du hast sehr laut geschnarcht in deinem Sessel, das war lustig. Als ich wieder wach war, da warst du weg. Ich habe dich Monate lang gesucht“, erzählt der Freund dem Professor. „Aber du warst einfach weg. Warum eigentlich?“, fragt der Freund verwundert.
„Ach, das erzähle ich dir im Flugzeug.“, sagt der Professor.
„Ok. Ich habe ein Problem, ich habe Flugangst!“, so jammert der Freund. „Kannst du mir ein paar Löffel von dem Saft geben, damit ich schön tief schlafe bei dem Flug?“
„Spinnst du? Dann bin ich allein wach“, meckert der Professor.
„Dann kann ich eben nicht mitfliegen.“
„Du steckst da auch mit drin!“, das ruft der Professor ihm hinterher. „So… Was mache ich mit euch jetzt? Wie kriege ich euch zum Flughafen, ihr Schnarchnasen?“, sagt der Professor zu sich und setzt sich in seinen Stuhl. Dann überlegt er sich: „Ich kann eben nur einen von euch mitnehmen.“ Er beschließt, den Zauberer mit zu nehmen und die Frau nach Hause zu bringen. Aber der Professor wusste nicht, wo sie wohnt. Die Frau schläft jetzt so fest, dass der Professor ihren Ausweis einfach aus der Tasche nehmen kann und er guckt, wo sie wohnt: In der Schloss-straße 31. Der Professor hat die Frau gerade in einen Rollstuhl gesetzt und sie wollten gerade los gehen.
Da hört er: „Wo bin ich?“ Das war der Zauberer Kunibert. „Mein alter Freund, wie geht es Ihnen?“, fragt der Professor. „Ich weiß nicht, ich bin müde und mein Kopf tut weh und mir ist schlecht. Was ist überhaupt passiert? Ich weiß nur, ich habe einen komischen Saft getrunken und dann habe ich mich aufs Sofa gelegt. Dann war ich weg.“, lallt der Kunibert unter dem Rausch.
„Mmh, ich verstehe“, sagt der Professor. „Sie haben ein starkes Schlafproblem und jetzt muss ich Sie mal richtig untersuchen, damit wir wissen, woran es liegt.“, erklärt der Professor dem Kunibert. Der Kunibert fragt: „Tut das weh?“
„Ach nein. Deshalb müssen Sie nochmal eine Flasche von dem Saft trinken!“, sagt der Professor überzeugend.
„Dann schlafe ich nochmal so tief?“, fragt der Zauberer. Der Professor antwortet: „Ja leider, aber anders geht es nicht.“
„Ok, ich will wissen, was ich habe“, sagt der Zauberer.
„Das werden wir schon rausfinden.“
„Das heißt wieder lange und tief schlafen.“
„Ja, leider. Es ist diesmal fast schon Abend. Das heißt, Sie werden den halben Tag und die ganze Nacht wieder weg sein.“
„Ok, ich schlafe nochmal, es bleibt mir nix anderes übrig.“
„Schön, dass Sie mir so vertrauen.“
„Ach, Sie wollen mir nur helfen.“
„Ja, Sie sehen immer noch ziemlich kaputt aus.“
„Ja, das bin ich auch.“
„Mm, ich gebe Ihnen zur Sicherheit 2 Spritzen, eine jetzt und eine, wenn wir fliegen.“
Der Zauberer fragt ganz verwundert: „Was, wir fliegen, wohin, wann und warum?“ Der Professor ist genervt, deshalb haut er eine starke Spritze in seinen Hintern. Aber Kunibert springt von der Liege. „Was haben Sie vor? Ich will nach Hau…“ Dann rutscht der Kunibert zusammen. Der Professor hilft Kunibert auf die Liege. Dann lallt Kunibert im Halbschlaf: „Ich will nicht fliegen.“
„Jaja, du wirst davon auch nix mitkriegen“, sagt der Professor und dreht Kunibert auf die Seite. Dann hört er ein paar unanständige Töne. „Ach, Kunibert, du Schwein. Ich weiß, das macht der Saft. Naja, ich muss sowieso die Frau wegbringen. Ich lüfte mal kurz, ich bin gleich wieder da.“ Aber Kunibert zeigt keine Regung. So liegt er da bei geöffnetem Fenster.
Da kommt der Rabe. Er sagt: „Kunibert, du musst aufwachen. Wir müssen weg hier.“ Aber der Kunibert schläft unter dem Saft tief, da kann selbst der Rabe nix machen. Da kommt der Professor wieder. Er sieht den Raben auf Kunibert. Er sagt: „Du Scheiß-Rabe. Hau ab, du blödes Viech!“ Der Rabe fliegt wieder und er krächzt: „Du kommst ins Gefängnis.“
„Jaja, und wer soll mich verpfeifen, du vielleicht?“, fragt der Professor lachend. Dann holt der Professor einen Rollstuhl und schmeißt Kunibert in den Rollstuhl. Aber Kunibert kann sich nicht halten. Er hängt in dem Rollstuhl und schläft tief, so dass der Professor in seinen Mund nochmals einen Becher mit Saft rein gießen kann. Dann sagt der Professor: „Schön schlucken.“ Der Zauberer macht das. „So, jetzt kannst du überhaupt nix mitkriegen.“, meint der Professor zu dem Zauberer. Der Zauberer schnarcht tief und fest in dem Rollstuhl.
Sie machen sich auf den Weg zum Flughafen. Als die beiden da sind, gehen sie zum Schalter. „Einmal in die USA bitte.“, sagt der Professor. Die Frau an dem Schalter gibt die Tickets und dann fragt sie: „Was ist mit Ihrem Freund los?“
„Er hat Flugangst, deswegen musste ich ihm ein starkes Schlafmittel geben. Er ist jetzt ganz weit weg“, sagt der Professor.
„Das sehe ich.“, sagt die Frau am Schalter. „Und, brauchen Sie was für ihn?“, fragt die Frau. „Nö, alles ist gut, er wird den ganzen Flug durchschlafen.“
„Der hat es gut.“, sagt die Frau an dem Schalter.
„Ja, er wird von dem Flug überhaupt nix mitkriegen“, sagt der Professor. „Dann gehen Sie zum Flugzeug und steigen Sie ein.“
Dann fliegen sie los. Als sie in den USA ankommen, will der Professor mit Kunibert zu der Tagung gehen. Aber als sie den Flughafen verlassen wollen, werden sie von der Polizei angehalten.
„Guten Tag! Sind Sie der Professor, der die Schlafsäfte erfunden hat in Deutschland?“, fragt die Polizei.
Der Professor kann nur „Ja…“ sagen, denn er sieht einen Haftbefehl in der Hand vom Polizisten. „Ich sage nüscht ohne meinen Anwalt!“, sagt der Professor. „Das kannst du dem Richter erzählen.“, sagt der Polizist. Dann gehen sie auf das Revier.
Da wird dem Professor Mithilfe zum Doppelmord vorgeworfen. Den ersten Mord beging er bei der Oma. Den zweiten Mord beging er an der Frau, denn sie hatte schon ein Schlafmittel gekriegt von ihrem Hausarzt. Das hat nicht geholfen. Deshalb hatte sie den Professor aufgesucht. Der Professor hat vergessen, sie zu fragen, ob sie noch andere Medikamente nehmen muss. Dann hätte sie sich erinnert, dass sie am Abend davor eine Flasche Wein ausgetrunken hatte. In der Nacht hat sie besser geschlafen. Aber sie dachte: „Ich kann jetzt nicht jeden Abend Wein trinken, damit ich mal schlafen kann.“ Deshalb hat sie den Professor aufgesucht. Der Alkohol war noch im Blut der Frau. Deshalb wirkte der Saft doppelt so schnell und auch doppelt so stark, sodass sie, als die Spritze wirkte, innerhalb von 3 Stunden starb. Aber das hat der Professor nicht mitbekommen, weil er schon in Gedanken auf der Tagung war.
Als er auf das Revier kommt, gibt der Professor ein Geständnis ab und der Richter verurteilt ihn zu lebenslänglich. Die Polizei führt den Professor in seine Zelle ab, wo er nur eine Liege und ein Klo hat. Das muss dem Professor reichen und zwar sein ganzes Leben noch.
ENDE
Kunibert ist ins Krankenhaus gekommen, wo er seinen Rausch ausschlafen konnte. Als er wieder fit war, hat er viele Angebote gekriegt von vielen Zirkussen. Er wusste plötzlich wieder, wie er seine Frau zurückzaubern kann. Das hat er gemacht und die beiden leben glücklich und zufrieden jetzt zusammen. Als der Rabe wieder auf seinen Stern kam, waren seine Puzzleteile wieder da. Der Krake Theo hat die nur versteckt. Er wollte seinem Freund einen Streich spielen.
Das Gespenst
Es war einmal ein Gespenst. Das heißt Olaf. Olaf lebt in einer Pyramide. Viele Leute denken, das ist ein einfacher Steinhaufen. Aber es ist Leben in dem Steinhaufen. Das ist Olaf sein Zuhause. Niemand weiß, dass in dem Steinhaufen jemand wohnt. Aber eines Tages kommt ein Junge und setzt sich auf den Steinhaufen. Er weint ganz doll, sodass Olaf bei seinem Mittagsschlaf gestört wird. Er denkt: „Was ist das? Ich habe dieses Geräusch noch nie gehört.“ Er fragt sich: „Komisch. Ob ich mal gucken soll? Vielleicht braucht jemand meine Hilfe." Olaf guckt ganz vorsichtig zwischen einem Spalt raus. Da sieht er einen Jungen, wie er weint. Olaf fragt sich, ob er ihm helfen soll. Aber da erinnert Olaf sich: „Mensch, ich hatte doch ein Gespräch mit meinen 4 Geisterbrüdern. Sie haben gesagt, wenn ich ein gutes Gespenst sein will, dann muss ich Leute erschrecken können. Vor allem Kinder. Aber ich mag doch Kinder. Ach, was soll ich machen?“ Er denkt nach. Dann beschließt er zu dem Jungen hinzugehen. Olaf denkt sich: „Vielleicht erschreckt der Junge sich allein vor mir. Dann habe ich mein erstes Kind erschrocken. Ich kann mich danach entschuldigen. Dann werden wir vielleicht richtige Freunde. Einen Freund, den habe ich mir schon immer gewünscht. Und nicht so wie meine 4 Geisterbrüder. Sie meckern nur rum. Das nervt.“ Olaf fliegt also zu dem Kind hin und tippt es auf die linke Schulter. Er guckt hoch, aber es ist niemand zu sehen. Der Junge denkt: „Komisch. Das war vielleicht ein Eichhörnchen, das sich kurz auf meine Schulter gesetzt hat. Naja, nun ist es wieder weg und jetzt bin ich wieder alleine." Dann tippt ihm wieder jemand auf die Schulter, und zwar auf die andere. Er dreht sich wieder um, aber sieht nichts. Er meckert: „Jetzt komm endlich raus." Eine Stimme fragt: „Bist du mir böse?" „Nein, natürlich nicht und jetzt komm raus." Olaf kommt ganz langsam aus seinem Versteck. „Du bist ja ein Geist... und ein ziemlich süßer." Olaf fängt an zu weinen. Der Junge ist durcheinander. Er fragt: „Warum weinst du jetzt? Ich habe doch was Nettes gesagt." „Das ist ja das Schlimme daran." „Wie jetzt? Ich verstehe das nicht." „Du hast gesagt, ich bin süß. Aber ich will nicht süß sein.", sagt Olaf trotzig. „Das verstehe ich immer noch nicht." Olaf haut mit seiner Hand vor seinen Kopf. Dann sagt er: „Das ist doch ganz einfach: Wenn ich die Kinder nicht erschrecken kann, dann bin ich kein richtiges Gespenst. Das haben meine Brüder erzählt. Und wenn ich kein richtiges Gespenst bin, dann schmeißen sie mich aus dem Schloss raus, wo meine Familie wohnt." „Du wohnst in einem Schloss?" „Ja." „Du meinst ein richtiges Schloss?" fragte der Junge verwundert nochmal nach. „Ja.", antwortet Olaf. „Cool. Ist das Schloss groß?" „Ja, aber leider finden mich meine Brüder immer und ärgern mich." „Was machen sie mit dir?" „Sie werfen Sachen durch mich und dann sagen sie, ich würde ein guter Basketballkorb sein." „Das ist aber böse!", sagt der Junge. „So sind die nun einmal. Ich bin der kleinste und sie hacken auf mir herum." „Wohnst du deshalb hier allein?" Olaf nickt, dann fließen bei Olaf ein paar Tränen. Der Junge sagt: „Oh, nicht weinen. Ich helfe dir." „Aber wie?" „Ich bring dir bei wie man ein Kind erschreckt." „Echt"? „Ja, gleich morgen, denn heute ist es zu spät. Ich muss noch Hausaufgaben machen." „Hausaufgaben?", fragt Olaf verwundert nach. „Ja, ich bin in der Schule. Da lerne ich was fürs Leben. Musst du nicht auch in die Schule?" „Nein, alles was wir können müssen ist die Menschen zu erschrecken. Das lernen wir eigentlich so." „Warum du dann nicht?" „Ich weiß nicht. Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht. Vielleicht will ich das auch nicht. Aber ich muss, sonst kann ich nie wieder in das Schloss zurück." „Mmh, ich verstehe! Pass auf, ich überlege mir was bis morgen. Aber jetzt muss ich nach Hause." „Ok. Tschüss, bis morgen.", sagt Olaf. Der Junge geht, aber was die zwei nicht wissen ist, dass die 4 Geisterbrüder das Gespräch belauscht hatten und warten, bis der Junge weiter weg von der Pyramide ist. Dann schnappen ihn sich die Brüder. Sie sagen: „Du bist Olaf sein neuer Freund." „Ja richtig. Und ihr seid die 4 Brüder von Olaf?" „Jo, genau.", sagt das dicke Gespenst. „Ihr seid immer böse zu Olaf." „Ihr seid immer böse zu Olaf", äfft das Gespenst mit Hut den Jungen nach. „Habt ihr alle auch Namen?", fragt der Junge. „Natürlich!“, sagt das dicke Gespenst. „Ich heiße Otto. Das Gespenst mit dem Hut ist Ole, das Gespenst mit den Ringen unter den Augen heißt Ove und das Gespenst mit der Brille Ortwin." „Das ist lustig, ihr fängt alle mit O an." „Ja richtig, wir fangen alle mit O an." „Und du? Wie heißt du?" fragt Ortwin. „Ich?" „Ne, der Baum, der hinter dir steht… natürlich du!", sagt er genervt. „Ich bin Klaus." „Der Klaus kommt nie aus seinem Haus.", witzelt Otto. „Haha lustig, ich lache später." „Mensch, die Kinder verstehen auch kein Spaß mehr." „Doch, aber dir würde das auch nicht gefallen, wenn ich sage der Otto spielt immer Lotto." Auf einmal wird das dicke Gespenst ganz rot und böse. Dann sagt Ole: ,,Mensch, du brauchst dich nicht aufregen, du kennst den Witz schon." „Na und, ich rege mich trotzdem auf." „Ihr wollt den Olaf aus dem Schloss schmeißen, stimmt‘s?“ fragt Klaus. „Ja, richtig.", sagt Ortwin und geht dabei ganz nah an Klaus sein Gesicht ran. Klaus erschreckt sich. Da lachen die Geisterbrüder sich kaputt. Dann sagt Ortwin: „Komm, wir müssen langsam wieder los. Nicht das Olaf uns sieht." „Ach, was soll er machen? Uns erschrecken?", fragt Ole. Da lachen die Brüder wieder. „Ihr seid ganz schön gemein." „Jo, das sind wir.“, sagt Ortwin „Es wäre schlimm, wenn wir genau so nett wie Olaf wären." „Warum? Nett zu sein, ist nicht schlimm.", sagt Klaus. „Doch. Wir sind Gespenster und wir müssen böse sein." „Ich habe auch schon von lieben Gespenstern gehört." Da lacht Ove: „Das sind keine richtige Gespenster." „Ihr könnt auf dem Schloss weiter streiten, aber jetzt müssen wir los.", sagt Ortwin. „Ole, nimm Klaus über deine Schulter, dann fliegen wir los". Ole macht das und die Geisterbrüder fliegen los. Als Sie im Schloss angekommen sind, fragt Ole, was machen wir jetzt mit dem?" „Ich weiß nicht, am besten wir sperren ihn erst mal ein." ,,Und wo?", fragt Ove. „Lass dir was einfallen, sodass Olaf ihn nicht findet. Ich glaube nicht, dass er den Mut hat nach ihm zu suchen. ,,Also ist es egal wohin wir ihn sperren?",fragt Otto. ,,Jap" sagt Ortwin. ,,Dann weiß ich wohin." Otto sagt ,,Komm mal mit." Sie gehen den Gang runter, dann links und nochmal rechts. Hier ist mein Lieblingsort im Schloss". ,,Die Speisekammer?" ,,Jap". ,,Das sieht man dir gar nicht an.", meint Klaus. Otto wird wieder ganz rot und böse. Er sagt, ,,Los jetzt rein mit dir und du bleibst bis du nur noch Haut und Knochen bist." ,,Na warte, Olaf kommt um mich zu retten." ,,Na, wenn du meinst.", sagt Otto und dann ging er raus und schloss die Speisekammer zu. Der Klaus war allein im dunkeln und hofft, das sein neuer Freund Olaf merkt, dass er entführt wurde. Aber Olaf sitzt in seine Pyramide und freut sich über seinen neuen Freund. Er ahnt noch nicht, das Klaus seine Hilfe braucht. So ging er ins Bett und freut sich auf den nächsten Tag. Aber als Olaf den nächsten Tag vergeblich wartet, denkt er, ,,Naja, vielleicht hat er sich es anders überlegt. Ich kann es verstehen. Wer will schon ein Gespenst das Spuken beibringen. Er kommt sich sicherlich veralbert vor. Dann bleibe ich eben allein in meiner Pyramide." Olaf wollte sich gerade hinlegen, aber da flog ein Schuh mit ein Zettel durch das Fenster. Darauf steht, ,,Na vermisst du was? Wir haben ihn! Komm um ihn zu retten, wenn du dich traust?" Olaf ist ganz aufgeregt und gleichzeitig böse und traurig. ,,Sie haben mein einzigen richtigen Freund. Ich muss ihn retten. Aber wie? Olaf überlegt, sie hassen helles Sonnenlicht, aber es wird bald dunkel. Ich schaffe das nie noch im Hellen auf dem Schloss zu sein und wenn es dunkel ist, dann sind Sie unberechenbar. Wie kann ich in der Nacht helles Licht erzeugen? Dann kommt Olaf eine Idee. Ich brauche viele Taschenlampen, um ein helles Licht zu machen. Aber, wo kriege ich die her? Ich muss mir die leider von den Kindern nehmen. Sie kriegen sie auch zurück, wenn ich die nicht mehr brauche." Olaf fliegt los. Er fliegt in jedes Kinderzimmer und nimmt die Taschenlampe von den Kinder mit. Die Kinder schlafen, sodass Sie nicht mitkriegen, das ein Gespenst in Ihrem Zimmer war. Als Olaf 1000 Taschenlampen zusammen hat, fliegt er zurück. Er sucht seine Brüder, doch er braucht nicht lange zu suchen. Sie sitzen alle im großen Sal und warten bis 0 Uhr ist, nämlich Geisterstunde. Genau 0 Uhr fliegen sie los um die Kinder zu erschrecken. Olaf positioniert die Lampen so, dass es im ganzen Sal hell wird, wenn er sie an macht. Als er fertig ist, ruft er: ,,Ich würde an eurer Stelle lieber Klaus frei lassen, sonst passiert was schlimmes." Da lacht Ortwin, und fragt: ,,Und was bitte?" Da macht Olaf 1000 Taschenlampen mit einmal an. Er hat extra was gebaut, damit so viele Lampen auf einmal an gehen. Die Gespenster stöhnen ,,Auwa, mach die wieder aus, es ist so hell. Das tut uns so weh!" ,,Ich kann die aus machen, aber zu erst müsst ihr mir verraten, wo mein Freund ist." ,,Ah, in der Speisekammer.", sagt Otto ganz gequält. ,,Echt jetzt? Hast du ihn dort eingesperrt? ,fragt Ortwin verwundert. ,,Ja, ich sollte ihn einsperren und es war dir egal, wohin?" ,,Aber nicht in unsere Speisekammer, du Nase.". ,,Warum nicht". ,,Weil da unsere Vorräte drin sind.", sagt Ortwin ,,Ups, ich habe auch noch gesagt, du bleibst da drin bis du nur Haut und Knochen bist." ,,Ja, das kann dauern. Mensch, du kannst bloß an das Essen denken." ,,Gar nicht war. " ,,Oh, doch." sagt Ortwin. In der Zwischenzeit, ist Olaf zu der Speisekammer geflogen und hat seinen neuen Freund befreit. ,,Ich wusste, das du kommst." ,,Na, klar, wir sind jetzt Freunde und wir halten jetzt für immer zusammen.", sagt Olaf. Die beiden umarmen sich. Das Glück hält nicht lange an. Nämlich da kommt Ortwin und er sagt ,,Wir haben euch, und das alle beide". Da holt Olaf eine Taschenlampe aus sein Gespensterhemd heraus und leuchtet Ortwin in die Augen. Ortwin sagt, ,,Ah, meine Augen, wir hassen doch Licht. Mach die wieder aus." ,,Nein, ich mache sie nur wieder aus, wenn ihr uns wieder frei lasst." ,,Ja, ihr geht uns sowieso auf die Nerven mit eure Freundschaft. Wenn du ein richtiges Gespenst bist, dann hast du keine Freundschaft mit einem Kind.", sagt Ortwin. ,,Ich möchte kein richtiges Gespenst sein." ,,Dann kommst du nie wieder in das Schloss." Olaf überlegt ganz kurz, dann sagt er: ,,Freundschaft ist viel wichtiger als ein Schloss und ein großes Zimmer." Dann werden die 4 Brüder ganz rot, weil Sie sich ärgern, denn Olaf möchte überhaupt nicht mehr in dem Schloss wohnen, sondern in seine Pyramide. Da kann Klaus jederzeit Olaf besuchen. Auf einmal werden die Geisterbrüder ganz grün und dick. Ortwin ruft, ,,Wir hassen doch Licht und Liebe." ,,Ich platze gleich". ,,Ich auch.", ruft Ove ,,Und ich erst, das sagt Ole ,,Ich bin schon dick", sagt Otto. ,,Du bist immer dick.", sagt Ortwin. Otto regt sich so auf, das er zuerst platzt. Dann kommen seine anderen Brüder. Es ist eine ziemliche Sauerei, denn überall liegt Schleim von den Brüdern. Klaus sagt: ,,Ist ja eklig". ,,Ja, wir bestehen zu 100 Prozent aus Schleim.", sagt Olaf. ,,Du auch?" ,,Ich weiß es nicht, weil ich kann im Hellen rum fliegen. Das konnten meine Brüder nicht. Vielleicht hatten Sie recht und ich bin kein richtiges Gespenst." ,,Das ist doch egal! Du bist mein Freund und das ist viel wertvoller, als ein richtiges Gespenst zu sein". ,,Ja, du hast so recht." ,sagt Olaf ,,Was machst du jetzt eigentlich mit dem Schloss?",fragt Klaus. ,,Das weiß ich nicht" ,,Du kannst jetzt eigentlich hier wohnen." ,,Nein, das will ich gerade gar nicht mehr." Klaus ist verwundert. Olaf sagt: ,,Wenn ich hier wohne dann bin ich ganz allein, das will ich nicht. ,,Wenn keiner in dem Schloss wohnt, dann verkümmert es. Das wäre eigentlich schade.", meint Klaus. ,,Willst du das haben?" ,,Wer ich?" ,,Ja du", sagt Olaf. ,,Ja, wir können dann endlich wieder Urlaub machen. Wir haben kein Geld für das Hotel. So, können wir nie Urlaub machen. Aber mit dem Schloss haben wir gleich einen Schlafplatz. Du kannst jeden Urlaub mit dabei sein. Ist das nicht schön?" ,,Ja", sagt Olaf und die Beiden freuen sich, über ihre Freundschaft. Am Ende kommt Klaus jede Ferien mit seinen Eltern auf das Schloss um Urlaub zu machen. So sieht Klaus Olaf regelmäßig und die Beiden freuen sich. Die Erwachsenen sehen Olaf nicht. Den noch fragen sich die Eltern, wie ist Klaus an das Schloss gekommen und mit wem redet Klaus immer, wenn Sie auf dem Schloss sind. Aber das bleibt Klaus sein Geheimnis.
Der kleine Teddy
Es war ein Mädchen, die sich schon lange ein Teddy sich gewünscht hat. Aber ihre Mutter war schwer krank und den Vater gab es nicht mehr. Und so war das Mädchen fast immer allein.
Am ein Nachmittag wo der erste Schnee fällt, dann sagt das Mädchen zu ihre Mutter. ,,Guck mal, der erstes Schnee diesen Jahr, es ist bald Weihnachten.“ Die Mutter sagt, ,,mhm“. ,,Ich wünsche mir zu Weihnachten ein Teddy. Sagt das Mädchen. ,,Wie du weißt, ich kann nicht aufstehen. Ich bin zu müde und zu schwach. ,,Aber, du sollst den nicht bringen, sondern der Weihnachtsmann. " Das meint das Mädchen. ,,So, so der Weihnachtsmann“. Das sagt die Mutter in Halbschlaf. Das Mädchen sagt, nicht schlafen Mutti, es ist erst Nachmittag und wir wollten doch eine Weihnachtsgeschichte zusammen lesen.“ Aber die Mutter gibt nur ein schnarchen von sich. Dann säuft das Mädchen, ,,ach Mutti, die blöden Tabletten machen dich so müde. Dann holt das Mädchen eine Decke und ein Kissen, damit kuschelt sie die Mutter schön ein, damit sie schön weiter schlafen kann. Danach geht sie aus den Wohnzimmer raus, in ihr Kinderzimmer. Da sitzt ein Teddy auf ihren Bett. Das Mädchen wundert sich und fragt sich , ,,wo kommt der Teddy auf einmal her?
Du bist ja ein schöner Teddy, mit einer schönen Schleife“. Das Mädchen nimmt den Teddy hoch auf den Arm und sagt, ,,du siehst so echt aus. Aber du bist nur ein Kuscheltier. Naja, du bist trotzdem süß.“ Dann ruft die Mutter,, Mari“. Das Mädchen geht zu der Mutter hin und fragt sie, was willst du?“ ,,Ich brauche meine Tabletten, sie liegen dort auf den Schrank.“ Mari bringt der Mutter die Tabletten und sie sagt, ich habe ein neuen Teddy in meinen Zimmer und ich weiß nicht wo der her kommt.“ ,,Ein Teddy“, das wiederholt die Mutter. ,,Ja“ ,,Zeig doch mal“. Das Mädchen holt den Teddy. Aber er war nicht auf sein Platz, wo das Mädchen ihn hin gesetzt hat. Das Mädchen denkt, komisch ,,wo ist der hin?“ Mari sucht in ganzen Zimmer, aber keine Spur. ,,Habe ich das nur geträumt?" Das fragt das Mädchen sich. Aber da kam der Teddy unter den Bett vor, und sagt dort drunter ist es aber staubig, du musst mal wieder putzen". ,,Du bist ja echt." ,,Na, klar. Ich komme von den Weihnachtsmann und ich soll dir helfen. ,,Deine Mutter ist schwer krank." ,,Ja leider, sie schläft in letzter Zeit viel." ,,Wir wissen das und sie schnarcht ziemlich laut". Das sagt der Teddy. ,,Wir, wer sind wir?" Das fragt das Mädchen. ,,Na, ich und der Weihnachtsmann". ,,Echt der Weihnachtsmann?" ,,Ja, der Weihnachtsmann ist mein Chef. Er sagt, wo ich hin soll und da helfe ich." ,,Kannst du meine Mutter wieder gesund machen?" Das fragt das Mädchen. ,,Ja, aber nur wenn du mir 100 Schüsseln Honig besorgst." ,,100Schüsseln mit Honig?" Das fragt Mari. ,,Ja, Bruno liebt Honig überalles." ,,Du heißt also Bruno?" ,,Ja, ich bin der Wünsche Bruno". ,,Aha, heißt das, ich kann mir was wünschen?"
,,Naja das ist nicht so ganz einfach." ,,Sondern?" Das fragt das Mädchen. ,,Du musst 6 Aufgaben lösen, die ich dir stelle." ,,Na gut und welche sind das?" 1. ich will ein Berg mit Schokolade 2.ich will mal eine Schildkröte füttern 3.ich will eine Armbanduhr 4.ich will so ein Ding, das immer Musik macht." ,,Du meinst sicherlich ein Radio?" ,,Ja" ,,Na gut, und was sind die beiden anderen Wünsche?" Der Teddy überlegt kurz dann sagt er ,,das mein Chef endlich ein richtiges Zuhause für mich findet." ,,Oh, hast du etwa kein richtiges Zuhause?" ,,Nein, ich bin mal hier und dort. Wo mich ein Kind Grad braucht, da helfe ich." ,,Heißt das, du reißt viel rum?" ,,Ja". ,,Was ist der letzte Wunsch?" ,,Das jemand mich richtig lieb hat." ,,Oho hat dich keiner lieb?" Das fragt das Mädchen. ,,Naja, mein Chef hat mich auch lieb, aber das ist eben mein Chef". ,,Ich verstehe und kannst du nicht einfach hier bleiben?" ,,Nein, immer wenn mein rechtes Ohr juckt da, muss ich wieder los und es juckt ziemlich doll jetzt." Mari wollte Grad Bruno was fragen, aber da gab es einen großen Knall und der Teddy war auf einmal weg. Das Mädchen fragt ,,wo ist der hin?" Mari sucht in den ganzen Zimmer nach den Teddy. Aber er war nicht auf find bar. Das Mädchen sucht den Bruno überall, aber sie kann den Teddy überhaupt nicht finden, weil der Teddy ist wieder bei seinen Chef an Nordpol. Da kriegt der Bruno erst mal Ärger, von sein Chef. Er fragt ,,Bruno weißt du, was du falsch gemacht hast?" ,,Hämm, na nix." ,,Ach wörtlich nix?" Das fragt der Weihnachtsmann noch mal nach. ,,Na, nein." Da lachen die anderen Teddys und Sie sagen, ,,du hast die Zahl an Wünsche vertauscht. Du hast nur ein Wunsch von den Mädchen frei und das Mädchen hat 6 Wünsche von dir frei und nicht anders rum." ,,Ach so, hättest du in Unterricht besserer auf gepasst, dann wusstest du das." Das sagt der Regenbogenbär vorwurfsvoll. ,,Gut, ich fliege, nochmal zu den Mädchen hin und stelle das richtig." ,,Ja, unbedingt", das sagt der Weihnachtsmann. ,,Verflieg du dich nicht auch noch." Das sagt der Regenbogenbär. ,, Nein, ich bin nicht blöd". ,,Ach nein warum hast du dann die Wünsche vertauscht?" ,,Na, weil ich aufgeregt war. Das ist mein erstes Kind, wo ich allein arbeiten muss". ,,Was hast du nach der Schule so lange gemacht?" ,,Ich war Ähm, das weiß ich nicht mehr." ,,Du hast doch mir geholfen bei meiner Post".
Das würft der Weihnachtsmann ein. Bruno fragt verwundert nach ,,Ja, habe ich echt das gemacht?" ,,Ja, hast du, das weißt du bloß nicht mehr." Das sagt der Weihnachtsmann. ,,Na, gut, du warst also nicht faul." ,,Ich und faul? ich bin nie faul." Das sagt Bruno. ,,Nein, du nie." So streiten sich die beiden bis der Weihnachtsmann sagt, ,,aber Schluss jetzt, jeder geht seine Arbeit nach. Du packst die Geschenke ein und du, mein lieber Bruno, du fliegst wieder zu den Mädchen hin und stell das richtig." ,,Ja das mache ich mein Chef." ,,Gut", Der Bruno fliegt eine ganze Weile bis er an 2 Häuser vorbei kommt. Er überlegt welches Haus war es denn, das rote oder das blaue? ,,Mhm, ach ich nehme das blaue." Der Teddy fliegt in das blaue, dann denkt er sich, das sieht so anders aus. Na vielleicht hat Mari umgeräumt. Ich warte einfach auf Mari." Bruno setzt sich auf das Bett und er wartete auf Mari. Nach eine halbe Stunde, da hört Bruno eine Stimme. Aber die Stimme war nicht von Mari sondern es war eine Jungsstimme. Der Teddy wundert sich, ist Mari erkältet oder hat sie Besuch?
Bruno lauscht der Stimme. Die sagt ,,ich will ein Polizeiauto zu Weihnachten und ein ganz großes." ,,Nein, du warst immer böse dieses Jahr." Das sagt die andere Stimme. ,, Überhaupt nicht." ,,Ohh doch, mein Son. Du kriegst ein Würfelspiel." ,,Nein, ich will ein Polizeiauto." ,,Wenn du bockig bist dann kriegst du gleich gar nix." So meckert die Mutter. Der Junge sagt bockig, ,,Du bist eine böse Mutti." ,,Geh hoch auf dein Zimmer." So meckert die Mutter von den Junge. Der Junge ging wütend in sein Zimmer. Da sah er den Teddy auf einen Bett. Aber er nimmt den Teddy überhaupt nicht war. Er schmeißt alles runter was auf den Bett liegt. Dann sagt er trotzig ,,ich will aber ein Polizeiauto." Der Junge fing an zu wein. Der Teddy kommt aus den Berg von Spielzeug vor. Was eben noch alles auf den Bett lag, das liegt jetzt nämlich alles auf den Boden. Der Teddy guckt wie der Junge weint. Er guckt einige Zeit den Junge beim weinen zu. Dann sagt er ,,Hallo, du willst ein Polizeiauto zu Weihnachten haben stimmts?" Der Junge erschrickt sich und dann sagt er, du bist ja ein Teddy und du kannst ja reden". ,,Ja, ich kann reden. Ich bin der Wünschebruno und ich soll Mari helfen." ,,Ach so Mari, ich dachte, du bringst mir mein Polizeiauto." ,,Leider nein" ,,Kriege ich zu Weihnachten mein Polizeiauto?" Fragt der Junge
Der Bruno überlegt kurz, dann sagt er, ,,wenn du mir hilfst dann lege ich ein gutes Wort bei den Weihnachtsmann für dich ein." ,,Echt?" ,,Na klar". Sagte der Bruno. ,,Was soll ich denn machen?" ,,Ich muss wieder zu Mari, ich muss was richtig stellen. Kannst du mich vielleicht rüber bringen zu Mari? Wenn du mein Polizeiauto bringst dann helfe ich dir?" ,,Ja, das habe ich doch gesagt." ,,Na, gut, aber wir müssen warten bis meine Eltern schlafen." ,,Ok". Das sagt der Bruno. Die beiden warteten bis die Eltern schlafen und dann schleichen Sie sich aus den Haus.
Der Junge fragt ,, was machen wir, wenn Maris Mutter uns die Tür auf macht?" ,,Das wird nicht passieren weil sie schläft um diese Zeit immer und zwar sehr tief." ,,Ok, sagte der Junge und klingelt an der Tür. Sie müssen eine Weile warten, dann macht Mari die Tür auf. Sie sagt, ,,Hallo, was willst du?" ,,Mhm, ich habe was glaubig dir gehört." ,,Ach, und was?" ,,Er heißt Bruno und er ist ein Teddy. " ,,Bruno? Wo hast du den her?" ,,Naja, der hat sich verflogen, glaube ich. " ,,Ja genau, ich habe mich verflogen." Das sagte eine Stimme aus den Rucksack. Wo der Junge den Bruno zu Mari transportiert hat. Mari sagt ,,Bruno, da bist du ja wieder." ,,Ja da bin ich wieder." ,,Du warst auf einmal weg, wo warst du?" , ,Ich war häm, naja, mein Chef hat mich gerufen. Ich habe nämlich ein Fehler gemacht." ,,Und welchen?" ,,Ich habe die Wünsche vertauscht, du hast nämlich 6 Wünsche frei ich und ich nur einen." ,,Ich habe eigentlich nur ein Wunsch, das meine Mutter richtig wieder gesund wird." Der Teddy knickt seinen Kopf zu Seite und dann fragt er oh, oh, ist das dein größter Weihnachtswunsch?" ,,Ja". ,,Und was ist mit den Teddy?" Fragt Bruno ,,Das natürlich auch." ,,Ich kenne nämlich ein Teddy, er gern hier bleiben will." ,,Du?" fragt Mari. Der Bruno nickt, dann hören die drei ein lautes Klingeln. Sie gucken hoch in den Nachthimmel. Da sehen Sie ein Schatten, der Bruno sagt, das sieht aus wie mein Chef mit den Rentieren." ,,Warum kommen Sie?" Fragt Mari ,,Ich weiß es nicht." Das sagt Bruno aufgeregt. Der Weihnachtsmann landet vor den beiden und dann sagt er ,,Hallo ihr beiden, na, mein Bruno". Der
Bruno fragt, unsicher ,,habe ich schon wieder was falsch gemacht?"
,,Nein, ich habe nur gehört von deinen Wunsch. Willst du echt ein Besitzer haben?" So fragt überrascht der Weihnachtsmann bei den Bruno noch mal nach. Der Teddy nickt und dann sagt er ,,ja, das ist mein größter Wunsch." ,,Du weißt, du kannst nie wieder zurück, zu uns an den Nordpol." So, erklärt der Weihnachtsmann Bruno, was das heißt ein Besitzer zu haben. ,,Ich weiß, bei Mari gefällt mir es so sehr, das ich gar nicht zurück will." ,,Oh, echt? fragt Mari ,,Ja, so einen ein Besitzer, wie du Mari, habe ich schon immer mir, gewünscht." ,,Und ich ein Teddy, wie dich ." Das meint Mari. Der Weihnachtsmann lacht und dann sagt er, dann ist es alles geklärt oder?" Mari sagt traurig ,,ja, das ist es."
Der Bruno märkt, das Mari irgend was noch auf den Herzen hat und er weiß auch was. Er sagt ,,Chef komm mal zu mir runter, ich will dir was ins Ohr sagen." Der Weihnachtsmann beugt sich runter und er fragt was denn?" Dann sagt er ,,ach so, weiß ich schon. Das passiert am den Weihnachtsmorgen." ,,Oh, oh da werden die beiden sich freuen." ,,Ja, das glaube ich auch. Na, dann ist wohl der Zeitpunkt gekommen um uns zu verabschieden." ,, Tschüss mein lieber Bruno, pass gut auf Mari auf und natürlich auch auf dich." ,,Ja, das mache ich, mein alter Chef." ,,Ok" sagt der Weihnachtsmann und dann steigt er in seinen Schlitten. Er ruft, ,,Donner und Blitz, ich will schnell nach Hause und das ist kein Witz." Die Renntiere fliegen los, als sie weit genug oben am Nachthimmel waren dann ruft der Weihnachtsmann ,,schöne Weihnachten für euch". Dann fliegen Sie in die Nacht davon.
3 Tage später, am den Weihnachtsmorgen. Mari wacht auf und dann sagt sie ,,Guten Morgen mein Bruno, hast du gut geschlafen?" ,,Ja" So antwortete der Bruno. ,,Ich mache mal das Frühstück dann wecke ich die Mutti, sie schläft bestimmt noch tief." Mari ging in die Küche. Auf den Weg nach unten wundert sich Mari schon. Kein lautes Schnarchen, das aus den Wohnzimmer kommt. Das Mädchen ging schnell in das Wohnzimmer, um zu gucken was mit ihre Mutter ist. Aber da liegt keine Mutti, das Mädchen wundert sich. Dann hört sie einen lauten Knall aus der Küche. Mari rennt in die Küche und traut ihren Augen nicht.
Da stand die Mutter und macht das Frühstück. Mari sagt ,,aber Mutti, du kannst wieder stehen." ,,Ja, ich kann wieder stehen, das muss ein Weihnachtswunder sein." Sagt die Mutter. ,,Ja, ein Weihnachtswunder. So stimmt Mari der Mutter zu. ,,Du Mari, ich habe ein Teddy mir neben mir gefunden als ich aufgewacht bin. Weißt du wo der her kommt?" ,,Nein, aber vielleicht von den Weihnachtsmann?" ,,Ja, von den Weihnachtsmann." So antwortet die Mutter sehr nachdenklich. Denn sie versteht das überhaupt nicht, wo der Teddy auf einmal her kommt. Mari fragt ,,darf ich den behalten?" ,,Natürlich, das ist dein Weihnachtsgeschenk von den Weihnachtsmann."
,,Komm, ich zeige den mal den Nachbarjungen. ,,Na, los sagt die Mutter mit einer frohen Stimme. Mari wollte Grad los gehen, dann klinget es an der Tür. Es war der Nachbarsjunge mit seiner Mutter, die Mutter sagt ,,mein Sonn wollte um bedingt, sein neues Polizeiauto Mari zeigen, was er zu Weihnachten gekriegt hat." Maris Mutter sagt lachend ,,Mari wollte grad zu euch gehen und ihren neuen Teddy zeigen, den sie von den Weihnachtsmann gekriegt hat." ,,Wir können ja eine Tassekaffee zusammen trinken und dabei können die Kinder zusammen mit ihren neuen Spielsachen spielen." Das schlug die Nachbarsmutter vor. Marismutter stimmt mit einen ,,ok," zu. Dann bittet Marismutter, die beiden hinein und bietet der Nachbarmutter eine Tassekaffee an. Die Beiden quatschen und lachen ausgelassen und die Kinder spielen zusammenliebevoll mit Ihren neuen Spielsachen.
ENDE
Der Rabe
Ein Rabe wohnt in einem Schloss und er ist König des Sterns von Esor. Auf dem Stern ist ein Schatz versteckt, den will der alte Mann sich holen, denn der alte Mann ist nur Rentner und von seiner kleinen Rente kann er nicht leben. Der alte Mann denkt: „Aber wie komme ich auf den Stern ?“ Der alte Mann auf der Erde hat aus dem Fernseher erfahren, dass es den Stern gibt und dass es so einen Schatz überhaupt dort gibt und auch, dass man nur mit einem Fliegenden Teppich von einem Kraken den Stern erreichen kann. So ging der alte Mann zu dem Kraken. Er ging durch einen Wald bis zu einem See, da soll der Krake wohnen. Als der Mann endlich ankam, ruft er: „Hi“. Der Krake kam. Der Krake fragt: „Was willst du ?“ „Ich habe gehört, du hast einen Fliegenden Teppich?“ „Das ist richtig.“ „Und wo ist der?“ Das fragt der alte Mann den Kraken. „Du musst mir einen Gefallen tun.“ „Ja, was?“ „Ich will einen Topf mit Reis und mit Spiegelei.“ Der alte Mann fragt noch mal: „Einen Topf mit Reis und Spiegelei?“ „Ja und jetzt geh, sonst peitsche ich dich aus oder es kommt die Axt geflogen.“ „Ok, ok“ Der alte Mann sagt zu sich: „Wie ungewöhnlich, aber wenn er das so will. Dann koche ich ihm einen Topf mit Reis und Spiegelei“. Der alte Mann ging zurück und auf dem Weg trifft er einen Affen. „Hi Affe.“ Der Affe hat eine Karte in der rechten Hand, in der linken Hand ein paar Zahnräder. „Was machst du?“, das fragt der alte Mann. „Ach, ich bringe dem Wikinger den Kopf von einem Dinosaurier.“ „Und wo ist der Kopf?“ Der Affe ist sauer, weil er den Kopf verloren hat. Er denkt: „Jetzt muss ich wieder nach Hause und meine Axt holen. Als der Affe sich auf den Weg macht, da sah er, wie der alte Mann ein Foto macht vom Schloss. Der alte Mann war vorher da, weil der alte Mann kennt eine Abkürzung. Der Affe sagt: „Hi, warum machst du ein Foto von dem Schloss?“ „Weil das genauso aussieht wie das aus dem Fernseher“. Der Affe guckt den alten Mann fragend an. Der alte Mann antwortet böse: „Hast du noch nix gehört von einem Schatz auf Esor?“ „Esor?“ „Das ist ein Stern.“ „Mensch, nee Affe, das weiß ich selber, dass du ein Affe bist. Ich habe nicht nur Reis im Kopf wie du.“ „Ich habe keinen Reis im Kopf.“ „ Ach ja und die Zahnräder in deiner Hand, woher sind die ?“ „Von einer Uhr. Ich habe die Uhr repariert mit einem Bohrer.“ „So, so, ein Bohrer“. „Er lag da auf der Mauer.“ Der alte Mann guckt sich um. „Wo siehst du bitte schön eine Mauer? Ich glaube, du hast zu tief in das Glas geguckt oder hast du deine Tablette genommen?“ „Ich nehme keine Tablette ,du Ei.“ Der alte Mann wird langsam sauer. Er sagt: „Wenn du nicht abhaust, dann stecke ich dich in meinen Rucksack. Dann kommt mein Freund, der Pirat, dann wirst du schon sehen, was du hast.“ „Dein Freund, der Pirat, dass ich nicht lache. Na, und da kommt meine Freundin, die Schlange.“ „Ach, mach keine großen Wellen. Du gibst doch an. Ich gebe überhaupt nicht an. Los jetzt, ab in den Rucksack.“ „Nein ich will nicht.“ „Doch, du musst“. Sie streiten immer weiter, bis es einen großen Knall gibt, und ein Rabe stand vor ihnen. Der alte Mann sagt: „Das ist der König von Esor.“ „Guten Tag!“, das sagt der Rabe. Die beiden sagen auch: „Hallo.“ „Ich suche meinen Freund, den Kraken. Ich habe den bei meinem letzten Besuch vergessen. Er braucht seine Tablette. Die beiden gucken sich an. „Der Krake gehört Ihnen?“ „Ja, das ist mein Freund.“ „Ihr Freund?“, das fragt der alte Mann den Raben. „Ja, wir haben uns bei einer U-Boot-Fahrt kennengelernt, ich habe Urlaub auf der Erde gemacht. Wisst ihr, wo mein Krake ist?“, das fragt der Rabe. Der Affe sagt das ganz vorlaut: „Ja, das wissen wir“. „Ach, halt die Klappe“, das sagt der alte Mann zu dem Affen. Der Rabe sagt: „Sie sind aber unfreundlich.“ „Ach der Affe weiß schon, wie ich das meine.“ „Ach so, das geht mich auch nüscht an. Ich will nur meinen Kraken holen, ich will auf unseren Stern, bevor die Sonne untergeht.“ Der alte Mann lacht böse in sich hinein, und dann sagt er: „Sie wollen Ihren Kraken wieder haben, und ich will Ihren Schatz.“ „Woher wissen Sie davon?“ „Na, aus dem Fernseher. Es kam überall.“ „Aus dem Fernseher“, das wiederholt der Rabe. „Was ist ein Fernseher?“ „ Haben Sie auch nur Steine in Ihrem Kopf?“ „Ich muss sehr bitten, sowas Freches und Dreistes habe ich noch nicht über mich gehört.“ „Ja, ja, auf Ihrem Stern sind alle wohl nur nett.“ „Nein, aber nicht so vorlaut wie Sie.“ „Ich bin überhaupt nicht vorlaut.“ Der alte Mann ist richtig sauer. Dann gibt es einen großen Knall und ein Unwetter zieht über die beiden. Der alte Mann sagt: „Siehst du, das hast du davon.“ „Es regnet und mein Rucksack wird ganz nass.“ „Ach, er trocknet wieder“, das sagt der alte Mann. „ Du kannst ja beim nächsten Mal ein Schild aufstellen. Darauf steht. „Lieber Regen, bitte lass meinen Rucksack trocken .Er macht das bestimmt“, das sagt er zu dem Raben. „Witzig. Ach komm, ich will nur meinen Kraken.“ „Ich sage das nochmal: „Sie kriegen Ihren Kraken nur, wenn Sie verraten, wo der Fliegende Teppich ist.“ Der Rabe überlegt kurz. Dann sagt er: „Ok, Sie müssen in die Berge, da ist eine Höhle. Dort finden Sie den Fliegenden Teppich.“ „So einfach ist das?“ „Ja, das ist überhaupt nicht schwer.“ Der alte Mann ging los. Als der alte Mann weg ist, fragt er sich: „Hätte ich ihm sagen müssen, dass eine Schlange vor der Höhle ist und dass sie nur Puzzleteile und Steine frisst? Naja, zu spät, ach Mann. Ups, ich habe den Kompass vergessen mitzugeben. Ach, er soll keine großen Wellen machen, er findet sich wieder zurück. Wenn nicht, ists auch gut so. Verluste müssen in jeder Geschichte sein.“ Der alte Mann ging ein paar Stunden. Plötzlich sieht er ein Zelt. Er fragt sich: „Ob das ein Zirkus ist? Ja, das muss einer sein. Denn dort sehe ich einen Elefanten, wie er ein paar Nüsse isst und eine Kuh.“ Der alte Mann macht ein Foto von der Kuh. Dann hört der alte Mann Musik, er guckt, wo die Musik herkommt. Er sieht auch, wie eine Schlange zu der Musik tanzt. Sie haben bestimmt auch so einen komischen Fliegenden Teppich. Ich schau mal nach. Der alte Mann guckt hinter einem Kaktus vor. Was er da sieht, freut den alten Mann sehr: Ein Riesenrad. Er sagt: „Wenn ich einen Sack voller Geld habe, dann würde ich Stunden lang mit dem Riesenrad fahren. Aber leider habe ich keinen Sack voll mit Geld.“ Der alte Mann ist sauer, weil er immer noch nicht den Fliegenden Teppich hat. Vielleicht haben sie so einen. Dann brauch ich den Kraken gar nicht. Ich frage mal, ob sie so ein Fliegenden Teppich haben. Der alte Mann ging zu dem Mann mit Hut, dann sagt er: „Entschuldigen Sie bitte, haben Sie einen Fliegenden Teppich?“ Der Mann mit Hut guckt über seine Brille drüber. „Bitte was?“, das fragt er. „Ob Sie so einen Fliegenden Teppich haben?“ „Nö, aber eine Kuh und einen Elefanten, die beiden sind etwas komisch. Der Elefant frisst nur Reis in einer Schüssel und die Kuh säckeweise Schokolade.“ „Mm komisch, woher haben Sie die beiden?“ „Von so einem komischen König, er sagt, ich soll gut aufpassen auf die beiden.“ „Das ist der König Rabe von Esor.“ „Der König Rabe. Sie glauben nicht etwa an so einen Scheiß.“ „Aber ja“, sagt der alte Mann, „das kam auf jedem Sender im Fernseher.“ „Ich weiß, das habe ich auch gehört und das die in den Bergen sein muss, ich meine die Höhle. Ich wollte, bevor die Sonne untergeht, die Höhle noch erreichen.“ „Ach, das schaffen Sie niemals. Die Sonne geht gleich unter. Kann ich Ihnen einen Schlafplatz anbieten bei den Elefanten?“ „O, o ja bitte“. „Dann kommen Sie“. Die beiden gehen zu dem Elefanten, wo er wohnt. „Hier oben können Sie schlafen. Warten Sie, ich helfe Ihnen mit der Leiter.“ Die beiden richteten einen Schlafplatz ein. „So, jetzt können Sie schlafen.“ „O, o danke, ich puzzele noch etwas.“ „Von mir aus. Tschüss, bis morgen!“, das sagt der Mann mit dem Hut und dann ging er. Der alte Mann fängt an zu puzzeln und dann hört er Musik. “Hallo, ist da wer?“ Er hat lange keine Antwort gekriegt, dann sagt eine Stimme: „Ich bins, der König Rabe, und mir ist so schlecht.“ Der Mann mit Hut guckt nach, dann sieht er einen grünen Raben. „O je, was ist mit Ihnen passiert?“ „Ein Pirat hat eine Pilz-Pfanne und Nusskuchen gemacht. Ich habe das alles gegessen und dann bin ich eingeschlafen. Ich habe nur noch gehört, wie er gesagt hat: „Jetzt habe ich dich - und gute Nacht, Herr König Rabe!“ Ich bin zwischendurch in einer Höhle aufgewacht. Da habe ich den Schatz gefunden, es sind nur Puzzleteile“. „Sagen Sie bloß, es sind echt nur Puzzleteile?“ „Ja.“ „Und mehr nicht?“ „Nein“, der alte Mann merkt, wie der Rabe Fieber bekommt, deshalb erzählt der Rabe nur Quatsch. Er sagt: „Sie müssen zum Arzt.“ Aber der Rabe kriegt das alles schon nicht mehr mit, denn das Fieber war zu hoch, er war nicht richtig ansprechbar. Der alte Mann denkt: „So ein Scheiß, jetzt stirbt das Viech. Das wollte ich echt nicht.“ Der alte Mann zieht und zerrt an dem Raben, aber nix passiert. „Und jetzt?“, das fragt er sich. „Ach, ich hau ab, jemand wird das Viech schon finden. Dann gibt‘s einen großen Knall, und der Krake war wieder da. „Was haben Sie mit meinem Freund gemacht?“ „Wer, ich?“ „Ja, Sie.“ „Na nix.“ „Und warum pennt er wie ein Stein?“ „Kaputt vielleicht?“ „Ich mache Sie gleich kaputt.“ „Na gut, ich habe ihm ein paar Pilze gegeben, es könnte vielleicht sein, dass er die nicht richtig verträgt oder vielleicht ein oder zwei vergiftet waren.“ „Sie haben meinen einzigen Freund getötet, jetzt töte ich Sie.“ Der Krake hört: „Theo, ich bin wieder wach, mein Freund.“ „Du lebst ja.“ „Ja, ich leb noch, ich will nur noch nach Hause.“ „Ja, warte.“ Der Krake nimmt den Raben in seine Arme, dann fliegen sie nach Hause. Der alte Mann war enttäuscht, dass der Schatz nur Puzzleteile waren. Er sagt: „Jetzt muss ich von meiner kleinen Rente weiter leben. Naja, ich kann weiterhin Lotto spielen“, das sagt er zu sich. Dann macht er sich auf den Weg nach Hause. Auf dem Weg trifft er den Affen. Der Affe fragt: „Warum bist du so traurig?“ „Weil es nur Puzzleteile sind.“ Der Affe lacht sich tot. „Warum lachst du?“ „Weil ich das gewusst habe, dass der Schatz nur Puzzleteile sind.“ „Du Spinner, wenn ich dich krieg“. Der Affe rennt los und rennt dem alten Mann hinterher und sie rennen und rennen, wenn sie nicht gestorben sind, dann rennen sie heute noch.
ENDE
Der Rabe und der Krake sind auf ihren Stern zurück geflogen, der Rabe ist wieder richtig gesund geworden. Als der Rabe den Kraken fragt: „Du, Krake, hätte ich ihm sagen müssen, dass die Puzzleteile aus Gold sind und dass die verzaubert sind?“ Der Krake sagt: „Ach, die Menschen haben genug, aber sie wollen immer mehr.“ Der Affe wusste das, weil er den Schatz schon vorher gefunden hat, denn er hat auch einen Fliegenden Teppich. Das hat er bloß nicht gesagt.
Die Eule ist zurück
Ein paar kennen sie noch, sie ist die Ärztin des Waldes, sie war schon mal in Berlin oder wollte schon mal auf den Mond fliegen.
Jetzt ist sie zurück, wo sie war und ihr fragt euch: Wollte sie nicht in Rente gehen? Aber zu Hause rum sitzen, war ihr zu langweilig. Eigentlich bin ich noch recht fit und die alten Tiere freuen sich, wenn jemand da ist, um zuzuhören.
Also macht sie sich auf den Weg, um ihre Zwergin zu suchen.
Sie ruft: „Zwergin, wo bist du?“ Aber die Zwergin antwortet nicht. „Ist sie tot?“, fragt sich die Eule. Sie fliegt umher und sucht ihre Zwergin, sieht aber nur das Bärenmädchen, das sich langeweilt. Die Eule sagt: „Hallo Bärenmädchen!“ Das Bärenmädchen freut sich, als sie die Eule sieht und fährt gleich mit seiner Schubkarre auf sie zu. Die Eule drückt das Bärenmädchen und fragt. „Na, geht es gut?“ Das Bärenmädchen nickt. „Hast du meine Zwergin gesehen?“ Sie schüttelt den Kopf. Die Eule wird immer trauriger. „Dann ist sie bestimmt tot“, denkt sie. „Was soll ich jetzt machen?“ Das Bärenmädchen zeigt der Eule, dass sie auch nicht weiter weiß.
„Hilfst du mir suchen?“ „Aber wo nur?“, das fragen sich die beiden. Die Eule überlegt: “Wenn ich die Zwergin bin, wo ginge ich hin?“ „In die Kneipe vielleicht, ach ne, das mache nur ich, die Zwergin ist da vernünftiger als ich.“
„Obwohl, man kann ja mal gucken“, denkt sich die Eule. Sie wollte schon in die Kneipe rein gehen, da zieht das Bärenmädchen an ihrem Flügel. Die Eule schreit: „Pass auf, der war erst gebrochen, man!“ Das Bärenmädchen lacht, sie erinnert sich, wie die Eule vom Baum gefallen war, weil sie zu viel getrunken hatte. „Haha, sehr witzig“, sagt die Eule.
„Komm weiter, oder willst du dich hier weiter tot lachen?“, sagt die Eule zum Bärenmädchen. Die Eule läuft weiter und das Bärenmädchen fährt der Eule mit ihrer Schubkarre hinterher. „Halt!“, ruft die Eule, „ich habe was gehört, ein Jammern, da in dem Busch, sollen wir mal gucken?“ Die Eule guckt in den Busch und sagt: „Herr Schildkröte, was machen Sie denn hier?“ „Ich bin in den Busch gefallen und jetzt komme ich nicht mehr raus.“ „Wir helfen Ihnen“, sagt die Eule und zieht Herrn Schildkröte raus. Herr Schildkröte bedankt sich und fragt. „Gibt es etwas, das ich für Sie tun kann?“ „Sie haben nicht zufällig meine Zwergin gesehen?“, fragt die Eule.
„Nein, es tut mir leid, ich habe die Zwergin nicht gesehen“, sagt Herr Schildkröte. „Aber ich kann Ihnen helfen, sie zu finden!“. „Ja bitte, da sind wir zu dritt“, sagt die Eule.
Die Tiere gehen weiter, und hören auf einmal ein Geräusch, das keiner so richtig kennt. Das Bärenmädchen versteckt sich hinter der Eule. Herr Schildkröte meint: „Das hört sich an wie eine Motorsäge!“ Die Eule malt sich die gruseligsten Gedanken aus. „Sollen wir mal gucken?“, fragt Herr Schildkröte. Aber die Eule zögert nicht lange und geht nachsehen. Was die Eule da sieht, wundert sie sehr. „ Ich dachte, das gibt es nur in der Stadt, aber nicht hier im Wald!“ „Die Menschen arbeiten damit auf dem Feld, was macht ein Traktor hier im Wald?“ „Oh, jetzt sind die Menschen in unseren Wald gekommen!“, meint die Eule. „Jetzt sind wir nicht mehr sicher in unserem Wald!“ Die Tiere halten sich gegenseitig fest, weil sie Angst haben.
Aber die Eule geht zu dem Traktor hin und guckt mal. Was sie sieht, das kann sie fast nicht glauben, das lila Schaf sitzt im Traktor und singt. Das lila Schaf fährt immer weiter. Ganz nebenbei: Das lila Schaf ist Ergotherapeutin des Waldes.
Die Eule ruft: „Halt, warte mal!“ Das lila Schaf dreht sich um: „Hä, meinst du mich?“, fragt das lila Schaf. „Ja, wen sonst!“, sagt die Eule. „Entschuldigung, ich war in Gedanken“, meint das lila Schaf. „Was machst du hier?“, fragt die Eule. „Na rumfahren!“, sagte das lila Schaf. „Wo hast du den Traktor denn jetzt her?“ “Den habe ich den Menschen abgeluxt“, prahlt das lila Schaf. „Wie hast du das gemacht?“, fragt die Eule. „Ach, die hatten alle Schmerzen, da habe ich gesagt: „Ich kann euch helfen!“ „Du bist so schlau!“, sagt die Eule. „Ja, ich weiß!“, sagt das Schaf. „Und eingebildet!“, sagt wiederum die Eule. „Was, ich bin überhaupt nicht eingebildet!“, meint das lila Schaf. „Können wir jetzt weiter suchen?“, fragt Herr Schildkröte. „Wonach sucht ihr?“, fragt das lila Schaf. „Na, nach meiner Zwergin!“, sagt die Eule.
„Die Zwergin ist in der Stadt“, meint das lila Schaf.
„Woher weißt du das?“, fragt die Eule. „Na, weil ich sie gesehen haben, du Eiermaler!“, schnauzt das lila Schaf die Eule an. „Ist ja gut, also fahren wir in die Stadt“, beschließt die Eule. „Aber ich fahre, schließlich ist das mein Traktor!“, sagt das lila Schaf. „Oh Gott, da kommen wir überhaupt nie an!“, meint die Eule. „Na klar, ich fahre jeden Tag damit!“, sagt das lila Schaf. „Wie viel Unfälle hast du schon gemacht?“, fragt die Eule. „Das verrat ich dir doch nicht!“, meint das lila Schaf. „Na siehst du, ich habe Angst um mein Leben!“, sagt die Eule. „Dann fliegt doch, ich bin sowieso schneller mit meinem Traktor!“, gibt das lila Schaf an. „Das mach ich auch!“, sagt die Eule. „Aber das Bärenmädchen will bestimmt mit mir mit fahren, oder?“, fragt das lila Schaf. Das Bärenmädchen nickt sehr zögerlich. „Komm, steig auf, ich helfe dir!“, sagt das lila Schaf und zieht am Bärenmädchen, bis es auf dem Traktor sitzt. Dann sagt sie: „So, los geht’s!“ und saust los.
Das Bärenmädchen wird schon ganz grün, weil das lila Schaf so schnell fährt. Auf einmal hält das lila Schaf an und sagt: „Hör mal, da ist eine Stimme und zwar eine ziemlich hohe!“ „Das könnte die Zwergin sein, aber woher kommt die Stimme?“ „Da, hinter dem Stein liegt jemand!“, meint Herr Schildkröte, der auch mit gefahren ist. Das lila Schaf guckt mal nach. Und tatsächlich liegt da die Zwergin und jammert: „ Ich glaube, ich habe mir mein Fußgelenk gebrochen, ich kann nicht aufstehen!“ „Warte, ich hole Hilfe!“, meint das lila Schaf und ruft Herrn Schildkröte zu: „Hierher Herr Schildkröte!“, und er kommt ganz langsam mit dem Bärenmädchen auf den Stein zu. „Was ist denn?“, fragt er. „Wir haben die Zwergin gefunden, sie hat sich das Fußgelenk gebrochen und kann nicht laufen, wir brauchen jemanden, der sie zur Eule tragen kann!“ sagt das lila Schaf, denkt nach und entschließt: „Das mache ich!“ und schmeißt sich die Zwergin auf den Rücken. „Pass auf, die Zwergin hat ein kaputtes Fußgelenk!“, meint Herr Schildkröte. „Ja, ja, ich pass schon auf!“, meint das lila Schaf und packt die Zwergin langsam auf ihren Rücken. Zusammen gehen sie los: „Ähm, weiß jemand, wo die Eule jetzt ist?“ Alle gucken sich an, nur das Bärenmädchen hat eine Idee, wo die Eule sein könnte. Sie zeigt dem lila Schaf, dass sie mitgehen sollen. Das lila Schaf versteht das Bärenmädchen ziemlich gut, da sie sich schon ganz lange kennen. Sie führt das lila Schaf zur Eule, also zu dem Baum, wo ihre Praxis gewesen ist. Tatsache, da ist die Eule. Sie macht gerade alles sauber, da alles ziemlich verstaubt ist. Es hat keiner nach ihrer Praxis geschaut, weil alle dachten, dass die Eule nicht wiederkommt. Da sah es vielleicht aus, wie auf eine Müllhalde, überall alte Bierflaschen und alte Weinflaschen, Pizzareste von ihrer Abschiedsfeier.
Die Eule kratzt sich am Kopf und fragt: „War ich das alles? Ich kann mich an nix mehr erinnern!“
Da klopft es an ihrer Tür, da steht das lila Schaf vor ihr mit der Zwergin auf dem Rücken. Die Eule kann es nicht glauben. Sie sagt: „Zwergin, bist du es wirklich?“ „Ja und mir tut der Fuß so weh!“, sagt die Zwergin. „Was ist überhaupt passiert?“, fragt die Eule. „Ach, das erzähle ich dir anderes Mal, jetzt mach was mit mir, damit die Schmerzen aufhören!“, bittet die Zwergin. „Ok, ich mache einen Verband drum und dann gebe ich dir einen Saft, damit du tief und fest schläfst, nur so kann ich mir das richtig angucken. Ich werde wahrscheinlich noch Herr Fuchs mit dazu holen, aber das merkst du dann eh nicht mehr“, sagt die Eule und holt den Saft aus dem Schrank. Dann fragt sie: „Willst du den Saft trinken? Aber du musst 4 Becher voll trinken oder soll ich dir lieber 2 Spritzen geben?“ „Was, wie lang soll ich dann schlafen?“, fragt die Zwergin. „Naja, du wirst 24 Stunden durchschlafen, bis dahin wird Herr Fuchs auch da gewesen sein.“ „Und wie höre ich, was Herr Fuchs zu sagen hat?“ „Ach, das erzähle ich dir, wenn du wieder ausgeschlafen hast!“ „O nein, dir vertraue ich nicht!“, sagt die Zwergin. Die Eule hat Herrn Fuchs schon angerufen. „Ich bleibe wach!“, entscheidet die Zwergin. „Na gut, also bitte, wenn du so willst, dann kann ich nix machen, aber bleib bitte liegen!“, meint die Eule. Die Zwergin bleibt liegen und guckt der Eule beim Aufräumen zu. Da kommt der Eule eine Idee: „Wenn ich das Schlafmittel in ihre Suppe tue, dann muss sie das nehmen und sie merkt es gar nicht!“ Also kocht die Eule eine Suppe und packt 4 Becher hinein, oder besser viereinhalb, damit die Zwergin schneller einschläft. Dann bringt die Eule die Suppe zur Zwergin, die sich freut und alles schnell aufisst. Dann sagt die Zwergin: „So, jetzt bin ich aber voll!“ „Ist doch schön, dass du voll bist. Tut mir leid, aber ich muss jetzt weiter sauber machen!“, sagt die Eule. „Ja mach doch, ich gucke dir zu!“, sagt die Zwergin. „Aha, es hilft schon!“, denkt sich die Eule, da klopft es an die Tür und Herr Fuchs ist da. Die Eule macht auf: „Hallo Herr Fuchs, schön, dass Sie so schnell kommen konnten!“ Auf einmal kommt ein lautes Gesäge aus dem Zimmer der Eule. Das war die Zwergin. Die Eule sagt zu Herrn Fuchs: „Ach, keine Sorge, das ist nur meine Zwergin, ich habe ihr schon mal was gegeben, damit sie nicht mitkriegt, dass Sie da sind.“ „Ok, ich mache trotzdem ein paar Tests, um heraus zu finden, wie tief sie schläft! Herr Fuchs, wie macht man den Test?“ Bei dem Test leuchtet Herr Fuchs der Zwergin mit einer Lampe in die Augen, aber die Zwergin sägt weiter. „Ok“, sagt Herr Fuchs, „wir können eigentlich anfangen, ich will doch noch ein leichtes Beruhigungsmittel nachspritzen, aber erst, wenn wir alles fertig gemacht haben!“ „Ok“, sagt die Eule und Herr Fuchs fängt an, den Fuß zu untersuchen. Dann sagt er: „Ja, der Fuß ist gebrochen!“ „Ach ne, das weiß ich selber, du Knochenkasper, ich will wissen, was wir machen!“ „Ach so, ich werde den Fuß mit einer Schiene ruhig stellen, aber die Zwergin darf sich nicht so viel bewegen, das könnte schwer werden!“. „Ja, bis morgen Vormittag schläft sie sowieso durch, so viel, wie sie drin hat an Schlafmittel!“ „Naja, 4 Becher“, sagt die Eule: „Das ist ordentlich!“, meint Herr Fuchs. „Kein Wunder, dass sie so sägt, welches Mittel haben Sie gegeben?“ „Na 4 Becher voll mit Bax!“, sagt die Eule. „Ja das ist gut, sie wird gut träumen!“ „Ja das merkt man, die lacht nur und furzt ohne Ende, das liegt an dem Mittel, da kann man nichts machen, das lässt alle Muskeln schön locker.“ „Da müssen Sie eben durch!“ „Ja, ja, ich kann das Fenster auf machen!“ „Na genau! Ach, bevor ich das vergesse, es kann sein, dass die Zwergin schon zwischendurch aufwacht und aufstehen will! Keine Angst, das ist normal!“ „Da kann ich eine lustige Geschichte erzählen!“, bemerkt Herr Fuchs. „Oh ja, das liebe ich!“, sagt die Eule und Herr Fuchs fängt an zu erzählen. Die beiden erzählen fast bis zum nächsten Morgen durch und lachen sehr laut, aber die Zwergin schläft weiter tief und fest, nur manchmal wacht sie auf und guckt die beiden an. Sie versucht auch, das Gespräch zu verfolgen, aber das schafft sie immer nur 2 Minuten, bevor sie wieder weg ist, das Mittel ist einfach zu stark. Herr Fuchs sagt :„Ich glaube, wir müssen mal aufhören, sonst kommt die Zwergin einfach nicht zur Ruhe!“ „Ja stimmt“, dann verabschiedet die Eule Herrn Fuchs. Herr Fuchs sagt: „Wenn was ist, dann anrufen!“ „Das mache ich morgen sowieso, dann müsste die Zwergin richtig wach sein, ich rechne mit um 12, sie wird auch danach noch etwas müde sein, aber das legt sich, sie soll viel schlafen und viel Tee trinken und wenn sie Schmerzen hat, geben Sie ihr ein leichtes Mittel, aber ich glaube nicht, dass das nötig ist. Sie wird auch nicht richtig da sein, erst übermorgen!“ „Ok!“, sagt die Eule. „So, jetzt muss ich aber, es ist schon spät!“, und dann ist Herr Fuchs gegangen. Die Eule schließt ab und überlegt, ob sie auch schlafen geht, sie ist bestimmt auch so kaputt wie ihre Zwergin, nach der sie schnell nochmal guckt, aber die Zwergin schläft und schläft. Die Eule macht das Licht aus und dann setzt sie sich auf ihren Stuhl. Keine 2 Minuten, dann ist sie auch tief eingeschlafen und schläft auch bis zum nächsten Morgen. Sie wird erst von einem „Hallo!“ wach. „Ich muss mal!“ Die Eule guckt hoch. Da sieht sie, wie ihre Zwergin schon wach ist. Die Eule wundert sich sehr. „Ich muss schnell aufs Klo!“ Die Eule bringt die Zwergin aufs Klo: „Ich warte vor der Tür!“ Nach 5 Minuten immer noch kein Rufen. Die Eule guckt nach und dann muss sie lachen, die Zwergin ist auf dem Klo eingeschlafen. Die Eule sagt: „Beim Scheißen eingeschlafen, das habe ich auch noch nicht geschafft! Na gut, ich stand auch noch nie unter so vielen Mitteln!“ Die Eule nimmt die Zwergin hoch, setzt sie sich auf den Rücken und dann fliegt sie ihre Zwergin nach Hause. Dort wartet schon ihr Mann und nimmt die Zwergin in Empfang. Die Eule legt die Zwergin in seine Arme. Ihr Mann weiß schon, was alles passiert ist. Die Eule hatte ihn schon angerufen. Er sagt, so fertig hat er seine Zwergin noch nie gesehen. „Da ist ordentlich was drin!“, meint die Eule. „Was immer noch?“, fragt der Mann. „Ja, leider mussten wir sie in einen ganz tiefen Schlaf versetzen, sonst konnten wir sie nicht untersuchen, sie war ganz aufgeregt und wollte Herrn Fuchs unbedingt selbst sprechen, da habe ich ihr etwas in die Suppe getan. Sie ist ganz gut eingeschlafen, wie Sie selbst sehen, ihr geht es gut. Ich glaube, Sie sollten sie mal sie ins Bett bringen, ihr ist kalt!“ „Ja mache ich jetzt!“ Die Eule wollte schon wieder los, da fragt der Mann der Zwergin; „Haben Sie schon gehört, nächsten Sonntag ist ein Fest im Wald, mit allen Tieren des Waldes!“ Die Eule sagt: „Vielleicht komme ich, ich muss mal gucken, was ich zu tun habe, ich wollte eigentlich meine Praxis wieder eröffnen, da muss ich noch viel sauber machen!“ „Oh, und wann?“, fragt der Mann der Zwergin. „Am 1.Juni will ich eigentlich meine Praxis wieder eröffnen!“ „Das ist aber kurzfristig!“, sagt der Mann. „Ja, weiß ich, mir ist langweilig zu Hause!“ „Soll ich helfen, alles sauber zu machen?“, fragt der Mann. „Wenn Sie Zeit haben, dann ja, bitte!“, sagt die Eule. „Ich bringe meine Zwergin schnell ins Bett und dann komme ich in die Praxis, um Ihnen zu helfen!“ „Das ist freundlich von Ihnen, aber Ihre Zwergin braucht Sie mehr als ich, wenn sie richtig wach geworden ist, hat sie bestimmt Schmerzen und dann braucht sie einen, der für sie da ist!“ „Was soll ich denn dann machen?“, fragt der Mann der Zwergin. „Warten Sie mal, ich gebe Ihnen was!“, sagt die Eule und holt den Saft aus ihrer Tasche. Dann sagt sie; „Den können Sie ihr geben, wenn sie ganz große Schmerzen hat oder aufstehen will. Ich würde ihr 2 Löffel zum Mittagessen geben, dann schläft sie 1 bis 2 Stunden und Sie können was anderes machen. Nur allein lassen würde ich Sie nicht, außer Sie haben ihr den Saft gegeben, dann schläft sie wie ein Stein, das sehen Sie ja!“ „Wieviel haben Sie ihr gestern gegeben?“ „Viereinhalb Becher und eine Spritze, da war sie bestimmt ganz tief in ihrem Traumland.“ „Ja, ich sehe das!“, sagt der Mann. Auf einmal wird die Zwergin wach und sagt: „Hallo!“ „Wie geht es dir?“, fragt ihr Mann. „Mein Fuß tut sauweh!“ „Dann schlaf noch etwas!“ „Und wie komme ich nach Hause?“ „Du bist zu Hause, willst du eine Spritze?“ „Ich will das Fest nächsten Samstag mitbekommen!“ „Ja, bis dahin hast du dich wieder ausgeschlafen, und deinem Fuß geht es auch besser!“ „Na gut, aber ich will nicht so tief schlafen!“ „In 5 Minuten ist dir alles egal!“, die Eule zieht die Spritze auf. „Wo geht die hin?“, fragt die Zwergin. „In deinen Po!“ „Was, in meinen Po?“ „So hilft die schneller und du kannst gut schlafen!“ Die Zwergin fragt ihren Mann: „Bringst du mich nach Hause?“ „Ja, aber du bist doch schon zu Hause mein Schatz, na los, die Spritze her!“ Die Eule gibt der Zwergin die Spritze, dann bittet die Eule die Zwergin, bis 10 zu zählen. Die Zwergin zählt los, bis 5 war das verständlich, dann kam nur noch Quatsch. Die Zwergin schläft wieder fest, ihr Mann sagt: „Was für ein Mittel!“ „Ja, das ist sehr stark und gut und jetzt müssen Sie Ihre Zwergin ins Bett bringen!“
„Das mache ich!“, sagt der Mann, nimmt seine Zwergin auf die Schultern, legt sie ins Bett und da schläft sie sich so richtig aus. Sie schläft fast 3 Tage durch, nur wenn sie auf Toilette muss, dann ist sie kurz wach. Nach 3 Tagen ist sie endlich wieder richtig wach und kann das Fest miterleben. Aber nur im Sitzen, weil ihr Fuß noch sehr weh tut. Ok, manchmal ist die Zwergin auch weggenickt, da der Saft sie sehr müde macht. Aber sie hatte trotzdem ihren Spaß. Die Eule hat gesehen, dass die Zwergin sehr kaputt war. „Komm, leg dich unter den Baum und mach, was du willst!“ Die Eule schafft die Zwergin unter den Baum. Die Zwergin sagt, so müde und kaputt wäre sie schon lange nicht mehr gewesen. „Ich weiß!“, sagt die Eule, „ruh dich schön aus!“ „Und das Fest?“ „Davon erzähle ich dir später.“ „Also gut, ich schlafe noch etwas, aber nachher musst du mir alles erzählen!“ „Ja, das mache ich!“ Die Zwergin schläft unter dem Baum so tief, dass sie nix stört, sogar das laute Lachen vom lila Schaf stört sie nicht. Die Tiere haben viel Spaß, die Eule macht das Lagerfeuer an und bringt Würstchen, Gemüse und Brötchen. Alle Tiere sind glücklich, dass sie den Wald haben. Sie feiern 10000 jähriges Bestehen des Waldes und keiner hätte je erwartet, dass die Eule wieder zurückkommt. Alle freuen sich schon, wenn die Eule am 1.Juni wieder eröffnet, da haben sie wieder eine Ärztin des Vertrauens.
Die Zeit ging schnell vorbei, auf einmal war der 1.Juni da und die Eule eröffnete ihre Praxis, um 8 standen schon die ersten Tiere vor ihrer Tür und wollten behandelt werden. So ging das den ganzen Tag lang. Die Eule denkt: „Es wird Zeit, dass meine Zwergin wieder fit ist!“ Am nächsten Tag kommt die Zwergin wieder und hilft der Eule, wo sie kann, die beide haben viel zu tun in den ersten Tagen, jedoch freuten sie sich, dass sie wieder zusammen arbeiteten.
Die Eule denkt sich: „Ich gehe nie mehr!“.
ENDE
Der kleine Waschbär Nico
Es lebt in einem Wald ein kleiner Waschbär. Er sieht niedlich aus. Aber er hat es faustdick hinter den Ohren. Denn er hat ein kleines Problem. Er trinkt zu viel, nicht etwa Tee oder Kakao. Nein, sondern Bier oder Wein. Das hat er sich bei den Menschen abgeguckt. Denn Nico ist oft bei den Menschen, weil er neugierig ist und die Menschen faszinieren Nico sehr. Er versteht die Menschen nicht. Sie machen auch komische Sachen. Wie zum Beispiel, sie schließen ihre Höhle immer ab, wenn sie gehen oder sie haben ein komisches Ding, das immer klingelt. Da sind sie oft genervt, aber sie gehen trotzdem ran. Nico versteht das nicht. Deshalb will Nico unbedingt in die Stadt, er will rausfinden, was für ein Ding das ist und wozu die Menschen das brauchen. Außerdem will er sich Bier und Wein besorgen. Denn er weiß, dass es dort Bier gibt. Sein Freund, der Langhals, hat ihm das erzählt. Er ist der einzige Dinosaurier, der die Steinzeit überlebt hat. Niemand weiß, dass Fred als einziger Dino die Steinzeit überlebt hat. Es soll auch niemand erfahren, dass der Dino noch lebt, sonst machen die Menschen Experimente mit Fred. Davor hat er immer Angst, deshalb versteckt sich Fred im Wald. Er ist etwas verwirrt, aber lieb. Er geht nachts immer in die Stadt, um Schach zu spielen mit einer Marionette. So auch in dieser Nacht. Nico weiß das, deshalb ging er zu dem Dinosaurier hin. Als Nico bei der Höhle angekommen ist, ruft er: "Hi Fred, bist du da?“ Eine Stimme sagt langsam: „Ja, wer ist da?" ,,Ich bin es, dein Freund Nico." ,, Ich kenne keinen Nico.“ „Doch, du hast das bloß vergessen." Das sagt der Waschbär. Auf einmal gibt es ein lautes Beben. Nico sieht ein großes grünes Bein. Der Waschbär sagt: ,,Na, du warst auch mal schneller." Dann steckt Fred seinen Kopf aus der Höhle. Dann sagt er ganz langsam: ,,Hallo, was willst du?" ,,Na ja, ich will dich fragen, ob du heute Abend in die Stadt gehst." ,Ja, wie immer. Warum fragst du, willst du etwa auch Schach lernen?" ,,Nee, sehe ich so aus?" ,,Was willst du dann?" ,,Ich brauche etwas." So antwortet Nico. ,,Aha, du brauchst Bier, stimmts?“ Nico guckt beschämt auf den Boden, und dann sagt er ganz leise: „Ja, ich brauche wieder Bier und Wein.“ „Mensch, ich habe dir letzte Woche erst 4 Kisten Bier und 8 Kisten Wein mitgebracht.“ „Ja. Mein Freund, der Elefant, war da, wir haben Wettsaufen gemacht. Ich habe 2 Kisten Wein und eine Kiste Bier geschafft und danach weiß ich nix mehr. Ich bin neben einer Baustelle wieder aufgewacht. Keine Ahnung, wie ich dahin gekommen bin. Ich suche außerdem meinen Freund, den Elefanten.“ „Oscar ist weg?“, das fragt Fred entsetzt und dann sagt er: „Du weißt schon, dass Oscar orientierungslos ist?“ „Ups“, das sagt Nico. „Das wusste ich doch nicht.“ „ Ach nein“, sagt Fred. „Ich dachte, das ist dein Freund.“ „ Ja, ist er auch, aber ich habe das einfach vergessen.“ „Und warum? Weil du so viel säufst.“ „Na und, was soll ich anderes hier machen?“ „Dann such dir ein Hobby, etwas anderes als Saufen.“ Das sagt Fred. ,,Und was, bitte?", fragt Nico genervt. ,, Zum Beispiel Putzen oder Fußball spielen." ,,Sehe ich wie eine Putze aus? Und zum Fußball spielen bin ich zu fett." ,,Dann musst du eben abnehmen." Das schlug Fred Nico vor. ,,Nö, das will ich nicht." ,,Aber du musst was machen, nicht nur immer saufen." ,,Sonst säufst du dir deinen letzten Verstand weg." ,,Na und", sagt Nico beleidigt. ,,Na, schön, du kannst dir deinen letzten Verstand weg saufen, aber vorher bringst du mir Oscar zurück." ,,Ich weiß nicht, wo er ist." ,,Dann such!", sagt Fred ganz böse. ,,Wenn du ihn nicht bis morgen Abend gefunden hast, dann schmeiße ich dich aus dem Wald“. ,,Hä, hä, ich habe immer noch eine Höhle, für die ich Miete bezahle." Da lacht Fred laut und sagt: „Du und Miete bezahlen." ,,Ich habe seit 3 Jahren keine Miete von dir gekriegt." ,,Du hättest etwas sagen können." ,,Ich habe doch etwas gesagt, entweder warst du so zu, dass du immer eingeschlafen bist oder du warst auf dem Klo." ,,Na Entschuldigung, wenn du auch immer Durchfall hättest, dann wärst du bestimmt auch so müde wie ich." ,,Ach, warum hast du immer Durchfall? Wegen des Alkohols." So meckert Fred. ,,Gar nicht wahr, ich vertrage was nicht." Das sagt Nico. Der Dino fragt lachend: ,,Ach und was bitte? Dann musst du mal zu Herrn Doktor Affe gehen und dich durchchecken lassen." ,,Ich doch nicht. Ach nö, so schlimm ist das ja nicht." ,,Hast du nicht etwa Angst, dass Herr Doktor Affe dein kleines Problem rauskriegt?" Der Waschbär fragt verwundert: „Welches Problem?“ ,,Tu nicht so, du weißt genau, welches Problem ich meine“. Nico guckt beschämt wieder auf den Boden, und dann sagt er: ,,Ja, ich weiß, welches Problem du meinst. Aber ich kann nicht anders." ,,Du musst dir Hilfe besorgen." ,,Ach, Quatsch, ich brauche keine Hilfe." So schnauzt Nico zurück. ,,Na, schön, dann versuch mal, eine Woche kein Bier zu trinken." ,,Ich schaffe das locker, wollen wir wetten?" ,,Also na gut, wenn du das schaffst, dann brauchst du für immer keine Miete zu bezahlen." ,,Boah eh, echt, für immer?", das fragt Nico überrascht. ,,Ja, echt, für immer." „Das schaffe ich locker.“ So gibt der Waschbär gegenüber dem Dino an. Nico wollte grad wieder gehen, da ruft Fred: „Denkst du an Oscar?“ „Na, klar, pausenlos.“ Das sagt Nico und verdreht die Augen. „Wo soll ich das Viech suchen, er kann überall sein.“ So denkt Nico. Nico macht sich trotzdem auf die Suche, er ruft immer und immer wieder: „Oscar, wo bist du?“ Auf einmal sagt eine Stimme: ,,Nicht so laut, ich will noch pennen.“ Es ist die Eule, die ganz verschlafen auf einem Baum sitzt. Nico sagt: „Hallo Eule, hast du nicht zufällig Oscar gesehen?“ „Oscar, wer ist Oscar?“, das fragt die Eule. „Na, Oscar, der Elefant - groß, dick und grau. Klingelt es vielleicht bei dir jetzt?“ „ Ach, Oscar“, so antwortet die Eule zurück. „Ja, Oscar, hast du den gesehen?“ „Nö, aber das will nüscht heißen. Ich schlafe doch tagsüber." ,,Na ich auch", so pflaumt Nico zurück. ,,Ach, dann hast du einen Doppelgänger." ,,Weil der Tiger dich gesehen hat, wie du eine Weinflasche auf Ex ausgesoffen hast." ,,Ach, und wo?" ,,Unten am Fluss." ,,Scheiße", sagt Nico. ,,Ach, das ist wohl wahr?" ,,Ja, ich war unten am Fluss." ,,Du sollst keinen Alkohol mehr trinken, Mensch", so meckert die Eule. ,,Das ist alles deine Schuld, mit deinem dummen Gesaufe da gefährdest du noch den ganzen Wald." Nico guckt erschrocken die Eule an, die Eule sagt: ,,Entweder du lässt dir helfen oder du fliegst für immer aus dem Wald." ,,Na gut, bis Sonnenuntergang bin ich weg." ,,In der Stadt gefällt es mir sowieso besser." ,,Na, schön, dann hau doch ab." ,,Ja, das mache ich auch." ,,Und Tschüss!", sagt die Eule. Jeder geht oder fliegt in eine andere Richtung. Der kleine Waschbär ging Richtung Stadt, und die Eule flog noch tiefer in den Wald. Als Nico sich kurz umdreht, da war die Eule schon nicht mehr zu sehen. Der Waschbär denkt: „Hm, hm, was solls. In der Stadt finde ich bestimmt bessere Freunde als im Wald. So ging Nico in die Stadt. Als der Waschbär in der Stadt angekommen ist, ist er beeindruckt von den ganzen Hochhäusern. Er sagt: „Boah, eh, was ist das für eine riesige Höhle? Da drin möchte ich gern wohnen. Die Miete ist bestimmt noch teurer als im Wald. Die kann ich mir jetzt schon nicht leisten.“ Nico denkt: „Na ja, was solls. Wenn ich mein Bier und meinen Wein weg lasse, dann kann ich mir das vielleicht leisten. Aber was soll ich dann trinken? Wasser vielleicht“, so überlegt der kleine Waschbär. Dann fing es zu regnen an. Nico meckert: „Wegen dem blöden Elefanten wird mein Fell nass. Wo ist das Scheißviech nur?" Nico wusste nicht mehr weiter. Er ging ein Stück, bis er an ein Lagerfeuer kam. Dort saß eine grüne Hexe mit einem großen schwarzen Hut und einer krummen Nase, und neben der Hexe saß ein Mann mit einem schwarzen großen Hut. Der Waschbär fragt sich: „Wer sind die beiden? Ob sie was zu trinken haben?“ Nico beobachtet die beiden. Aber die beiden störte das nicht. Sie redeten und lachten ausgelassen, so dass Nico beschloss, zu ihnen hinzugehen und zu fragen, ob sie was zu trinken haben. Der Waschbär ging hin und dann sagte er ,,Hallo". Die Hexe erschrak sich, sie sagt: ,,Häm, ein Waschbär." ,,Und das ein ziemlich fetter", sagt der Zauberer. ,,Häh, häh, wir kennen uns noch nicht, und dann sagst du, ich bin fett. Das ist aber nicht besonders freundlich", das sagt der Waschbär. ,,Na, der dünnste bist du nicht grade." Nico guckt an sich runter und dann sagt er: ,,Vielleicht hast du ja recht. Das ist schon Winterspeck", so verteidigt sich Nico. Die Hexe sagt lachend: ,,Winterspeck, und das Mitte Juli." ,,Ja, ich muss früh anfangen, sonst schaffe ich das nicht." ,,Aha“, das sagt die Hexe. Der Mann fragt: ,,Warum bist du eigentlich hier? Hierher verläuft sich sonst keiner." ,,Naja, ich habe was verloren." ,,Und was?", das fragt die Hexe. ,,Ich habe meinen Freund Oscar verloren." ,,Was ist ein Oscar?", fragt der Zauberer. ,,Ein Hund oder eine Maus, oder was?" ,,Nö, ein Elefant“, so antwortet Nico. ,,Einen Elefanten, den kann man schon mal verlieren", sagte die Hexe zynisch. ,,Weil es immer weg läuft, das blöde Viech." ,,Wie redest du über deinen Freund?", fragt der Zauberer entsetzt. ,,Na, ist doch wahr, er ist so blöd, er dreht sich 2 mal um die eigene Achse, dann weiß er nicht, wo er ist." ,, Außerdem ist er nicht mein Freund." ,,Ich soll den nur wieder zurückbringen." ,,Er gehört jemandem." ,,Ach, und wem?“, das fragt die Hexe neugierig. ,,Das kann ich nicht verraten, sonst kriege ich eins auf die Fresse", das sagt Nico. ,,Hast du den nicht etwa geklaut?" Nico zögert etwas und dann sagt er: ,,Nö, er ist einfach so mit mir gelaufen." ,,Aha, einfach so?“, das fragt die Hexe nochmal nach. ,,Ja, einfach so“, beteuert der Waschbär. ,,Ach, warum läuft ein Elefant einfach so mit einem mit?" ,,Na, gut ich habe ihm versprochen, wenn er mehr Bier und Wein schafft als ich, dann kriegt er einen Sack Zuckerstückchen." ,,Zuckerstückchen?", das fragt der Zauberer. ,,Ja, Oscar liebt Zuckerstückchen über alles." ,,Aha, Zuckerstückchen", das meint die Hexe. ,,Ich kenne das nur von Benjamin Blümchen“, so erinnert sich die Hexe. Dann sagt sie zu ihrem Mann: „Weißt du noch, als die Kinder noch klein waren, da habe ich ihnen jeden Abend Benjamin Blümchen vorgelesen." ,,Ja, sie haben immer geweint, wenn du aufgehört hast", so erinnern sich die beiden. Nico sagt: ,,Ist ja schön, aber das hilft mir nicht weiter, und es geht bald die Sonne auf. Wenn ich bis heute Abend nicht den blöden Oscar wiederbringe, dann schmeißt mich Fred aus dem Wald." ,,Fred, ist das der Besitzer von Oscar?", das fragt der Zauberer. ,,Jap", das sagt Nico. ,,Und von dem kriegst du ein paar auf die Fresse?", das fragt die Hexe überrascht. ,,Ja.“ ,,Wer ist Fred nur?", das fragt nochmal der Zauberer. ,, Pass auf, wir machen einen Deal, ich verrate euch, wer Fred ist, und ihr gebt mir so viel Wein und Bier, wie ich will“, das schlug Nico vor. Der Zauberer sagt ganz leise zu seiner Frau: ,,Komm mal mit." Die beiden gehen in das Haus und lassen Nico allein. Es war ein tüchtiger Fehler. Denn die Frau vom Zauberer hatte grad einen Rumtopf aufgesetzt. Den hat Nico natürlich gleich gefunden und macht sich über ihn her. Er trinkt den ganzen Topf mit einem Mal aus. Nach einer halben Stunde hören die Hexe und ihr Mann ein lautes Gesinge. Die beiden kommen aus dem Haus und gucken, wer da singt. Da sahen sie den dicken Waschbär, wie er singt und tanzt. Die Hexe und der Zauberer fragten sich: „Was ist mit dem jetzt los?" Da sah die Hexe ihren umgekippten leeren Rumtopf. ,,Da hat wohl jemand aus deinem Rumtopf genascht", sagt der Zauberer. ,,Hm, hm“, sagt die Hexe und fragt: „Und jetzt?" ,,Das weiß ich auch nicht“, sagt der Zauberer ratlos. Da hören die beiden ein Lachen von einem Baum. Sie gucken hoch, da sehen sie eine Eule, wie sie sich tot lacht. Die Hexe fragt: ,,Wer ist das und warum lacht sie sich tot?" Der Zauberer sagt: „Ich weiß es auch nicht." Dann fliegt die Eule runter zu den beiden. Sie sagt: ,,Hallo, ihr habt schon unseren Saufbären kennen gelernt." ,,Euren Saufbären?" Das fragt nochmal die Hexe nach. ,,Ja", sagt die Eule. ,,Nico kann nicht seine Finger von Bier und Wein lassen." Da lacht der Zauberer. Er sagte: „Du willst uns nicht etwa sagen, dass der Nico Alkoholiker ist?" ,,Leider ja, und er braucht echt Hilfe und außerdem hat er Mietschulden ohne Ende." Das meint die Eule. Die Hexe fragt: ,,Mietschulden?" ,,Ja, ja, im Wald muss jeder pro Monat 4€ für seine Höhle bezahlen." ,,Da muss man arbeiten gehen." ,,Das kann Nico nicht, entweder ist er so zu, dass er immer schläft oder er randaliert, dass die anderen Tiere Angst vor ihm haben“, erklärt die Eule. Die Hexe sagt: „Aha, jetzt verstehen wir das.“ Der Zauberer meint: ,,Wer verliert schon einen Elefanten." ,,Nico wusste auch, dass Oscar nicht richtig klar in der Birne ist“, das sagt die Eule. ,,Er hatte den Oscar einfach so ausgenutzt." Das stellt der Zauberer fest. ,,Ja, alles nur, weil Nico angeben wollte, dass er mehr Bier und Wein schafft als ein Elefant“, das sagt die Eule. ,,Das wird langsam Zeit für eine Lektion“, das sagt die Hexe. ,,Ja, das finde ich auch." So stimmt der Zauberer zu. Aber Nico merkte das nicht, dass die beiden einen Plan aushecken, er schläft jetzt seinen Saufrausch aus und das ziemlich laut und tief. Auf einmal hören die Hexe und der Zauberer ein TÖÖ RÖÖ. Die Hexe meint: ,,Das ist bestimmt Oscar." Sie laufen zu dem Elefanten hin. Da sehen sie, wie Oscar mit einem Bein in einer Falle hängt. ,,Ja, das ist eine Falle, die haben Menschen aufgestellt, um Tiere zu fangen für ihren Zirkus oder für ihren Zoo." ,,Habe ich gehört", so erklärt die Hexe. ,,Die blöden Menschen“, sagt der Zauberer. Dann befreien die beiden Oscar aus der Falle. Der Elefant hat ein ganz blutiges Bein. Es scheint ihm auch weh zu tun. Die Hexe sagt: „Du musst mitkommen, wir müssen das Bein verbinden." Oscar stimmt mit einem TÖÖ RÖÖ zu. Dann hinkt Oscar der Hexe hinter her. Als die beiden bei dem Lager angekommen sind, da sieht Oscar sofort seinen Nico und rennt zu dem Waschbären hin. Aber Nico schläft tief, so dass der Oscar vergeblich versucht, Nico wach zukriegen. Er guckt verzweifelt den Zauberer und die Hexe an. Der Zauber sagt: ,,Es tut uns leid, aber Nico ist mal wieder besoffen." Dann guckt der Oscar ganz traurig seinen Nico an. Dann fragt die Hexe: „Du willst zu deinem Fred, stimmts?“ Oscar nickt. Dann hören die 3 ein lautes Beben und ein Gerufe. ,,Oscar, wo bist du?" Oscar wusste gleich, wer das ist. Er hinkt so schnell wie er kann zu seinem Fred hin und kuschelt mit ihm. Fred sagt: „Mein Oscar, wie habe ich dich vermisst." Der Zauberer und die Hexe gucken sich an. Die Hexe sagt: „Fred ist ein Dinosaurier." ,,Wo kommt der denn her?" „Ich weiß es auch nicht“, so sagt der Zauberer ratlos. Dann sagt eine Stimme: „Habe ich was verpasst?" Es war Nico, der aus seinem Saufrausch wieder wach geworden ist. ,,Oscar, du bist wieder da. Dann können wir wieder nach Hause gehen, ich habe nämlich ziemlich dollen Durst." Das sagt Nico. Die Eule, die schon die ganze Zeit auf dem Baum saß, sagt: „Nein, Nico, du darfst nicht wieder in den Wald zurück, du bringst nur Ärger für den Wald." „Aber wo soll ich hin?" Das fragt Nico, ganz verzweifelt. ,,Das ist wohl dein Problem“, sagt die Eule. ,,Darf ich mich wenigstens von meinem Oscar verabschieden?", fragt Nico traurig. ,,Na, von mir aus." Nico ging zu Oscar hin. Dann sagt er: ,,Tschüss Oscar, sei ein lieber Elefant, und geh nie wieder mit jemandem mit, egal, was der dir verspricht. Bei deinem Fred ist dein Zuhause, ok?“ Oscar nickte und dann ging er mit Fred mit. Sie gingen ein paar Meter, dann hinkt Oscar so schnell wie er konnte wieder zu seinem Nico zurück und setzte Nico auf seinen Rücken. Die Eule sagt: ,,Nein Oscar, Nico muss hierbleiben, er darf nie wieder zurück in den Wald, er ist eine Gefährdung für uns alle.“ Oscar guckt wieder seinen Nico an, aber Nico guckt ganz traurig auf den Boden. Die Hexe und der Zauberer tuscheln. Als sie fertig waren, sagt der Zauberer: „Wir haben eine Idee, du bleibst noch ein bisschen bei uns, wir entwöhnen dich vom Alkohol, aber du musst putzen und das ohne Ende." ,,Und was?", fragt Nico genervt. ,,Zum Beispiel von meinem Schachspiel die Figuren“, sagt der Zauberer. Fred fragte dazwischen: „Du spielst auch Schach?" ,,Ja." ,,Na, ich auch." ,,Ich weiß", sagt der Zauberer. Fred fragt: ,, Momentchen mal, heißt das, du bist die Marionette?" Der Zauberer antwortete so: „Ja ich steuere die von hinten, wo mich keiner sehen kann, so verdiene ich mein Geld für unsere Miete." ,,Ja, Nico, wir müssen auch Miete bezahlen für unser Haus, das ist meine Arbeit. Ich gehe jeden Tag in verschiedene Kinderkrankenhäuser, um dort die Kinder glücklich zu machen." ,,Und ich schreibe Kochbücher, die verkaufe ich in der Stadt“, so erklärt die Hexe, was sie macht. Der Zauberer sagt: „Du siehst, wir haben alle eine Arbeit. Sogar Oscar, er hilft Fred, wenn es irgendwo im Wald brennt. Dann kommt er, um zu löschen." ,,Das kann er echt gut", sagt Fred. Der Zauberer fragt: „Also Nico, nimmst du das Angebot an?" ,,Ja", sagt Nico. Die Hexe sagt: ,,Oscar kann dich jedes zweite Wochenende besuchen." ,,Hm, hm, nur jedes zweite Wochenende?“, fragt Nico traurig. ,,Ja", sagt die Hexe. ,,Das ist nur für ein paar Monate, wenn du deine Abhängigkeit wieder im Griff hast.“ „Dann kannst du wieder zurück in den Wald, ok?", das fragt die Eule. Nico sagt: ,,Ja, ok. Wie soll ich in der Zwischenzeit mit Oscar Kontakt halten?" Der Zauberer macht ein nachdenkliches Gesicht und dann sagt er: ,,Warte, ich habe eine Idee." Er geht in das Haus hinein und holt eine Überraschung. Dann gibt er Nico die Überraschung. Nico sagt: „Boah eh, so ein Ding wollte ich schon immer haben." ,,Ich sehe das immer bei den Menschen, wenn sie im Wald spazieren gehen. Dann klingelt das immer und dann sind sie genervt. Das verstehe ich überhaupt nicht. Warum haben sie dann so ein Ding?" Die Hexe sagt lachend: ,,Ja, die Menschen sind schon komische Lebewesen. Sie wollen immer das Neueste vom Neuesten haben und überall erreichbar sein, und dann sind sie oft genervt. Ich habe das schon gemerkt, dass die Menschen von dem Ding abhängig sind. Ich glaube, das heißt Handy“, sagt die Hexe nachdenklich. Dann sagt der Zauberer: ,,So, Nico, ihr kriegt jeder eins. Damit könnt ihr in Kontakt bleiben, du und dein Oscar." „Boah echt?", das fragt Nico überrascht. ,,Ja“, sagt der Zauberer. Dann gibt der Zauberer jedem ein Handy. Nico sagt: „Coole Scheiße“ und nimmt das Handy in die Hand. Der Zauberer fragt: ,,Du weißt, wie es geht?" „Natürlich, ich bin nicht von vorgestern." ,,Dann ist es gut." ,,Aber ich, ich weiß das nicht. Ich bin zu alt." ,,Ich muss Oscar mit der Bedienung helfen", das sagt Fred. Nico sagt: ,,Warte, ich kann dir das erklären." Der Waschbär hat nicht nur das Saufen bei den Menschen abgeguckt, sondern er hat auch den Umgang mit einem Handy abgeguckt. So wusste er schon von Anfang an, wie ein Handy funktioniert, er wusste nur nicht, warum die Menschen das überall mit hin nehmen. Das hat die Hexe Nico erklärt: „Dass die Menschen ohne Handy nicht mehr leben können." ,,Ein paar brauchen das und ein paar wollen nur cool sein." ,,Aber du brauchst das, weil du sonst nicht mit Oscar Kontakt halten kannst“, sagt die Hexe. ,,Genau", sagt Nico. Dann sagt Fred: ,,So, jetzt wollen wir mal wieder nach Hause gehen." Als die beiden grade los gehen wollten, da ruft Nico: ,,Warte Fred, ich habe noch was für meinen Oscar.“ Er holt einen Sack mit Zuckerstückchen hinter seinem Rücken hervor. ,,Den habe ich schon lange für meinen Oscar besorgt." ,,Woher hast du den?", fragt der Zauberer. ,,Das bleibt für immer mein Geheimnis“, sagt der Waschbär grinsend. ,,Ach, Nico“, das sagt die Hexe. ,,Mit dir haben wir noch viel Arbeit." ,,Joop“, so stimmt der Waschbär zu. Aber Oscar freut sich wie ein Schneekönig über seinen Sack Zuckerstückchen. Er nimmt den Sack sofort auf seinen Rücken und dann gibt er Nico einen richtig feuchten Elefantenkuss. Nico ist ganz nass. Er sagt: „Das nenne ich mal einen Elefantenkuss." Da lachen alle und alle freuen sich darüber, dass Oscar wieder da ist.
ENDE
Viele Monate später geht im Wald ein dünner und durchtrainierter Waschbär umher. Der Tiger fragt die Eule: „Haben wir einen neuen Bewohner?" ,,Nicht dass ich wüsste, warum?" ,,Da ist ein gut aussehender Waschbär." Die Eule sagt: „Zeig doch mal." ,,Dort", sagt der Tiger. ,,Ich glaube es nicht." ,,Nico", das ruft die Eule. ,,Ja, was?", das fragt Nico. ,,Bist du echt Nico?" ,,Ja, aber der neue Nico. Ich trinke jetzt nur Wasser und Tee und ich gehe jetzt jeden Tag arbeiten, so kann ich dir bald meine Mietschulden zurück zahlen." ,,Echt" und als was?" ,,Ich putze immer bei der Hexe, sie haben nicht so viel Zeit, weil sie arbeiten gehen, als Dank, dass sie mir geholfen haben, dass ich von vom Alkohol weg komme." ,,Echt, du trinkst echt keinen Alkohol mehr?" ,,Jap, ich bin davon weg“, sagt Nico. ,,Na, dann kannst du natürlich in den Wald zurück. Wenn du das willst?" ,,Natürlich, ich will in den Wald, da habe ich meine Freunde. Ich will trotzdem meine Miete jetzt immer bezahlen. Nicht dass es heißt, der Nico ist was Besonderes, nur weil er keinen Alkohol mehr trinkt." Die Eule sagt: ,,Na gut." Nico zieht wieder in seine Höhle ein. Alle freuen sich darüber, dass Nico wieder da ist. Aber die Eule traut Nico nicht so richtig. Mal gucken, ob sie recht behält.
Die Freundschaft aus dem All
Hallo. Ich bin ein Alien und ich will euch erzählen, wie ich auf der Erde einen Freund gefunden habe. Er ahnt noch nicht, dass ich in sein Leben knalle.
Ich wollte eigentlich nur mit meinem Raumschiff rumfliegen. Als ich auf meinen Tank gucke fällt mir auf, dass er ziemlich leer ist. Ich denke: „So ein Mist. Die blöde Oma. Wegen ihr habe ich vergessen zu tanken. Sie mich genervt hat. Ich soll so einen Nachttopf mitbringen. Sie hat gesagt, alle alten Leute haben sowas und sie will auch einen haben. Es hilft nix, ich muss irgendwo auf der Erde landen.“ Da sehe ich ein Haus. Ich denke: „Hoffentlich schlafen sie alle." Ich lande auf einer Wiese und mache mein Raumschiff auf. Da sehe ich ein Fass mit Flüssigkeit. „Das ist bestimmt Benzin.“ Also hole ich einen Schlauch aus meinem Raumschiff und hänge ihn in das Fass. Ich habe mich schon gefreut endlich weiter zu fliegen. Ich steige in mein Raumschiff ein. Ich will es anmachen, aber nix passiert. „So ein Mist.", fluche ich ziemlich laut. Wahrscheinlich zu laut, denn eine Stimme fragt: „Hallo, ist da wer?" Ich denke: „Ach verdammt, jetzt haben sie mich. Ich muss von hier verschwinden, sonst fangen sie mich und machen Experimente mit mir." Ich wollte grade losrennen, aber da stolpere ich. Ich tue mir weh, sodass ich nicht mehr aufstehen kann. Jetzt liege ich da und zittere vor Angst. Da höre ich Schritte auf mich zukommen. Die Stimme sagt: „Hallo, wer bist du und kann ich dir vielleicht helfen?" Ich überlege, ob ich antworte. Dann sage ich: „Ja, du kannst mir helfen. Ich habe mich verletzt." „Wo hast du dich verletzt? Wer bist du? Vor allem wo bist du?" „Hier in dem Busch.", sage ich und dann höre ich wieder Schritte. Dann hebt eine Hand mich auf und eine Stimme sagt: „Du bist ja süß." Ich wundere mich. Ich dachte, dass er sich vor mir erschreckt. Der Junge fragt: „Hast du einen Namen?" „Ja sicher, ich heiße Blau." „Blau?" „Mmh, meine Brüder heißen Grün und Schwarz und meine Schwester heißt Rosa." „Sind das nicht alles
Farben?" „Mmh genau, wir sind die Farbkreisfamilie. Es gibt noch die Gewürzfamilie, Fahrzeugfamilie, Blumenfamilie und die Wetterfamilie. Wir sind 5 Familien auf meinem Planeten." „Nur 5 Familien?" „Ja, wir sind ein kleiner Planet." „Heißt das, du bist ein Alien?" „Ja." „Voll cool, darf ich dich mal anfassen?" „Na klar." Der Mensch fasst mich an und dann sagt er: „Du bist voll weich." „Ja, ich habe keine Knochen." „Das heißt, dass du nix gebrochen haben kannst." „Ne, aber ich blute. Ich brauche einen Gips." Der Mensch lacht sich kaputt. Ich wunder mich und ich frage: „Warum lachst du?" „Na weil das nur eine Wunde ist. Dafür braucht man keinen Gips." Ich gucke traurig und dann sage ich: „Ich möchte aber einen haben." „Warum willst du einen haben?" „Da kann ich alles drauf schreiben, sodass ich nix mehr vergessen kann." Der Mensch lacht und sagt: „Das ist ziemlich schlau.“ „Ja ich weiß. Ich vergesse immer alles und außerdem möchte ich eine Erinnerung an die Erde haben. Ich mag die Erde. Hier laufen lustige Gestalten rum.“ Der Junge stimmt lachend zu und er sagt: „Pass auf, ich mache dir einen Verband drum, dann gebe ich dir ein Geschenk." Der Junge rennt los. Als er wiederkommt hat er was in der Hand. „Hier für dich." „Was ist das? Kann ich das essen?" Mein neuer Freund sagt lachend: „Nein, das ist ein Kuscheltier. Du kannst damit kuscheln und immer an mich denken." „Danke! Ich werde das überall mit hinnehmen." „Ja, mach das." „Kannst du mir vielleicht verraten, wo ich ein Nachttopf herkriege?" „Einen Nachttopf?" „Ja, einen Nachttopf." „Wir haben auch eine Toilette, wenn du mal musst. Oder kannst du nur auf ein Topf gehen?" Ich sage beleidigt: „Der ist nicht für mich." „Sondern?“ „Für meine Oma. Sie hat mich genervt, als ich mein Raumschiff fertig gemacht habe. Ich wollte noch tanken, aber dann habe ich es wohl vergessen. Ich habe schon die Flüssigkeit aus dem Fass genommen. Das war wohl kein Benzin?" „Nein, sondern Regenwasser." „Warum hebt ihr Regenwasser auf?" „Wir nehmen es zum Blumengießen. So sparen wir Wasser." „Das ist auch klug. Aber woher kriege ich nun
Benzin her?" „Normales Benzin?" „Ja." „Warte, ich hole welches." Mein neuer Freund rennt los. Ich warte an meinem Raumschiff. Auf einmal kommt ein helles Licht auf mich zu und die Stimme sagt: „Ganz ruhig, wir wollen dir nix tun." Dann sagt die Stimme zu einem Anderen: „Los, mach eine Spritze fertig." Ich verstecke mich in meinem Raumschiff, dann höre ich: „Hi, was wollt ihr von meinem Raumschiff?" „Das Raumschiff ist deins?" „Ja, das hat mein Vater gebaut. Ich spiele immer Alien. " „Es ist aber spät zum Spielen." „Na und? Es sind Ferien und ich darf länger aufbleiben." „Dann spiel schön weiter, aber mach nicht so lange mehr." „Ok!" Ich beobachte alles aus meinem Versteck und als die Männer weg sind komme ich wieder raus. Ich sage: „Das war ganz schön knapp." „Ja!" „Ich muss langsam wieder los, sonst kriegen sie mich doch noch." „Nein, das will ich nicht.“, sagt der Junge und dann läuft Flüssigkeit aus seinen Augen. Ich frage: „Was ist das, was aus deinen Augen läuft?" „Das sind Tränen. Die kommen, wenn wir traurig sind, aber manchmal auch, wenn wir glücklich sind." „Ihr seid schon komische Lebewesen." „Das stimmt." „Ich habe auch was für dich." „Was denn?" „Warte, ich hole es schnell!“ Ich laufe zu meinem Raumschiff. Als ich wiederkomme sage ich: „Für dich!“ „Was ist das?" „Das ist ein Zauberstift. Alles, was du mit ihm schreibst, wird wahr. Zum Beispiel: Ich wünsche mir meinen Freund aus dem All zurück. Dann komme ich zu dir zurück. Egal wohin. Du kannst auch andere Wünsche damit aufschreiben. Sie gehen alle in Erfüllung." „Cool danke." „Jetzt muss ich aber los." „Warte. Was ist mit dem Nachttopf?" „Ach ja, stimmt ja. Hast du einen?" „Ne und ich weiß nicht, wo man so einen herbekommt." „Naja sie wird es überleben. Sie soll nicht so faul sein. Sie kann auf die Toilette gehen." „Ok, wenn du das sagst. Ich werde dich nie vergessen." „Ich dich auch nicht! Du hast den Stift. Dadurch kannst du mich immer rufen!“ Dann steige ich in mein Raumschiff ein. Ich starte mein Raumschiff und dabei winke ich meinem neuen Freund zu. Dann fliege ich los. Ich weiß nicht, ob mein neuer Freund jemals den Satz aufschreibt, den ich ihm gesagt habe. Ich wünsche mir meinen Freund aus dem All zurück. Oder ob er mich irgendwann vergisst? Das hoffe ich nicht.